„Geil gelitten“, Dassendorf davon geritten: Sasel marschiert in Richtung Titel!

Schon vor dem Spitzenspiel schwante Dassendorf-Sponsor Michael Funk Böses. „Kein gutes Omen“, berichtete er im Vorfeld von einem eher verunglückten Samstagvormittag. „Erst ist meine Glücksbringer-Kette gerissen, dann kam eine Katze von links“, hatte Funk seinen Humor dennoch nicht verloren. Aber das Unglück nahm auch während des Aufeinandertreffens mit dem Oberliga-Primus seinen Lauf. Äußerst unglücklich verursachte der ins Straucheln gekommene Kerim Carolus nach einer Flanke von Maximilian Grünberg einen Handelfmeter, den Nico Zankl ganz sicher verwandelte (8.)!

In der Folge stand Sasel tief, ungewöhnlich tief, überließ den nun unter Druck stehenden „Wendelweglern“ den Ball und presste erst 35 Meter vor dem eigenen Tor. Mit Erfolg – wenn auch mit der nötigen Fortune im Bunde. Allerdings hätte Enrik Nrecaj den Spielverlauf beinahe gänzlich auf den Kopf gestellt, als er in einer Kontersituation von Grünberg auf die Reise geschickt wurde und freistehend am langen Toreck vorbeischoss (24.).

Sasel verteidigt alles weg

Der Rest war eine reine Abwehrschlacht der „Parkwegler“, die Glück hatten, dass Maximilian Ahlschwede (15.) und Len Aike Strömer (24.) am Pfosten scheiterten. Ansonsten bekamen die um jeden Ball „fightenden“ Saseler immer noch ein Bein oder ein Körperteil dazwischen, warfen sich in jeden Schuss rein – und verteidigten aufopferungsvoll mit Mann und Maus. „Wir haben geil gelitten“, jubelte Danny Zankl nach dem Spiel. Es war keine Schönspielerei angesagt, sondern ein reiner Kampf um jeden Ball und Zentimeter. „Wir mussten uns beweisen, dass wir das können – und das haben die Jungs gemacht“, konstatierte der TSV-Trainer. Während Kjell Ellerbrock nicht nur einen Abschluss von Martin Harnik blockte (45.), sondern auch noch einen Kopfball des Ex-Profis in allerhöchster Not von der eigenen Torlinie kratzte (51.). Bockstark!

Ein "schüchterner" Lattke verriegelt das Tor

Hinzu kam ein herausragender Rückhalt mit Anton Lattke, der bei einem Harnik-Schuss ganz schnell abtauchte und das Leder ums lange Eck lenkte (9.) sowie einen platzierten Kopfball von Oliver Doege mit den Fingerkuppen rausfischte (79.)! Aber: Der Schlussmann hob im Nachgang nicht seine, sondern die Leistung der gesamten Truppe hervor: „Das haben wir heute als Mannschaft überragend gelöst! Egal, ob wir das Tor mit dem Fuß oder per Grätsche verteidigt haben – wir haben hinten einfach zugemacht“, strahlte der Keeper – und entgegnete in Bezug auf die eigene Darbietung: „In der ersten Halbzeit war ich noch ein bisschen schüchtern, in der zweiten kam ich dann aus mir heraus“, erklärte er mit einem breiten Grinsen.

Titel? "Ja, klar!" - Hoffmann spricht von "bitterster Niederlage in elf Jahren"

Dass sein Gehäuse derart unter Beschuss genommen werden würde, hätte er „in der Extreme im Vorfeld nicht gedacht“, gestand Lattke. „Aber dadurch, dass wir heute auch ein bisschen tiefer standen, war das ein wenig erwartbar.“ Fehlte noch die Fragen aller Fragen: Der Vorsprung auf die Konkurrenz wächst und wächst. Ist es nun das Ziel, den Titel zu holen? „Ja, klar!“ Eine klare Ansage des 22-Jährigen, der aber postwendend betonte: „Es sind noch ein paar schwere Spiele zu spielen.“

Schwer wird auch der Weg für die TuS, die Meisterschaft zu verteidigen. Der Rückstand auf Sasel beträgt bereits 13 (!) Punkte – allerdings hat man noch vier Partien mehr in der Hinterhand. Dennoch fand Coach Thomas Hoffmann deutliche Worte: „In den insgesamt elf Jahren, die ich jetzt schon als Spieler und Trainer hier bin, ist das eine der bittersten Niederlagen! Dass diese auch noch durch so einen Kack-Elfmeter zustande kommt, passt da irgendwie rein.“ Die komplette Pressekonferenz mit beiden Trainern im Video – hier:

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