Feierstimmung in Eimsbüttel: HEBC II sorgt in Zehn-Tore-Spektakel für vorzeitigen Klassenerhalt

Quickborn dreht das Spiel - am Ende fehlt die Puste

16.05.2018

Während die Erste Herren des HEBC auf fremdem Platz in Pinneberg ihr Meisterstück machte, musste die Zweitvertretung der Eimsbüttler auf heimischer Anlage noch einmal alles geben, um dem drohenden Abstiegsgespenst eine lange Nase zu drehen. Gegner war der fünftplatzierte 1. FC Quickborn, der sich bereits in den vorangegangenen Spielen aller Sorgen entledigt hatte und für den es um nicht mehr viel ging.

So verliefen die ersten neun Minuten ohne große Höhepunkte ausgeglichen. Dann folgte der etwas überraschende Führungstreffer der Heimmannschaft. Nach einem Angriff fand ein Einwurf seinen Weg an den Sechzehner, wo der Ball nach einem Zweikampf zu Shawn Kevin Kuhnert an der linken Ecke des Fünfmeterraumes gelangte. Von dort zimmerte er den Ball am chancenlosen Keeper Lennart Rusche aus spitzem Winkel vorbei ins lange Eck zum 1:0. Damit schienen die Quickborner nicht gerechnet zu haben. Und bevor sie sich von diesem Schlag erholen konnten, klingelte es nach vier Minuten erneut. Mit einer schönen Ballstafette über vier Stationen kombinierten sich die Underdogs bis in den Strafraum. Eine scharfe Hereingabe wurde vom Quickborner Bruhn unglücklich ins eigene Netz befördert.

"Veilchen" halten die Null

Anders als nach dem 1:0 entwickelte Quickborn nun Gegendruck und es entwickelte sich ein munteres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. In der 17. Spielminute gelang Pascal Schlüter mit einem Kopfball fast der Anschlusstreffer, drei Minuten später knallte Mike Pegel den Ball am anderen Ende des Spielfeldes über den Querbalken. In der 28. Minute zeigte Quickborn einen gut ausgespielten Konter: Arian Dervisholli setzte den Ball aber auf der linken Seite in der Box aus spitzem Winkel am rechten Pfosten vorbei. Nur eine Minute später scheiterte Schlüter aus fast identischer Position. Der Gast aus Schleswig-Holstein hielt den Druck hoch und drängte die Gastgeber in die Defensive. Wieder nur drei Minuten später kamen die Quickborner zu einer Doppelchance. Eine davon konnte gerade noch per Kopf auf der Linie geklärt werden. Noch stand die „Null“.

Quickborn dreht das Spiel, HEBC II schlägt zurück

Nach 32 Minuten war es dann allerdings soweit: Der eifrige Pascal Schlüter profitierte von einem Ballverlust des Gegners, marschierte auf der rechten Außenbahn bis zur Grundlinie und zog von da den Ball vorbei an Keeper Heiko Bremer nach innen, wo Arian Dervisholli keine Mühe hatte, den Ball zum Anschlusstreffer zu verwandeln. Nur zwei Zeigerumdrehungen darauf dann der Ausgleich durch Alexander Keck, der die Führung der Mannschaft von der Tornquiststraße egalisierte. In den letzten elf Minuten hatten beide Mannschaften Chancen, aber das Momentum schien sich in Richtung Quickborn zu neigen.

In der zweiten Halbzeit drehte der Vorlagengeber zum 2:1, Pascal Schlüter, das Spiel, als er in leicht abseitsverdächtiger Position in der 49. Minute allein vor Torwart Bremer stand und das Spielgerät aus 15 Metern links an ihm vorbei zum 2:3 in die Maschen schob. Wer jetzt aber dachte, die Hitze und das Ergebnis würde dem Gastgeber zu stark zusetzen, sah sich getäuscht. Nach einem Freistoß aus dem Quickborner Halbfeld in den Strafraum bediente Strothmann Thorben Glabbatz. Der hatte völlig ungedeckt aus Kurzdistanz keine Mühe mit einem entschlossenen und platzierten Kopfball den Ausgleich zu erzielen. In der 65. Minute war es dann der Torschütze zum 1:0, Kuhnert, der dem HEBC erneut die Führung bescherte. Nach einer gelungenen Flanke von Dave Zimmermann in den Sechzehner konnte er den herausstürmenden Keeper Rusche aus halbrechter Position gekonnt aus vollem Lauf überlupfen. 4:3.

HEBC feiert die Meisterschaft, HEBC II den Klassenerhalt

Aber auch die Quickborner hatten nun Lust am Toreschießen gefunden. Und nachdem ein Freistoß von Jasper Magunna noch von der Latte abprallte, war es in der 70. Minute Alexander Keck, der im Arjen-Robben-Stil von außen nach innen zog, dabei drei Eimsbütteler abhängte und aus 16 Metern zentraler Position trocken zum 4:4 abschloss! In den letzten 20 Minuten machte sich die Hitze hinsichtlich der Kondition der Spieler nun doch zunehmend bemerkbar. Trotz je einer Trinkpause pro Halbzeit wurde nun nicht mehr jeder Angriff des Gegners mit allen verfügbaren Spielern verteidigt. Das führte auf beiden Seiten zu Torchancen. Allerdings fiel der erneute Führungstreffer für die Mannen um Trainer Petros Papadopoulos nach einer Ecke. Julian Strothmann, der zuvor als Vorlagengeber glänzte, konnte nun mit seinem Treffer zum 5:4 die Vorentscheidung herbeiführen! 

Nachdem eine große Möglichkeit durch Quickborn kurz danach ungenützt blieb, setzte Shaban Tetaj in der 83. Minute mit seinem ersten Saisontor den Schlusspunkt zum 6:4. Vorausgegangen war eine schöne Kombination, die über Glabbatz, Strothmann und Zimmermann lief, der den Ball für Tetaj in den Fünfmeterraum servierte, wo er in ihn hineinrutschte und am Keeper der Gäste gerade eben so vorbei manövrierte!

Danach war der Widerstand der Schleswig-Holsteiner gebrochen, der Klassenerhalt für den HEBC II vorzeitig gesichert. So konnten beide Mannschaften des HEBC nach dem Abpfiff auf der Terrasse des Clubheims beschwingt den Sonntag ausklingen lassen, Meisterschaft und Klassenerhalt feiern. Der Trainer musste allerdings noch nach Rahlstedt, um eine Jugendmannschaft des Vereins zu betreuen. Einsatz bis zum Schluss, eben.

Klaas Dierks

Spielinfos
HEBC II - 1. FC Quickborn
Liga: Bezirksliga West
Anstoss: So - 13.05. 10:45 Uhr
Spieltag: 29. Spieltag
Ergebnis: 6 : 4
Schiedsrichter: Tobias Nawo
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