„Das Projekt setzt nicht auf das große kurzfristige Geld"

Bettin unterstützt Kooperation zwischen Viktoria Harburg und HSC

10.06.2016

Thorsten Bettin ist im Hamburger Fußball definitiv kein unbekannter Name, schließlich trainierte er nicht nur sieben Jahre lang den FC Süderelbe (2000 bis 2007), sondern kurz darauf auch den ESV Einigkeit Wilhelmsburg und sammelte so schon höherklassige Erfahrung. Zuletzt stand der 50-Jährige beim Bezirksliga-Süd-Vierten FTSV Altenwerder an der Linie und heuert nun beim FC Viktoria Harburg an – oder besser gesagt,: bei einer Kooperation zwischen Viktoria und dem Harburger SC.

„Die Verantwortlichen beider Vereine stellen fest, dass die Harburger Traditionssportvereine deutlich erkennbare Schwierigkeiten haben, in den Fußballligen erfolgreich zu sein“, verkündete Thomas Thomsen in einer Pressemitteilung am Dienstagabend im Namen beider Vereine. Für die erkennbaren Schwierigkeiten nannte Thomsen „unterschiedliche Ursachen“ und fügte wenig später an: „Das Projekt setzt nicht auf das ,große kurzfristige Geld' für den kleinen vergänglichen Erfolg, sondern auf die Kraft der Tradition und nachhaltige, moderne Strukturen“.

Nachdem der alte Viktoria-Coach, Heiko Brandenburg, nach einem Gespräch mit dem Vorstand signalisierte, dass „er sich bei der Kooperation keine integrierte Doppelspitze vorstellen kann“, wie es Vorstandmitglied Michael Krivohlavek bezeichnete, habe man „nach einer Alternative geschaut und ist auf Trainersuche gegangen“. Bei der Suche stieß man schnell auf Thorsten Bettin und versuchte, diesen von den Planungen und Vorstellungen zu überzeugen. Nach einer einwöchigen Bedenkzeit gab der Übungsleiter schließlich seine Zusage – auch weil das Projekt für ihn „sehr reizvoll und spannend“ sei.

„Wäre es ein alleiniger Verein gewesen, hätte ich es mir gar nicht erst angehört"

„Thorsten hat ganz klar gesagt: Wenn es ein alleiniger Verein gewesen wäre, dann hätte er sich das gar nicht erst angehört“, so Krivohlavek weiter. Doch dadurch, dass man in Harburg „nun die Kräfte bündeln“ möchte, konnte man Bettin zum Außenmühlenteich lotsen. Hier findet der Neucoach, der das „Team eins“ übernehmen und in der Kreisliga starten wird, neben einem Park für Ausdauerläufe auch zwei Rasenplätze wieder, die lediglich 500 Meter Luftlinie voneinander entfernt liegen. Nach seinem derzeitigen Urlaubsaufenthalt liegt die Hauptaufgabe Bettins allerdings vorerst in der Kadersondierung. Neben einigen Neuzugängen, die jedoch noch nicht namentlich genannt werden sollen („Das sind zwar keine Hochkaräter, aber die Gespräche mit den Vereinen sind noch nicht abgeschlossen“) stehen ihm 47 Spieler zur Verfügung, die er für sein Team nominieren kann. Die restlichen Akteure laufen dann für das „Team zwei“ auf, über das Thorsten Lüdemann, der einst den Harburger SC II betreute, seine Hände halten wird.

Auch wenn die abgeschlossene Saison erst wenige Wochen in der Vergangenheit liegt, machten sich beide Traditionsklubs bereits Gedanken über die anstehende Kooperation: „Wir wollen ganz klar oben mitspielen“, so Michael Krivohlavek, der wenig später sogar konkret wird: „Nachdem wir in der vergangenen Saison Vierter wurden und uns nun noch einmal verstärken konnten, möchten wir in der kommenden Saison definitiv unter die ersten Drei kommen!“