Altenwerder kommt spät – Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Es war von Anfang an zu erkennen, dass beide Mannschaften mit offenem Visier spielen würden. Wilhelmsburg erwischte den besseren Start und verzeichnete bereits nach vier Minuten die erste hochkarätige Torchance. Altenwerder-Keeper Timo Gripp reagierte glänzend und verhinderte den Einschlag. Dieser erfolgte knapp zwei Minuten später dann auf der gegenüberliegenden Seite. Mümin Mus markierte, nach traumhaftem Doppelpass mit Eugen Götz, seinen neunten Saisontreffer und damit die Führung. Der Gast zeigte sich unbeeindruckt – drängte stattdessen den Spitzenreiter tief in seine eigene Hälfte und ließ durch das hohe Pressing keinen Raum für einen vernünftigen Spielaufbau. In der 41. Spielminute belohnte sich die Demir-Elf schließlich mit einem Treffer. Torschütze des verdienten Ausgleichs war Yasin Topal.

„An die Grenzen gehen, um auch unangenehme Gegner schlagen zu können“

Direkt nach der Pause, dasselbe Bild: RWW attackierte früh, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Wilhelmsburger zwangen in der 47. Minute die Wende förmlich herbei – ein Umstand, den vor der Partie keiner für möglich gehalten hätte. Erneut schlug Topal zu und stellte auf 1:2. Die Elf von Thorsten Bettin wäre aber kein Spitzenteam, wenn sie nicht noch etwas im Köcher gehabt hätten. Die Antwort auf den „Schocker“ folgte acht Zeigerumdrehungen danach. Den erneuten Ausgleichstreffer erzielte Alexander Kübler, nachdem Christian Carlsen ihn bedient hatte. Ab diesem Moment machten sich die Verschleißerscheinungen des anstrengenden Pressings bemerkbar. Wilhelmsburg hielt zwar an seinem Konzept fest, offenbarte allerdings immer größere Räume zum Kontern. Edeljoker Adrian Scheffler war es, der das erlösende 3:2, nach Eckball Carlsen, köpfte (78.). Goalgetter Mus sah sich in der 84. Minute noch einmal gezwungen nachzulegen und schoss das 4:2. Den Endstand besorgte wiederum Scheffler, der in der Nachspielzeit den Schlusspunkt setzte. Lührs‘ Fazit zum 5:2-Sieg seines FTSV: „Kategorie: Schwer erkämpfter Arbeitssieg! Für jeden Außenstehenden war das Spiel vor dem Anpfiff schon entschieden, aber die Jungs müssen stets an die Grenzen gehen, um auch solch unangenehme Gegner schlagen zu können. Dieses Spiel hat uns wieder gezeigt, dass noch eine Menge Arbeit auf uns wartet.“