Landesliga Hammonia

Nach Kantersieg gegen Hansa: Alsterbrüder-Matchball bei HNT!

03. April 2023, 15:45 Uhr

Tim Algner (re.) ist auf seinem Weg zum zwischenzeitlichen 3:0 auch von Falk Fleischer nicht zu stoppen. Foto: Klaas Dierks

Am Sonntagnachmittag empfing Spitzenreiter Alsterbrüder Tabellenschlusslicht SC Hansa 1911 auf der Anlage am Walter-Wächter-Platz. Für beide Mannschaften ist ein Sieg von großer Bedeutung: für die Alsterbrüder, um den Traum vom Durchmarsch lebendig zu erhalten, für die Roten, um die sehr theoretische Chance eines Nichtabstieges weiter zu träumen.

Und schließlich lässt Tim Algner (li.) dem bemitleidenswerten Hansa-Schlussmann Marvin Hinsch keine Abwehrchance - 3:0. Foto: Klaas Dierks

Allerdings nur kurz. Beide Male über links von Sturmpartner Antonio Pabst unwiderstehlich aufgelegt, macht Gian Luca Verago mit einem Doppelschlag nach 23 Sekunden und in der dritten Minute klar, wohin die Reise geht. Dabei hat auch der Gast durch Joshua Aggrey und Lovis Krüger besonders in den ersten 15 Minuten, aber auch noch in der zweiten Halbzeit mehrere gute Chancen, hier selbst das eine oder andere Tor zu erzielen. Aber Moritz Kühn im Tor des Tabellenführers und eine im entscheidenden Moment energische Abwehr profitieren auch vom mangelnden Selbstbewusstsein der Hansa-Stürmer, die statt entschlossen abzuschließen, zögerlich vergeben.

Hattrick-Schütze Gian Luca Verago (Mi.) grätscht das Runde ins Eckige - das 7:0. Foto: Klaas Dierks

Ganz anders der Gastgeber, beispielsweise in Person von Tim Algner, der keinen Ball verloren gibt, konsequent den Abschluss sucht und sich auch nicht entmutigen lässt, wenn der Torwart, wie etwa Hansas Hinsch innerhalb von nur drei Minuten zweimal sehr gut gegen Algner im Eins-gegen-Eins pariert. Dann ist der Ball eben beim nächsten Mal drin. Und beim übernächsten Mal. So in der 23. und 36. Minute mit zwei typischen Algner-Toren. Dazwischen trägt sich auch Pabst mit dem 4:0 in die Torschützenliste ein (27.). Damit macht er die Alsterbrüder zum einzigen Team in der Staffel, bei dem gleich vier Spieler (Konrad Janta, Tim Algner, Gian Luca Verago, Antonio Pabst) mindestens zehn Tore erzielt haben.

Der Frust beim Schlusslicht saß schon in der Halbzeit tief... Foto: Klaas Dierks

Nach dem auch „Dauerpower“ Luca Drude aus kurzer Distanz von links einnetzt (38.) und Verago innerhalb von vier Wochen mit dem 7:0 (43.) seinen zweiten Hattrick vollendet, indem er eine Hereingabe von links ins Netz grätscht, ist jedem klar: Das könnte zweistellig werden!

Zur zweiten Halbzeit wechselt Jörn Großkopf dreimal, sein Pendant Ata Anat gar viermal. Er bringt unter anderem mit Oludele Botchway den 41-jährigen Senior des Teams. Seine Erfahrung soll dem sehr jungen Team helfen, das Schlimmste zu vermeiden. Aber „Papa“ Botchway kann die Alsterbrüder Tormaschine nach Wiederanpfiff erstmal nicht verlangsamen. Innerhalb der nächsten acht Minuten macht die Heimmannschaft die „Zehn“ voll.

Hansa-"Oldie" Oludele Botchway (li.) wirft sich mit vollem Einsatz Konrad Janta (re.) in den Weg. Foto: Klaas Dierks

Lennart Duve setzt sich kurz vor der Torlinie gegen Torwart und Verteidiger mit langem Bein durch (49.), Pabst kommt mit einem Kopfball nach Flanke von rechts, wo Max Waskow und Lenny Akpu nach ihrer Einwechselung die Stürmer in der Zentrale gut versorgen, zu seinem Doppelpack (51.) und auch Konrad Janta netzt erneut und setzt sich mit nun 23 Treffern an die Spitze der Torjägerliste der Hammonia-Staffel vor Osman Güraltunkeser von Altenwerder mit 22 Toren (53.).

Dann ist erstmal gut 20 Minuten Durchschnaufen angesagt. In der 71. Minute wird unter dem Jubel der Fans Stephan „Steppo“ Wulf eingewechselt, der mit einer Unterbrechung seit der Saison 2006/07 dienstälteste Spieler der Gelb-Blauen. Obwohl er mit Abpfiff der Partie gegen Hansa insgesamt nur auf 60 Minuten Liga-Spielzeit kommt, ist seine Quote beachtlich: Zwei Tore und ein Assist stehen für ihn nun zu Buche, denn ihm bleibt es vorbehalten nach guter Flanke über links per Kopf mit dem 11:0 in der 75. Minute den Deckel drauf zu machen.

Eine Viertelstunde vor Ultimo setzte Alsterbrüder-Routinier Stephan Wulf den Schlusspunkt zum 11:0-Endstand. Foto: Klaas Dierks

In den letzten 15 Minuten schafft es Hansa auch dank guter Paraden von Keeper Hinsch, der Erfahrung von Botchway und dem nicht nachlassenden kämpferischen Einsatz der „erweiterten A-Jugend“, das Hansa-Tor sauber zu halten. Wenn sie den Kader in der nächsten Saison in der Bezirksliga zusammenhalten können und noch mit etwas mehr Erfahrung würzen, könnten sie dort häufiger punkten als diese Saison in der Landesliga.

Da die auf den anderen Plätzen bei den parallel ausgetragenen Spielen erzielten Ergebnisse alle zugunsten der Alsterbrüder ausfielen, kann das Team nächste Woche gegen HNT bei einem entsprechenden Ergebnis den Durchmarsch in die Oberliga klarmachen. Da aber die HNT jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt braucht und auf Naturrasen gespielt wird, ist der Drops für die Alsterbrüder noch längst nicht gelutscht.

Klaas Dierks