Der SC Nienstedten feiert seinen Titel einfach dreifach

Mit Daisys „weltbesten Stadionwürsten“ als ein Highlight

06. Juni 2017, 11:15 Uhr

Wie es sich gehört: Ein vernünftiges Meisterbild. Foto: SC Nienstedten

Nach fünfjähriger Kreisliga-Zugehörigkeit ist dem SC Nienstedten die Rückkehr in die Bezirksliga gelungen. Vorzeitig sicherte sich das Team von Trainer Lewe Timm und seinem „Co“ Stefan Meyer – Letzterer ist zudem Herren-Obmann des Vereins – den Meistertitel in der Kreisliga 7. Jedoch mussten die Jungs, als fünf Spieltage vor Saisonende alles sicher war, bei ihren ersten Feierlichkeiten mit Bier von der Tankstelle improvisieren.  Das wurde sowohl zwei Wochen später als auch nach dem letzten Ligaspiel mit ordentlich Alkohol dann besser umgesetzt.. Dass der SCN den Sprung in die Bezirksliga schaffte, verdankt der SCN „einem breiteren Kader, als im Vorjahr“, wie Meyer berichtet. Und das, obwohl der Altersdurchschnitt bei gerade einmal 22 Jahren liegt. „Auch in der Bezirksliga werden wir aufgrund unserer Stärke nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, ist sich Meyer ganz sicher.

Die beiden Meistertrainer: Chefcoach Lewe Timm (links) und sein "Co" Stefan Meyer. Foto: SC Nienstedten

Schon die Saison 15/16 beendete die Truppe des SC Nienstedten mit einem starken vierten Tabellenplatz, der Aufstieg musste also verschoben werden. „Das lag einfach daran, dass wir mit unserem Kader noch nicht so gut in der Breite aufgestellt waren. Um das zu ändern, haben wir im Sommer nachgelegt, was letztlich ein Hauptgrund dafür war, dass wir nun den Meistertitel einfahren konnten“, berichtet Co-Trainer Stefan Meyer. Dazu zogen die beiden Coaches fünf Akteure aus der eigenen A-Jugend nach oben in die Liga-Mannschaft und sorgten mit zwei externen Neuzugängen zusätzlich für eine gezielte, punktuelle Verstärkung. Meyer: „Nach Außen haben wir immer nur gesagt, dass es unser Ziel war, unter den ersten Fünf zu landen. Aber intern war mir von Anfang an klar, dass wir so eine starke Mannschaft haben, dass der Titel eigentlich nur über uns gehen konnte.“


In seiner Ansicht kann sich Meyer nach dem jüngsten Erfolg nun bestätigt sehen. Denn den Weg dorthin ebnete sich seine Truppe schnell und gekonnt, was unter anderem deutlich am Torverhältnis abzulesen ist. Mit 128 erzielten Treffern stellt die Timm/Meyer-Truppe nicht nur den besten Sturm der Liga, sondern zusätzlich hat sie auch noch die beste Defensive (35 Gegentreffer). Dabei musste zwischendurch erstmal ein ganz besonderer Winter-Abgang verkraftet werden, da sich Maximilan Meijer-Werner, der sich mit 32 Buden in der Hinrunde (!) für höhere Aufgaben empfahl, in der Winterpause dem Oberligisten TuS Osdorf anschloss. „Den Schritt konnten wir absolut nachvollziehen. Natürlich wünschen wir Maximilian weiterhin viel Erfolg und alles Gute“, so Meyer, dessen Team auch ohne den Abgang, der mit seinen 32 Treffern übrigens Torschützenönig der Kreisliga 7 wurde, in der Rückserie die meisten Treffer schoss. „Das hat wirklich etwas damit zu tun, dass wir seit dem vergangenen Sommer in der Breite viel besser aufgestellt sind als zuvor. Wenn jetzt mal drei Spieler bei uns ausfallen, können wir das abdecken.“ Wie eben auch den Weggang von Meijer-Werner, wobei man nicht vergessen darf, dass mit Daniel Tönges (20 Saisontore) ein weiterer Stürmer in den eigenen Reihen kickt, der nach Meyers Ansicht „derzeit der beste Kreisliga-Spieler aller acht Staffeln ist“.

Die Meisterfeier auf drei Tage aufgeteilt

Auf den Feierlichkeiten ließ man auch mal den einen oder anderen Spieler hochleben. Foto: SC Nienstedten

Durch eine faktisch hervorragende Leistung des Gesamt-Teams gelang es den Mannen schließlich, sich fünf Spieltage vor Ablauf der Saison, die Krone aufzusetzen. Beim FC Roland Wedel II wurde bereit am 23. April mit einem 5:3-Sieg alles klar gemacht. Anschließend war mangels Party-Vorbereitung Improvisationstalent gefragt: Ein Akteur wurde zu einer nahegelegenen Tankstelle beordert, um Bier zu kaufen, damit wenigstens die traditionelle Alkoholdusche stattfinden konnte. „Dabei gab es dort noch nicht mal Bier in Kisten, weshalb wir erstmal lediglich mit zwei Sixpacks auskommen mussten“, erinnert sich Meyer mit einem Schmunzeln. Immerhin: Die Menge reichte erstmal, um sich im Meisterkreis gegenseitig abduschen zu können. „Danach sind wir dann gemeinsam auf unsere Anlage gefahren, wo an dem Tag Jugendspiele stattfanden und unsere Wirtin Daisy, die die weltbesten Stadionwürste macht, am Grill stand.“


Ganz gediegen ging es also erstmal am Titeltag zu, was jedoch zwei Wochen später, bei einer offiziellen Meistersause, geändert wurde. „Bei einem großen Grillen, mit Besuch der Alsterbrüder, und 150 Litern Bier haben wir dann bis drei Uhr morgens gefeiert. Anschließend ging es dann auf dem Kiez weiter“, berichtet Meyer, stellt aber direkt klar, dass das noch lange nicht alles war: Nach dem letzten Ligaspiel beim SV Eidelstedt II ging es nämlich ebenfalls rund. „An dem Tag haben wir nochmal jede Menge Bier vernichtet und uns zudem fünf Meter-Pizzen gegönnt. Auch in dieser Nacht ging es bis zwei Uhr morgens, was natürlich wieder auf dem Kiez endete.“

Meyer: „Ich bin davon überzeugt, dass wir nicht mit dem Abstieg in der Bezirksliga zu tun haben werden."

Was die Feste angeht, sind die Jungs des SCN also offensichtlich bereits mindestens Bezirksliga-tauglich. Aber auch was das Sportliche betrifft, wenn man den Worten des „Co“ Glauben schenken darf: „Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Damit meine ich nicht, dass wir wieder Meister werden. Aber wir werden uns mit unserer jungen Truppe weiterhin stetig entwickeln. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Dafür sind wir zu stark. Ob es dann ein einstelliger Tabellenplatz wird, muss man mal sehen. Das wäre natürlich schön. Aber das wird nicht unser Ziel sein. Darüber können wir uns dann in der nächsten Winterpause unterhalten, wenn wir sehen, wo dann unser Weg wirklich hingeht“, stellt der Meyer klar, der bis vor kurzem selbst noch aktiv gegen den Ball trat. Dass der Übungsleiter absolut richtig mit seiner Einschätzung liegen kann, bewies er bereits. Doch ob er nächstes Jahr erneut Recht hat, bleibt gespannt abzuwarten. Jetzt gilt es jedoch erstmal den erreichten Erfolg zu genießen, bevor es bald wieder in die Vorbereitungsphase geht. Und genau dazu gratuliert selbstverständlich auch die gesamte FussiFreunde-Redaktion.

Die Mannschaft mit improvisierter Bierdusche im Meisterkreis:

Autor: Mathias Merk