Rathjen: „Für mich der richtige Schritt, um nochmal neu anzugreifen“

Norderstedts Mittelfeld-Talent kehrt in sein „Wohnzimmer“ zurück

24. Mai 2017, 09:10 Uhr

Mit Zug zum Tor: Fynn Rathjen auf dem Weg zum 3:0 beim 19:0-Kantersieg in der ersten Pokalrunde gegen Kreisligist WB 63. Foto: KBS-Picture.de

Für ihn war es die erste Herren-Saison – und diese absolvierte er gleich in der Regionalliga: Doch nun kehrt Fynn Rathjen zu seinen Wurzeln zurück. Das 19-jährige Mittelfeld-„Juwel“ verlässt Eintracht Norderstedt nach einer Spielzeit wieder und schließt sich seinem Jugendklub, dem SC Condor, an! „Ich kenne das Umfeld, die Leute und den Verein. Der Kontakt ist nie abgerissen“, erzählt uns der „Blondschopf“, der seine Zeit im Edmund-Plambeck-Stadion trotz geringer Einsatzzeiten dennoch in guter Erinnerung behalten wird.

Fynn Rathjen (re.) bei seinem 80-minütigen Einsatz gegen Havelse. Foto: KBS-Picture.de

Christian Woike war es, der das Talent von Fynn Rathjen schnell erkannte. Der Trainer des SC Condor machte sich dies aber nicht selbst zu Nutze, sondern sorgte dafür, dass der hoch veranlagte Mittelfeldakteur vor dieser Spielzeit den Sprung aus der A-Regionalliga der „Raubvögel“ in die Herren-Regionalliga zu Eintracht Norderstedt vollzog. Sollte es mit diesem Schritt zu früh zu hoch hinaus gehen? In der Sommer-Vorbereitung ließ Rathjen sein unbestrittenes Können immer mal wieder aufblitzen und schien sich zu einer kleinen Überraschung beim Viertligisten zu entpuppen. „Natürlich hatte ich mir mehr Einsätze erhofft – gerade, weil die Leistung in der Vorbereitung gestimmt hat. Aber ich bin auch selbstkritisch und sage, dass diese um den Winter herum eben nicht mehr so gepasst hat, so dass es zu der Zeit vollkommen okay war, dass ich nicht gespielt habe.“ Eine sehr Reife Aussage von Rathjen, der zudem anmerkt: „Vielleicht hätte ich mehr gespielt, wenn sich der Saisonverlauf etwas positiver entwickelt hätte – vor allem zu Beginn. Das war natürlich gleich eine schwierige Phase, in der man im Verein verständlicherweise eher auf die Erfahrung gesetzt hat.“

"Ich würde diesen Schritt jederzeit wieder gehen!"

Insgesamt kann Rathjen auf fünf – zumeist – Kurzeinsätze in der Liga sowie auf drei Partien im ODDSET-Pokal, in denen er auch drei Tore erzielte, zurückblicken. „Viele würden es als Lehrjahr ansehen, aber das sehe ich nicht so. Ich hatte immer sehr viel Spaß. Und es war meine allererste Herren-Saison – und der Schritt von der A-Jugend in den Herren-Fußball ist natürlich ein riesengroßer.“ Die Eintracht verlässt er nun keinesfalls im Groll. Im Gegenteil. „Ich würde den Schritt jederzeit wieder gehen. Man nimmt unheimlich viel mit und sammelt Erfahrungen. Das Training ist allein schon auf einem ganz anderen Niveau, die Mannschaft ist super. Ich werde die Zeit auf jeden Fall in guter Erinnerung behalten.“

"Das wäre ein schöner Abschluss!"

Zunge raus, Ball rein: Fynn Rathjen kehrt aus Norderstedt zum SC Condor zurück. Foto: KBS-Picture.de

Nun kehrt der „Sechser“ jedoch an seine alte Wirkungsstätte zurück – und das, obwohl es durchaus „mehrere Optionen gab“, wie er uns verrät – auch in der Regionalliga. „Es gab die Möglichkeit, allerdings nicht in Hamburg und auch nicht in der Regionalliga Nord. Da mein weiterer Werdegang noch nicht feststeht, kam ein Wechsel in ein anderes Bundesland für mich aber nicht in Frage“, lässt er uns wissen. Also war die Frage, die er sich selbst stellte („Entweder weiter Regionalliga oder aber zurück zum SC Condor?“), schnell beantwortet. „Für mich ist das der beste Schritt und ich freue mich schon sehr auf die Aufgabe.“ Rathjens Zielsetzung: „Ich will mich zeigen und möglichst viel spielen. Das ist in jungen Jahren das wichtigste. Was mit dem Verein möglich ist, damit habe ich mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beschäftigt.“ Aber den Traum von der Regionalliga hat er längst noch nicht aus dem Augen verloren. „Für mich ist es der richtige Schritt, um nochmal neu anzugreifen.“ 

Doch noch befindet sich Rathjen in Diensten des FC Eintracht Norderstedt. Und für die Garstedter ist die Saison noch nicht beendet. Denn am Donnerstag strebt die Elf von Chefcoach Dirk Heyne im Hamburger ODDSET-Pokalfinale gegen „Underdog“ SV Halstenbek-Rellingen die Titelverteidigung an. Ob Rathjen dabei sein wird? „Natürlich würde ich es mir wünschen. Das wäre nochmal ein schöner Abschluss dieser tollen Zeit!“

Autor: Dennis Kormanjos