GWE: Schirmer hört nach sechs Jahren auf!

„Die Entscheidung ist immer mehr in mir gereift“

13. Februar 2017, 11:03 Uhr

Das verflixte sechste Jahr: Michael Schirmer legt sein Traineramt bei GW Eimsbüttel am Saisonende nieder. Foto: noveski.com

„Für mich ist der Tag gekommen, sich neu zu orientieren“, sagt Michael Schirmer, der inzwischen im sechsten Jahr beim Nord-Bezirksligisten Grün-Weiß Eimsbüttel das Sagen hat. Am Saisonende ist jedoch Schluss – Schirmer dankt ab! „Ich habe das Gefühl, dass die Mission abgeschlossen ist.“ Am 19. Mai wird der 41-Jährige ein letztes Mal auf der GWE-Bank Platz nehmen, wenn sein Team beim SC Sperber zu Gast ist.

„Ich bin vor sechs Jahren mit dem Auftrag hierhergekommen, in die Bezirksliga aufzusteigen“, verrät Schirmer. „Im ersten Jahr hat das noch nicht geklappt. Auch, weil Trainer und Mannschaft sich erst einmal kennenlernen und gemeinsam eine Spielidee finden und entwickeln mussten. Obwohl wir damals nur im Mittelfeld gelandet sind, ist die Mannschaft zusammengeblieben. Das ist die große Stärke unserer Truppe: der Zusammenhalt. Mein Ziel war es, diesen stets zu fördern und aufrechtzuerhalten.“ Dementsprechend machten die Spieler auch große Augen, als Schirmer ihnen seinen Entschluss mitteilte. „Ich denke schon, dass einige Jungs dabei waren, die damit nicht gerechnet haben.“ Trotzdem sieht Schirmer die Zeit gekommen, um Abschied zu nehmen. „Es gibt Trainer, die nur sehr kurz bei einem Verein bleiben und welche, die das über viele Jahre machen. Bei mir ist es so ein Mittelding. Ich habe mir vor jeder Saison Gedanken gemacht, wie das jeweils nächste Jahr aussieht und wie die Perspektiven sind. Vor dieser Saison waren die Gedanken, wie sich das alles weiterentwickelt, sehr präsent, so dass die Entscheidung in mir immer mehr gereift ist. Um Neujahr herum hatte ich für mich Klarheit.“

Seit nunmehr vier Spielzeiten ist GWE in der Bezirksliga zu Hause – drei Jahre in der West-, nun in der Nord-Staffel. Mit bescheidenen Möglichkeiten haben Schirmer und seine Truppe stets die Klasse gehalten. „Die Strukturen, eventuell mal den nächsten Schritt zu gehen, sind momentan einfach nicht gegeben“, nennt der Übungsleiter einen weiteren Grund für seine am Saisonende „abgeschlossene Mission“. Doch noch steht ein ganz großes Ziel auf der Agenda: der Klassenerhalt. Mit 19 Punkten auf der Habenseite überwintern die Eimsbütteler drei Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz, den aktuell der Glashütter SV einnimmt. Gleich im ersten Punktspiel des neuen Jahres kommt es am 3. März zum direkten Aufeinandertreffen. „Wir werden in den verbleibenden Spielen kämpfen und alles versuchen, um aus den unteren Regionen rauszukommen!“ Schließlich möchte Schirmer einen würdigen Abschluss seiner sechsjährigen GWE-Amtszeit finden. Deshalb hebt er auch die Bedeutung dieses Vorhabens noch einmal eindrucksvoll hervor: „Es würde mir wirklich sehr nahe gehen, wenn es nicht klappen sollte. Aber wir denken positiv und stehen ja auch auf einem Nichtabstiegsplatz.“

Ob das Aufhören des Trainers auch eine Sogwirkung auf die Spieler haben wird und im Sommer ein insgesamt großer Umbruch am Tiefenstaaken stattfindet, vermag Schirmer nicht zu beurteilen. „Der Kader ist nicht mehr der Jüngste – von daher denke ich, dass es eine Mischung aus beidem sein wird.“ Der 41-Jährige selbst möchte nun erstmal eine „geistige Pause“ einlegen, wie er sagt. „Vielleicht mache ich ein Jahr Pause. Ich würde nur etwas Neues beginnen, wenn’s auch wirklich perfekt passt.“