Luruper Neu-Coach Selcuk Turan sieht „Mammutaufgabe“ vor sich
Kompletter SVL-Umbruch mit 21 neuen Spielern
Trainer Selcuk „Sella" Turan nimmt sich einer neuen „Mammutaufgabe" an und möchte den SVL wieder attraktiv gestalten. Foto: KBS-Picture.de
Keeper Benjamin Ernst ist einer der Spieler, die mit Coach Turan das neue Projekt beim SV Lurup angehen. Foto: KBS-Picture.de
Dass Turan nach sieben Jahren Vereinszugehörigkeit bei BW 96 Schenefeld zum Ende der Saison 2016/17 aufhören würde, war schon seit Monaten bekannt. Auch, dass ein umfangreiches Funktionsteam den Club verließ und sich Turan anschloss, wurde kommuniziert. Doch, dass dem Coach nun auch noch ein ganzes Dutzend Spieler folgt, ist für die Öffentlichkeit eine neue Tatsache. Dabei ging dies allerdings nicht von „Sella“ aus, wie er selbst berichtet: „Eigentlich wollte ich eine Fußball-Pause einlegen und erstmal nichts machen. Aber dann kamen die Spieler auf mich zu und machten mir klar, dass sie sowieso alle den Verein verlassen wollten und dass es schade wäre, wenn deshalb getrennte Wege eingeschlagen werden würden.“ Deshalb hörten sich eben jene Akteure um, wo in Zukunft gemeinsam gekickt werden könne. Turan: „Sie kamen irgendwann auf mich zu und erzählten, dass sie bereits Kontakt zum SV Lurup aufgenommen und mich einfach mal ins Gespräch gebracht haben. So kam es zustande, dass wir nun bei diesem Club gelandet sind.“ Demnach werden neben einem großen Funktionsteam auch die Spieler Chris Eric Bardick, Torben Dahlgrün, Marlon Eckhoff, Benjamin Ernst, Dennis Grzesik, Mathias Hinzmann, Haji Jamal, Haris Junuzovic, Loukianos Kattides, Shawn Erek Klenz, Yannick Mehlert und Philipp David Turan von BW 96 zum Landesliga-Absteiger Lurup wechseln.
Turan: „Wer mich kennt, weiß, dass ich immer wieder gerne schwere Aufgaben an mich reiße"
Selcuk „Sella" Turan möchte die zwei letzten „katastrophalen Jahre" des SVL vergessen lassen. Foto: KBS-Picture.de
„Da ich mir keinen neuen Verein gesucht und dann die Spieler abgeworben habe, sondern es stattdessen genau anders herum lief, ergibt das natürlich eine ganz andere Note, weshalb ich kein schlechtes Gewissen gegenüber Schenefeld habe. Die Jungs hätten auch ohne mich BW96 verlassen“, erzählt „Sella", der sich nun einem Projekt annimmt, das sehr umfangreich erscheint. „Ich weiß auch nicht, warum ich mir diese Mammutaufgabe aufgebrummt habe“, sagt er mit einem Schmunzeln und kündigt an: „Der SV Lurup hat zwei katastrophale Jahre hinter sich. Die gilt es, jetzt wieder vergessen zu machen und den Verein zurück in die rechte Bahn zu rücken.“ Dass das Unternehmen für den Trainer und seine Jungs, die nicht nur aus dem Dutzend Akteuren aus Schenefeld, sondern aus insgesamt 21 neuen Kickern bestehen, nach zwei Abstiegen in Folge jedoch in der Bezirksliga beginnt, sieht Turan als Chance: „Es ist doch so, dass man sich Tradition nicht kaufen kann. Und das hat der SVL. Genau das sollten wir als eine gute Grundlage nehmen. Es ist nicht nur das Team, das komplett neu formiert werden muss, sondern da sind auch noch ganz viele andere Dinge im Verein, die neben dem Platz abgelaufen sind und zusätzlich gerade gerückt werden müssen.“
Nicht wenige Vereinsangehörige der Rot-Weißen äußerten in der Vergangenheit ihren Unmut über den Zustand und die mangelnde Bereitschaft des Vorstandes den Spielern gegenüber. Dies war für „Sella“ jedoch kein Grund, das Projekt nicht anzugehen: „Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer mal wieder ganz gerne schwere Aufgaben an mich reiße. Aber was gewesen ist, interessiert mich nicht und dazu kann ich auch nichts sagen. Für mich beginnt es jetzt und ich möchte den Verein wieder attraktiv gestalten.“ Dabei blickt Turan in die Zukunft und macht klar, was genau er mit seinen Schützlingen erreichen möchte: „Es soll wieder so werden, dass sich die Zuschauer freuen, an einem Freitagabend ein Fußballspiel – mit einer Bratwurst in der Hand – in Lurup zu sehen. Der Spaß soll für alle die daran teilhaben möchten, zurückkehren“
Turan: „Der SVL hat es allein wegen seiner Tradition verdient, dass wieder gut über ihn gesprochen wird"
Konstantin Ockasov (re.) wird reaktiviert und schließt sich wieder seinem alten Verein SV Lurup. Foto: KBS-Picture.de
Und genau das scheinen nicht nur die Wünsche und Ziele des Coaches, sondern auch die der Spieler und Unterstützer zu sein. Denn keiner seiner Schützlinge bekommt etwas dafür, dass er sich das rot-weiße Trikot überstreift. Es sei lediglich ein bisschen Geld zusammengekommen, um ordentliche Trainingskleidung und Trikots zu stellen. Und auch was den sportlichen Erfolg angeht, so gibt es keinerlei Druck von Seiten des SVL. „Ein Saisonziel wird nicht ausgegeben. Wir wollen zusammen spielen und uns Stück für Stück stabilisieren. Das ist das Wichtigste. Alles Andere steht hinten an. Wir möchten, dass es uns gelingt, dass wieder gut über den Club gesprochen wird. Ich denke, dass er sich das allein schon aufgrund der bestehenden Tradition verdient hat“, verdeutlicht Turan.
Autor: Mathias Merk
Wettbewerbe
Mannschaften
Personen
- Adu Gyamfi, Christian
- Bardick, Chris Eric
- Belkhodja, Khaled
- Bojang, Sulayman
- Dahlgrün, Torben
- Drawz, André
- Eckhoff, Marlon
- Ernst, Benjamin
- Esen, Zeynel
- Grzesik, Dennis
- Hinzmann, Mathias
- Huchatz, Carlos
- Jamal, Haji
- Junuzovic, Haris
- Karimi, Schafi
- Karimi, Weys
- Kattides, Loukianos
- Klenz, Shawn Erek
- Mehlert, Yannick
- Ockasov, Konstantin
- Rodriguez Estevez, Roberto
- Turan, Hüsnü
- Turan, Philipp David
- Wegner, Michael