Oberliga 01

Cordi kläglich, Lohbrügge eiskalt: „Der Sieg ist zwar keine Punkte wert, aber für die Moral wahnsinnig wichtig“!

13.02.2022

„Natürlich war es nur ein Testspiel unter Wettkampfbedingungen“, wurde dem VfL Lohbrügge durch den neuen und in einigen Punkten durchaus zweifelhaften Spielmodus ein Fußball-Fest mehr oder minder zunichte gemacht. „Trotzdem will man jedes Spiel gewinnen“, sorgten Elvis Nikolic und Sven Schneppel, das Trainerduo der „Wild Boyz“, im Vorfeld dafür, dass die Motivation bei ihren Schützlingen vor dem Aufeinandertreffen mit Concordia Hamburg groß ist. 

Während die mit Regionalliga-Ambitionen ausgestatteten Gäste nach der Winterpause drei Siege feierten – darunter gegen die direkten Konkurrenten Curslack (4:3) und Paloma (4:1) –, haben die Mannen vom Binnenfeldredder die heftige 1:6-Packung gegen Bramfeld offenbar glänzend aufgearbeitet, verarbeitet und vor allem die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Nach dem Sieg in Meiendorf (2:0) trotzte der VfL zuletzt dem TSV Sasel ein Remis ab (0:0). Die Defensivarbeit – großes Manko im Bramfeld-Spiel – war auch gegen Cordi das große Prunkstück. Neuzugang Clifford Aniteye, der gerade erst vom Gegner an den „Binner“ gewechselt war, fungierte als Turm in der Schlacht und zeigte eine ganz starke Partie gegen seine Ex-Kollegen, die in den ersten 45 Minuten kaum etwas Nennenswertes aufs Papier brachten.

Cordi kläglich, Lohbrügge eiskalt

Ganz im Gegenteil zu den Hausherren. Diese ließen sich auch von dem frühen Ausfall von Torjäger und „Arbeitstier“ Pascal Bäker nicht beirren (16.). Im Gegenteil. Denn zu diesem Zeitpunkt führte Lohbrügge bereits mit 1:0 und bestrafte einen Bock von Cordi-Keeper Anton Lattke, der einen harmlosen Rückpass von Seyhmus Atug aus der Gefahrenzone befördern wollte, aber genau in die Füße von Erdogan Pini spielte, gnadenlos. Zwar scheiterte Pini im ersten Anlauf noch an Lattke – aber Stjepan Brkic setzte entschieden nach und markierte das frühe 1:0 (5.).

Zwar wurde der Tabellendritte nach der Pause etwas aktiver und kam auch zu Chancen. Aber sowohl Neuzugang Sinisa Veselinovic, der freistehend in Tobias Braun seinen Meister fand, als auch der Ex-Lohbrügger Narek Abrahamyan, der in die Begegnung kam und zweimal aus sehr aussichtsreicher Position kläglich vergab, wussten diese Gelegenheiten nicht in etwas Zählbares umzumünzen. Deutlich besser machten es die „Binner-Boys“. Über Martin Schauer, der für Bäker in die Partie kam, und Pini, der zunächst an Dallas Aminzadeh hängenblieb, kam die Kugel im Rückraum abermals zu Schauer. Der ehemalige Dassendorfer fackelte nicht lange und fand mit seiner Bogenlampe aus 22 Metern den Weg unter die Latte – 2:0 (77.)!

"Der Sieg ist zwar keine Punkte wert, aber für die Moral wahnsinnig wichtig"

Den Schlusspunkt setzte abermals der starke Brkic. Diesmal „daddelte“ sich Hischem Metidji in der gegnerischen Hälfte fest. Schauer schaltete schnell um, Pini legte ein starkes Solo hin und bekam das Leder im letzten Moment unter Bedrängnis noch zu Brkic rüber, der ganz lässig ins lange Toreck chippte (86.)! „Wir haben jetzt das dritte Spiel zu Null gespielt, zu Hause gegen Dassendorf und Sasel einen Punkt geholt – und gegen Concordia gewonnen. Das zeigt, dass wir Qualität haben“, urteilte Nikolic. „Der Sieg ist zwar keine Punkte für uns wert, aber für die Moral wahnsinnig wichtig.“ Und vor allem: „Auch vom Spielverlauf her hochverdient. Natürlich hatte Cordi auch Chancen. Die haben halt eine brutale Qualität. Aber wir haben am Ende des Tages diesen Sieg einfach viel mehr gewollt. Jetzt müssen wir gegen Hamm diesen Schwung mitnehmen und drei Punkte für die Abstiegsrunde einfahren“, warf man den Blick bereits nach vorne.

Spielinfos
VfL Lohbrügge - Concordia Hamburg
Liga: Oberliga Hamburg 01
Anstoss: Sa - 12.02. 14:00 Uhr
Spieltag: 12. Spieltag
Ergebnis: 3 : 0
Schiedsrichter: Florian Schwarze (MSV Hamburg)
Platz / Ort: Binnenfeldredder
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