In Buchholz holt „die Dritte“ den Titel und trauert zwei Abgängen hinterher
Gemischte Gefühle auf der Meisterfeier
Wie es sich für Fußballer gehört, feierte auch die Dritte Herren des TSV ihren Erfolg. Foto: Thorsten Homann (TSV Buchholz 08)
Der Meistertitel des TSV Buchholz 08 III stand zum einen im Zeichen der mannschaftlichen Geschlossenheit und zum anderen führte die gute Mischung der beiden gleichgestellten Trainer Thomas Behrendt und Youhan Yalda dazu, dass sich ihre Jungs bereits nach ihrem vorletzten Saisonspiel die Krone aufsetzten. „Thomas war der Motivator und Youhan der Taktikfuchs. Das hat echt gut gepasst“, erzählt Petersen, der mal als Stürmer und mal als Ersatztorwart für das Team auf dem Platz stand. Sehr zum Leid der Mannschaft gaben jedoch beide Zepterschwinger kurz vor Saisonende ihren Abgang bekannt, da sie aus privaten Gründen ihr Amt niederlegen. Und das, obwohl die Bindung zwischen den Coaches und der Truppe nicht größer hätte sein können. Petersen: „Als wir es erfuhren, war das für uns ein riesen großer Schock.“
Behrendt: „Jeder Einzelne hat für den Aufstieg kontinuierlich mitgezogen."
Die Freundschaft untereinander und der Teamgeist waren unter anderem ausschlaggebend für den Erfolg. Foto: Thorsten Homan (TSV Buchholz 08)
Doch bis dahin leisteten alle gemeinsam über die Saison hinweg gute Arbeit, was schließlich den Titel und den Aufstieg in die Kreisliga bedeutete. Dabei gab es aus Sicht der Spieler zwei ganz besondere Schlüsselmomente, so Petersen: „Der erste war im Dezember, als wir gegen unseren ärgsten Verfolger Zonguldakspor II in den letzten fünf Minuten mit zwei Toren das Spiel zu einem 3:2-Sieg drehten, wordurch wir uns von ihnen etwas absetzen konnten. Und dann gab es im April noch das Spiel, in dem wir den Tabellenzweiten Harburger SC mit 4:1 besiegt und unseren Vorsprung dadurch ausgebaut haben. Damit haben wir dann quasi alles klargemacht.“ Gerade an solchen Tagen kam es den Jungs zugute, dass sie alle nicht nur miteinander gegen den Ball traten, sondern zudem privat befreundet sind. Gab es irgenwo eine Festlichkeit, tauchten sie immer mit etwa 20 Mann auf und bewiesen dadurch, wie groß ihre Gemeinschaft ist. Behrendt dazu: „Das war wirklich ganz wichtig und absolut ausschlaggebend. Jeder Einzelne hat das ganze Jahr über kontinuierlich mitgezogen, um das Ziel – den Aufstieg – zu erreichen.“ Dies wurde im Übrigen nicht von den Coaches ausgegeben, sondern das kam ganz allein von der Truppe selbst.
Petersen: „Das war ein geiles Gefühl, als der Druck von uns abfiel"
Der Vorstand in Person von Simon Beecken (2. v. li.) verabschiedete Behrendt (2. v. re.) und Yalda (re.) vor dem letzten Punktspiel. Foto: Thorsten Homan (TSV Buchholz 08)
Als es dann soweit war, dass der Abpfiff an ihrem vorletzten Spieltag ertönte, gab es für die Schützlinge des Trainerduos Behrendt/Yalda kein Halten mehr. „Das war ein geiles Gefühl, als der Druck von uns abgefallen ist. Wir waren wirklich stolz auf uns“, so Petersen. Alle die mit involviert waren, ließen ihrer Freude freien Lauf. Bis in die späten Abendstunden wurde gefeiert, getrunken, gelacht und gesungen. Doch die eigentliche Aufstiegsparty gab es erst am letzten Spieltag, an dem allerdings auch die beiden Trainer offiziell vor dem Match vom Vorstand und nach Spielende von ihren Schützlingen verabschiedet wurden: Behrendt: „Das war für mich ein sehr emotionaler Moment. Ich habe die Mannschaft nun zweieinhalb Jahre begleitet. Deshalb liefen bei mir an dem Tag auch ein paar Tränchen, denn die Jungs liegen mir wirklich sehr am Herzen.“ Deshalb ist für den Übungsleiter auch klar, dass er, wenn er mal am Wochenende nicht arbeiten muss, ganz sicher zu den Spielen seiner alten Truppe fahren wird, wie er im weiteren Verlauf des Gespräches versichert.
Behrendt bedankt sich bei Spielern und beim Trainerkollegen
Und natürlich geht Behrendt nicht einfach so, ohne noch ein paar herzliche Worte an ganz bestimmte Personen gerichtet zu haben: „Ich danke auf jeden Fall dem Mannschaftsrat, der aus dem Kapitän Malte Rehder, dem Co-Captain Malte Koller, Daniel Berg und Niklas Martens besteht. Sie haben uns Trainern viel Arbeit abgenommen – auch wenn wir mal wegen unseres Jobs nicht konnten. Dann haben die Jungs das Training geleitet. Sie haben echt viel für die Truppe gemacht.“ Und noch eine weitere Sache ist Behrendt wichtig: „Die Zusammenarbeit mit meinem gleichgestellten Trainerkollegen Youhan Yalda möchte ich nochmal explizit hervorheben. Er hatte einen großen Anteil am Aufstieg. Wir haben uns als Trainerteam wirklich gut ergänzt. Das ist mir ganz wichtig, dass das mal gesagt wird, weil alle – auch der Verein – zu Saisonbeginn daran zweifelten, ob das überhaupt so funktioniert, weil ich ihn gerne als gleichberechtigten Coach und nicht als Co-Trainer haben wollte. Es hat super funktioniert.“
Petersen: „Wir sollten weiter mit Freude rangehen"
Die Trainer Youhan Yalda (li.) und Thomas Behrendt harmonierten perfekt miteinander. Foto: Thorsten Homan (TSV Buchholz 08)
Der genannte Mannschaftsrat hat übrigens derzeit die große Aufgabe, einen geeigneten Trainer zu finden. Die ersten Gespräche laufen bereits, doch Vollzug konnte noch nicht gemeldet werden. „Deshalb haben wir uns auch noch keine Gedanken darüber gemacht, was wir in der Kreisliga erreichen wollen. Zunächst muss erstmal ein Trainer her. Nur eine Sache ist jetzt schon ganz klar: Wir sollten weiter mit Freude an die neue Aufgabe rangehen“, sagt Petersen, der sich sicherlich auch über die Wünsche seines Ex-Coaches Behrendt freut. „Ich wünsche mir für das Team, dass es auf jeden Fall den Klassenerhalt schafft und, dass es so zusammenbleibt, wie es jetzt ist. Dass die Leute wirklich am Ball bleiben. Und was den neuen Trainer angeht, da wünsche ich mir, dass ein kompetenter Mann gefunden wird“, sagt der scheidende Trainer. Sollte der große Freundeskreis weiterhin bestehen bleiben, und davon ist auszugehen, wird es wohl auch das kleinste Problem sein, einen geeigneten Übungsleiter zu finden, da es bei dieser sympathischen Truppe wohl sehr wenig bis gar keine Berührungsängste gibt, was die Zusammenarbeit auf dem Platz angeht.