„Ein Spiel dauert 90 Minuten!“

Der SC Schwarzenbek erwischte einen alles andere als guten Beginn in die Partie. Nach 17 Minuten durften die Bergedorfer in Form von Antonio Kobas, der eine Flanke von Duro Arlovic verwertete, das erste mal einnetzen. Schon 18 Minuten später war es dann Arlovic selbst, der die Führung verdoppelte. Vorbereiter dieses Mal: Antonio Kobas! Bergedorfs „Kroatien-Bosnien-Fraktion“ hatte mal wieder zugeschlagen! Doch: „Ab diesem Moment haben wir aufgehört, Fußball zu spielen!“, ärgerte sich 85-Trainer Matthias Räck. Die souveräne 2:0-Führung, die seiner Meinung nach auch „zu diesem Zeitpunkt höher hätte ausfallen können“, wurde durch Hueseyin Kurt nur vier Minuten später verkürzt. „In der ersten Halbzeit hätten wir noch den Sack zumachen müssen! Hätten wir unsere Chancen genutzt hätte es auch schon 3:0 oder 4:0 stehen können, aber wie es dann so kommt, wird man hinten halt bestraft“, bemängelte Räck die Leistung seines Teams nach dem Blitzstart und fügte an: „Ab dem 2:0 kamen wir dann nicht mehr ins Spiel. Wir haben nur noch reagiert und nicht agiert.“

Mit einem Doppelwechsel nach der Halbzeit versuchte der Trainer die Offensive noch einmel zu beleben, doch es lief nicht mehr viel zusammen und „die Wechsel konnten auch keinen Schwung mehr nach vorne bringen“, gestand sich der Übungsleiter nach dem Spiel selbst ein. Stattdessen erwies sich die Herausnahme des bärenstarken Kobas als Fehler.

In der 65. Minute belohnte sich der SC Schwarzenbek jedenfalls für seine Moral und glich dank Jan-Hendrik Bannaschs Energieleistung zum 2:2 aus! In der Folge hielt Nikolaus Zdasjuk den Punkt für seine Bergedorfer fest. Eine völlig verrückte Wende, die nach 35 Minuten kaum ein Beobachter für möglich gehalten hätte. „Meine Spieler müssen endlich mal lernen, dass ein Fußballspiel 90 Minuten dauert“, echauffierte sich Räck hinterher. Die Ampelkarte gegen SCS-Akteur Fabian Heidmann in der Schlussminute hatte nur noch statistischen Wert.

Für Bergedorf ist es bereits das dritte Unentschieden in dieser Spielzeit. Mit neun Punkten aus sechs Spielen weilt man auf dem sechsten Tabellenplatz, ist damit aber punktgleich mit dem Tabellendritten aus Bramfeld. Die Europastädter stehen hingegen mit sieben Punkten auf Platz zwölf.