Regionalliga Nord

„Ich bin auf einem guten Weg, aber noch nicht bei 100 Prozent“

Der Ex-Meiendorfer Can Düzel fasst beim Lüneburger SK Fuß

20.09.2019

In diesem Sommer wagte Can Düzel den großen Sprung: Für den Hamburger, der einst beim Rahlstedter SC spielte, ging es über den Meiendorfer SV aus der Ober- hoch in die Regionalliga Nord. Zum Lüneburger SK, um genau zu sein. Am vergangenen Wochenende gastierte der Stürmer mit seinem neuen Club wieder einmal in – oder in diesem Fall besser gesagt: vor den Toren – der Hansestadt. Eine gute Gelegenheit also, mit dem Youngster über seine Rolle beim LSK, die „alte Liebe“ Meiendorf und die Zukunftsaussichten in Lüneburg zu sprechen. 

Dabei darf einer nicht zu kurz kommen: Rainer Zobel. Der Trainer-„Oldie“, der zusammen mit Quendrim Xhafolli beim LSK auf der Bank das Sagen hat. Und der Ex-Bundesliga-Coach kommt ins Schwärmen, wenn der Name Düzel fällt. „Er hat sich super entwickelt“, sagt der 70-Jährige über den 50 Jahre jüngeren Kicker. „Can spielt derzeit nicht auf seiner Position, für die wir ihn geholt haben. Das hat was mit den anderen Spielern zu tun. Die sind noch nicht so weit. Bislang hat er mit Jonas Seidel in der Spitze gespielt. Jetzt ist Jonas ausgefallen, dafür haben wir in der Spitze eine andere Lösung gewählt. Weil Fabian Istefo mit einem Muskelfaserriss ausgefallen ist, brauchten wir wen auf der linken Seite.“ Die Wahl fiel auf Düzel, der dort im Spiel gegen den FC St. Pauli II am vergangenen Sonntag auflief.

LSK-Coach Zobel: „Er ist ein technisch hervorragender Fußballer“

„Dafür, dass er das bei uns noch gar nicht gemacht hatte vorher, hat er das richtig gut gemacht. Dass er sich in der Mitte wohler fühlt, hat man gesehen, als er in die Mitte reingerückt ist und das Tor gemacht hat“, erklärte Zobel – in der Vergangenheit unter anderem Coach beim 1. FC Kaiserslautern, den Stuttgarter Kickers und dem 1. FC Nürnberg sowie Ex-Profi bei Hannover 96 und dem FC Bayern München – nach dem 1:0-Sieg des LSK bei den „Kiezkickerchen“. „Er ist ein technisch hervorragender Fußballer und wirklich ballsicher. Und er hat auch gelernt, nicht so viel allein sondern mehr mit der Mannschaft zu spielen. Das war am Anfang seine größte Schwäche“, sagt der LSK-Coach über Düzel und ergänzt: „Jetzt bin ich hochzufrieden mit ihm. Wenn er fit ist, dann spielt er eigentlich immer.“ Worte, die der 20-Jährige sicher nur allzu gerne hört – und sie artig zurückgibt. 
„Das Trainerteam schenkt mir Vertrauen, das versuche ich bestmöglich zurückzuzahlen“, gibt Düzel zu Protokoll und befindet: „Ich denke, so langsam aber sicher komme ich richtig an. Ich bin auf einem guten Weg, aber noch nicht bei 100 Prozent.“ Doch da will er natürlich schnellstmöglich hin – allein schon, um seinem Verein in der Liga noch mehr zu helfen. Wohin der Weg des LSK dabei führen soll oder kann? „Ich weiß es nicht. Wir sind so ein bisschen eine Wundertüte“, konstatiert der junge Offensivmann, der auch eine Liga höher noch an seine „alte Liebe“ denkt: „Natürlich verfolge ich Meiendorf noch. Baris (Saglam, der MSV-Trainer, Anm. d. Red.) ist wie ein großer Bruder für mich. Auch die Mannschaft ist mir ans Herz gewachsen. Bei dem einen oder anderen Spiel bin ich dabei. Beim letzten nicht, aber davor gegen den USC Paloma war ich da. Der Kontakt ist nie abgerissen. Ich wünsche der Mannschaft nur das Beste“, so Düzel, der sich natürlich auch über „Revanche-Besuche“ freuen würde: „Bislang war leider noch keiner bei einem LSK-Spiel. Aber ich hoffe, das kommt noch.“

Jan Knötzsch