Oberliga

Auf der letzten Rille zum großen Hurra: „Beeindruckender“ HEBC knackt den Punkterekord!

23. März 2024, 08:58 Uhr

Malte Wilhelm machte per Hacke den Deckel auf den 2:0-Auswärtssieg seines HEBC bei TuRa Harksheide drauf. Archivfoto: noveski.com

Die Vorzeichen waren alles andere als optimal. Aufgrund etlicher Ausfälle reiste der HEBC mit gerade einmal 16 Mann an den Exerzierplatz. Darunter: Der inzwischen 40 Jahre junge Daniel Prange, der für das Gastspiel der Eimsbütteler bei TuRa Harksheide reaktiviert werden musste. Und so stand die Partie unter dem Motto: „Wir müssen ganz eng zusammenrücken!“ Ein Slogan, den nicht nur die auf dem Platz befindlichen Akteure des HEBC vollends beherzigten. Beispiel(e) gefällig: Der verletzte Torjäger Johann Buttler hat im Vorfeld extra ein Auto gemietet, um die Klamotten an den Platz zu fahren. Oder: Patrick Meins reiste nur deshalb aus Vietnam an, damit die Gäste zumindest einen Ersatztorwart aufbieten konnten. So geht Team!

Zu der großen Personalmisere hinzu kam, dass HEBC-Coach Özden Kocadal „mega großen Respekt“ vor dem Gegner hatte. „Ich fand TuRa in der Hinrunde brutal stark“, fand er überaus lobende Worte für den Kontrahenten. Umso überraschter war „Özzi“ nach den 90 Minuten: „Das war ein hochverdienter Sieg! Ich habe uns selten so souverän spielen sehen. Das war eine richtig gute Leistung. Ich bin heute enorm beeindruckt von der Mannschaft!“

"Wir haben die HEBC-DNA gezeigt"

Erciyes Palo war an beiden Treffern seines HEBC maßgeblich beteiligt. Archivfoto: noveski.com

Eine Mannschaft, in der der gerade mal 19-jährige Hugo Golpon sein Startelf-Debüt feierte – und ein Daniel Prange den „Dreier“ in den letzten fünf Minuten mit über die Zeit bringen durfte. Einer für alle, alle für einen: Ein Motto, das sich die Lila-Weißen zu eigen machten. „Das zeichnet HEBC aus! Wir sind heute auf dem Platz wirklich enger zusammengerückt und haben die HEBC-DNA gezeigt. Ich habe es selten erlebt, dass eine Mannschaft so viel laufen musste, weil wir einfach richtig tollen und reifen Fußball gezeigt haben“, zeigte sich Kocadal überglücklich und hochzufrieden.

Bereits in den ersten 45 Minuten hätten Allan Muto und Magnus Hartwig den klar überlegenen Gast in Führung bringen können, wenn nicht gar müssen. Das Duo konnte die absoluten Hochkaräter aber noch nicht in ein Tor ummünzen. Das änderte sich jedoch nach Wiederanpfiff, als „Maggi“ Hartwig goldrichtig stand. Ein von den Hausherren nur unzureichend geklärter Eckball wurde von Erciyes Palo per Direktabnahme noch einmal scharf gemacht. Im Getümmel huschte der Ball zu Hartwig durch, einmal aufgetitscht – und clever ins lange Eck eingeschossen (55.)!

Wilhelm macht's per Hacke - HEBC knackt Rekord

HEBC-Coach Özden Kocadal war enorm beeindruckt von seiner personell dezimierten Mannschaft. Archivfoto: noveski.com

In der Tat „herausragend“ war der zweite HEBC-Streich, als Palo einen Zweikampf gewann, energisch durch das Mittelfeld zog, den einen oder anderen Gegenspieler wie lästige Fliegen abschüttelte und einen Doppelpass mit Malte Wilhelm spielte. Dem Schussversuch warfen sich die TuRaner noch entgegen, woraufhin Palo auf dem rechten Flügel Raoul Bouveron bediente. Überhaupt nicht gefackelt, brachte er das Spielgerät ohne Umschweife flach und scharf vor das Tor, wo der eingelaufene Wilhelm am ersten Pfosten per Hacke vollstreckte (74.)!

Ein überraschend ungefährdeter Sieg für die Mannen vom Reinmüller, die im gesamten Spielverlauf keine einzige Chance von Harksheide zuließen. Das einzige Manko, was Kocadal ausmachte: „Für mich wird es jetzt teuer. Denn ich muss eine Zu-Null-Kiste ausgeben“, scherzte er – und fügte an: „Aber das mache ich sehr gerne!“ Zumal sein HEBC mit dem Sieg den Punkterekord (50) der letzten Saison schon jetzt eingestellt und zumindest bis Sonntagnachmittag den überragenden dritten Platz eingenommen hat.

Autor: Dennis Kormanjos