Sechs Neue für United – Huremovic: „Dann ziehen wir eben durch die Süd...“

HUFC will Schadensersatzforderung gegen HFV prüfen

16. Juni 2017, 20:58 Uhr

Zuletzt Gegner, künftig Kollegen: Tarek Pressel (re., hier gegen Hamms Alessandro Schirosi) wechselt zum HUFC. Archivfoto: noveski.com/Jaedtke

Bei Hamm United herrscht immer noch Unverständnis über die Einteilung in die Süd-Staffel der Bezirksliga. Da man am Hammer Park offenbar nicht mehr damit rechnet, dass es noch einen Weg gibt, in die Bezirksliga Ost übersiedeln zu können, freundet man sich beim HUFC mehr oder minder mit der neuen sportlichen Heimat an, verpflichtet sechs Zugänge und gibt schon mal eine Kampfansage an die Konkurrenz heraus. Zudem bestehen bei den „Geächteten“ Überlegungen, noch einmal im „Fall Mustafa Kucukovic“ gegen den Hamburger Fußball-Verband vorzugehen.

Die Saison war lang – und sie war hart. Vor allem, weil Hamm United am Ende der Abstieg aus der Landes- in die Bezirksliga ereilte. Was also liegt näher, als sich von den Strapazen zu erholen. Und so genießen HUFC-Präsident Jörn Heinemann, Ligamanager Jassi Huremovic und Trainer Thorsten Bettin derzeit erst einmal die Vorzüge der Sonneninsel Mallorca. Ganz vom Fußball abschalten aber kann das Trio nicht. Der Kader will geplant sein – und dann ist da ja noch der Ärger über die Staffeleinteilung. „Wir müssen halt immer ein Tor mehr schießen als der Verband – so traurig wie es ist...“, sagt Huremovic mit Blick darauf, dass der Hamburger Fußballverband Hamm in die Süd-Staffel der Bezirksliga eingeteilt hat.  

„Thorsten Bettin bekommt einen Top-Kader – dafür stehe ich gerade“

Arbeitet am neuen United-Kader und findet einmal mehr klare Worte: HUFC-Manager Jassi Huremovic. Archivfoto: noveski.com/Bode

Genau das freilich passt dem HUFC gar nicht. Und obwohl der Ahrensburger TSV derzeit einen „Ringtausch“ in den Bezirksligen realisieren will (wir berichteten), fehlt Huremovic der Glaube daran, dass ein Wechsel der „Geächteten“ in die Bezirksliga Ost zustande kommt. „Es ist schwer, ein Team zu finden, das tauschen will“, erklärt er. Scheinbar hat man sich am Hammer Park bereits damit abgefunden, dass man in der neuen Saison in einer Liga spielt, in die man gar nicht wollte. „Dann ziehen wir eben durch die Süd und forsten sie durch, bis wir oben stehen. Das heißt nicht, dass wir Meister werden müssen. Die Mannschaft wird sich erst finden müssen. Aber Thorsten Bettin wird einen Top-Kader bekommen – dafür stehe ich gerade“, sagt Huremovic im Gespräch mit den FussiFreunden und verrät, dass er diesen Worten auch sechsfach Taten folgen lassen kann.

Denn: Der HUFC-Ligamanager hat gleich ein Sextett an „Neuen“ klar gemacht: Tarek Pressel wechselt vom SC V/W Billstedt zu United, Ercan Kaynar kehrt vom Meiendorfer SV zu seinem Ex-Verein zurück. Und vom WSV Tangstedt kommt mit Ilyas Umar, Pierre Paszek sowie den beiden Rückkehrern Zamani Badawere und Burak Weber gleich ein Quartett zum HUFC, der sich laut Huremovic „in den kommenden Tagen darüber beratschlagen wird, ob wir aufgrund der Vorkommnisse rund um die Erteilung der Spielgenehmigung für Mustafa Kucukovic eine Schadensersatzforderung an den Hamburger Fußballverband stellen werden.“ Zum Hintergrund: Der Verband hatte HUFC-Neuzugang Kucukovic wochenlang keine Spielgenehmigung erteilt – und dabei Fehler begangen, wie United nach wie vor bemängelt.

„Wir haben die Inkompetenz des HFV dahingehend dargelegt. Es liegt nicht an der Badehose, wenn man nicht schwimmen kann. Es kann nicht sein, dass ein damals sechst- und jetzt siebtklassiger Club einem Verband darlegen muss, was regelkonform ist und was nicht“, konstatiert Hurrmovic, der zudem sagt: „Wir werden sehen, welche finanziellen Einbußen wir in der Bezirksliga Süd haben. Und die werden wir haben. Gegen den FC Musa werden wir weniger Zuschauer haben, als wenn wir in der Bezikrliga Ost gegen den TuS Hamburg spielen würden. Wenn wir die Saison in der Süd durchgezogen haben, werden wir Ansprüche stellen.“

Jan Knötzsch