TSV Wandsetal trennt sich von Gruber

Nach Ankündigung, dass der Coach am Saisonende aufhört, reagiert der Verein

17. Mai 2017, 13:32 Uhr

Nicht mehr im Amt: Marc Gruber wurde beim TSV Wandsetal von seinen Aufgaben als Trainer entbunden. Archivfoto: noveski.com

Marc Gruber ist nicht mehr Trainer des TSV Wandsetal. Der Club, den der Coach in der laufenden Saison in der Kreisliga 4 auf den zweiten Platz führte, entband den 44-Jährigen am gestrigen Dienstag mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben. Zuvor hatte Gruber in der vergangenen Woche selbst angekündigt, dass er den Verein zum Ende der aktuellen Spielzeit verlassen werde. Ein Nachfolger steht derzeit noch nicht fest, offenbar gibt es jedoch einen heißen Kandidaten.

„Mich hat gestern der Manager angerufen und mir mitgeteilt, dass sofort Schluss ist“, berichtet Gruber im Gespräch mit den FussiFreunden und kann die Entscheidung des Vereins nicht so ganz nachvollziehen: „Sowas kann man machen, wenn man in der Tabelle auf dem 17. Platz steht, aber nicht, wenn man Zweiter ist. So sorgt der Verein selbst für Unruhe.“  Dieser Schritt aber, so vermutet zumindest Gruber, ist eine Reaktion des Vereins darauf, dass der Coach am vergangenen Freitag gegenüber dem TSV kommuniziert hatte, dass es für ihn über den 30. Juni 2017 hinaus keine Zukunft im Sportpark Hinschenfelde gibt. 


„Ich hatte das Gefühl, dass man nicht mit mir weitermachen wollte. Um einer fristlosen Kündigung zuvorzukommen, habe ich mich dazu entschieden, dass ich selbst sage, dass ich am Saisonende aufhöre“, berichtet Gruber und erklärt: „Ich hatte zuvor erfahren, dass der Verein ohne mein Wissen Kontakt zu anderen Trainern aufgenommen hat. Zudem gab es auch Gespräche mit aktuellen Spielern, ohne dass ich davon wusste oder ein Feedback erhalten habe, was diese Gespräche ergeben haben.“ Auch ein Testspiel für die Liga-Mannschaft in der Sommer-Vorbereitung sei ohne seine Kenntnis abgeschlossen worden, so Gruber: „Davon habe ich nur zufällig erfahren.“

Kommt Matthias Räck als Nachfolger?

Wird Matthias Räck der neue Mann auf der Kommandobrücke im Sportpark Hinschenfelde? Archivfoto: noveski.com

Er habe daraufhin, berichtet Gruber, in der letzten Woche Rüdiger Görtz, der beim TSV von Vereinsseite für die „Erste“ mit zuständig ist, per Nachricht darum gebeten, „dass es wenigstens fair wäre, die Mannschaft zu informieren, dass man mit mir nicht mehr plant.“ Das Team aber habe „kein Feedback vom Verein bekommen. Also habe ich den Jungs mitgeteilt, dass ich zum Saisonende aufhöre. Ich wollte nicht, dass es die Spieler durch Gerüchte oder aus der Presse erfährt, dass ich in Zukunft nicht mehr hier sein werde.“ Warum der Verein keine Anstalten machte, ihn oder das Team zu kontaktieren oder informieren, kann sich Gruber nur wie folgt erklären: „Nach dem Spiel gegen Hamm United II wollte der Verein ein Gespräch mit mir über die Zukunft führen. Nachdem wir diese Partie verloren haben, war ich nach dem Abpfiff nicht so lange da, wie sonst. Das wurde mir so ausgelegt, dass ich damit meinen Entschluss gezeigt hätte, nicht weitermachen zu wollen.“

Einen Nachfolger für den bisherigen Trainer gibt es im Sportpark Hinschenfelde bislang noch nicht. Die Gespräche allerdings, die es im Hinblick auf die neue Saison so oder so gegeben haben soll, dürften intensiviert worden sein. Heiß gehandelt wird dabei nach unseren Informationen mit Matthias Räck ein Coach, der zuletzt beim FC Bergedorf 85 und davor beim SC Vier- und Marschlande bereits Erfahrung in der Landesliga gesammelt hat. TSV-Vereinsvertreter Rüdiger Görtz verwies auf Nachfrage der FussiFreunde zur Trennung von Gruber auf Fußball-Abteilungsleiter Michael Köhler. Dieser war für eine telefonische Stellungnahme nicht erreichbar.

Jan Knötzsch