Landesliga Hansa

„Wir haben zu wenig investiert“: ASV kann Bierwagen und den SVA nicht bremsen

01. März 2020, 20:58 Uhr

Torschütze PAtrick Bierwagen (li.) jubelt mit seinem Vorlagengeber Jannis Reinhardt, während Philip Alpen (vo.) herbeigeeilt kommt. Foto: Both

Mansoor Ahmadi war unzufrieden – und das war verständlich. Für den ASV Hamburg begann das Pflichtspiel-Jahr 2020 so, wie das vorherige geendet hatte: mit einer Niederlage. Nachdem die Mannschaft von Trainer Ghazi Mustapha vor der Winterpause im Dezember 2019 beim Düneberger SV mit 1:3 verloren hatte, ließ der Tabellenzweite nun auch im Duell mit dem Drittplatzierten, den SV Altengamme, Federn. Die Gäste setzten sich an der Snitgerreihe knapp mit 1:0 durch – und der Manager des ASV war nach dem Schlusspfiff der Begegnung entsprechend alles andere als zufrieden: „Das war für unsere Verhältnisse absolut nichts...“, stellte Ahmadi im Nachgang des Spitzenspiels der Landesliga Hansa ernüchtert fest.

„Das war viel zu wenig. Ich habe unsere Mannschaft selbst nicht wiedererkannt. Da war kein Spielfluss zu sehen, wir haben zu wenig investiert“, ging er mit den Kickern der Gastgeber hart ins Gericht. Erst „in den letzten zehn oder 15 Minuten des Spiels sah das wieder nach Fußball aus“, befand der ASV-Manager, dessen Team zu diesem Zeitpunkt bereits im Hintertreffen lag: Jannis Reinhardt hatte nach 55 Minuten einen Angriff des SVA über links mit einem Pass in die Mitte zuende gespielt, wo Patrick Bierwagen stand und den Ball an „Goalie“ Nick Gyateng vorbei versenkte – 1:0 für den Gast.

Ahmadi: „Wir werden am nächsten Wochenende wieder anders auftreten“

In die Mitte genommen: Dominik Scheu (li.) und Kevin Herzberg (re.) gegen ASV-Stürmer Timo Aschenbrenner. Foto: Both

„Altengamme hat hier nicht gewonnen, weil sie besser waren, sondern weil wir zu wenig gemacht haben. Das ist auch ein bisschen der Tatsache geschuldet, dass wir derzeit vom Verletzungspech verfolgt sind“, konstatierte Ahmadi, der befand: „Es war nicht gut, was wir angeboten haben.“ Gleichwohl: Einen Punkt sah er schon im Bereich des Möglichen. „Wir müssen in der zweiten Hälfte einen Elfmeter bekommen. Wenn man den kriegt, dann nimmt das Spiel einen anderen Lauf. Aber so ist das nunmal: Die Schiedsrichter haben anders entschieden, das muss man so hinnehmen“, sagte Ahmadi und kündigte an: „Wir werden am nächsten Wochenende wieder anders auftreten.“ Das freilich wird auch von Nöten sein, will der Club von der Snitgerreihe nicht noch den zweiten Platz verlieren. Rechnet man die drei Punkte ab, die dem ASV nach den Vorfällen im Test gegen den TuS Osdorf abgezogen werden sollen (wir berichteten exklusiv), ist Altengamme nach dem „Dreier“ an der Snitgerreihe punktgleich.

SVA-Akteur Jonas Buck muss vom Krankenwagen abgeholt werden

Voller Einsatz: Altengammes Philip Alpen (re.) und Daoud Raji im Kampf um die Kugel. Foto: Both

„Über die 90 Minuten betrachtet war das ein gutes Landesliga-Spiel. In der ersten Halbzeit hat man gemerkt, dass beide Mannschaften sehr viel Respekt voreinander hatten. Beide Teams haben sehr geordnet gestanden und viel Wert auf die Defensive gelegt. Im letzten Drittel hat daher auf beiden Seiten die Durchschlagskraft gefehlt“, ordnete Jan Krey das Spiel ein. „Wir haben es über die volle Spielzeit gut gemacht, das war eine mannschaftlich geschlossene Leistung. Wir hatten viel Ballkontrolle. Unterm Strich haben wir verdient gewonnen. Ich bin sehr stolz auf die Jungs“, bilanzierte Altengammes Trainer, der nach dem Führungstreffer seiner Elf „weitere Konterchancen“ des SVA sah und sich sicher war: „Wir müssen das 2:0 machen – dann hätten wir auch Ruhe gehabt. So haben wir bis zum Ende gezittert, aber hinten nichts mehr abrennen lassen. Wir haben einen sehr guten Tag erwischt.“ Mit einer Einschränkung, denn es gab einen kleinen Wermutstropfen auf Seiten des Siegers: Jonas Buck verletzte sich und musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. „Er hat einen dicken Knöchel. Wir warten derzeit ab, was da passiert ist und hoffen, dass es keine schlimmere Verletzung ist“, so Krey abschließend.

Jan Knötzsch