„Katastrophe!“ – Tesla geht gegen zehn Eidelstedter baden!

Pingpong-Tor entscheidet Spiel – Demirovic bedient

15.05.2016

Im momentanen Hammonia-Abstiegskrimi, der einem guten Tatort gleicht und bis zum Schluss spannend bleibt, konnte sich das bisherige Tabellenschlusslicht SV Eidelstedt gegen den direkten Kontrahenten FK Nikola Tesla mit 2:1 durchsetzen. Mit diesem Sieg schoben die Gelb-Schwarzen Tesla auf einen Abstiegsrang und sich selbst über den Strich!

Den Ernst dieses ’Sechs-Punkte-Spiels’ erkannte der Gastgeber recht früh und erzielte bereits in der vierten Spielminute den Führungstreffer! Nach einem wunderbar durchgesteckten Ball in den Strafraum tauchte Richie Cudjoe alleine vor Tesla-Schlussmann Milanovic auf, umkurvte diesen und schob locker aus zwei Meter ein – 1:0! Nach der Führung überließ Eidelstedt dem Gast ein wenig die Initiative, allerdings konnte dieser aus der optischen Überlegenheit kein Profit schlagen. Vor allem durch einen Haufen Hektik und viele Fouls kam es selten zu ansehnlichen Spielzügen und Torchancen. Was sich von Minute zu Minute weiter anbahnte, traf dann nach 39 Minuten ein: der Platzverweis. Nach wiederholtem Foulspiel musste Eidelstedts Dennis Petreck das Feld verlassen und ließ sein Team in dieser wichtiger Partie zurück. Bis zum Pausenpfiff neutralisierten sich beide Teams allerdings weitestgehend, wodurch Strafraumszenen zur Mangelware wurden.

Traumtor und Glückstor sorgen in Durchgang zwei für Spannung

Nach dem Wiederanpfiff tasteten sich die Gäste durch einen Fernschuss aus 25 Metern und einer schnell ausgeführten Ecke weiter an das gegnerische Tor heran, jedoch ohne Erfolg - bis zur 56. Minute. Denn dann musste sich auch Eidelstedts Torwart an diesem Tag geschlagen geben und hatte keine Chance, als Ishmael Brown aus 20 Metern abzog und das Leder unhaltbar im linken Winkel platzierte! Doch die Antwort der Hausherren sollte keine zwei Minuten auf sich warten lassen. Mehmet Eren setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch, rannte alleine auf das gegnerische Tor zu, legte sich den Ball zwar zu weit vor, doch schoss der herauskommenden Milanovic den auf ihn zustürmenden Eren an, sodass der Ball zurückprallte und ins Netz sprang (58.)! Jubelnd drehte Eren ab, ließ sich von seinen Mitspielern feiern und einigte sich mit diesen, dass man sich von nun an auf die Defensive konzentriere. Und das schaffte der bisherige Tabellenletzte sehr gut. Während der SVE kaum noch die Mittellinie überquerte, setzte die Demirovic-Elf alles auf eine Karte, rannte unermüdlich an, schaffte es aber nicht mehr, den Ball im Tor zu platzieren.

„Wenn du eine Stunde in Überzahl bist, musst du das anders ausspielen!“, ärgerte sich Tesla-Coach Elvir Demirovic nach der Niederlage, sah eine „schlecht spielende“ eigene Mannschaft und fügte außerdem an: „Wir machen zwei gravierende Fehler, die zu den Gegentoren führen und bekommen ansonsten nichts Vernünftiges hin.“ Vor allem in der momentanen Situation, in der sein Team steckt, hatte der Coach „das Gefühl, dass die Spieler Blei in den Füßen hatten“.

Durch die Niederlage gegen den SV Eidelstedt, der derzeit den letzten Nicht-Abstiegsplatz belegt, rutschte der FK Nikola Tesla nach vier Spieltagen erneut auf einen Abstiegsplatz ab und muss nun im letzten Saisonspiel gegen HEBC mindestens ein Remis einfahren, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. „Wir haben es zwar noch in eigener Hand“, wie Tesla-Trainer Demirovic korrekterweise bemerkte, allerdings „müsse man gucken, dass man im letzten Spiel – was das schwerste sein wird – noch etwas Zählbares mitnehmen kann.“ Der 44-Jährige, dessen Team „auf der letzten Felge läuft“ und der die momentane Situation als „Katastrophe“ beschreibt, ärgerte sich vor allem über den Umstand, dass es vor einigen Wochen für sein Team sehr gut aussah, man ans Tabellenmittelfeld heranrückte, aber dann die Spiele gegen den HSV III („Die hatten wir im Sack gehabt“) und Teutonia („Wir haben uns durch eine Rote Karte selbst ins Hintertreffen katapultiert“) aus der Hand gab. „Die Jungs haben sich zu sicher gefühlt und hätten viel eher den Sack zumachen müssen“, nahm Demirovic seine Mannschaft in die Pflicht und fügte abschließend an: „Es nagt an mir, weil ich es den Jungs damals gesagt habe, als wir den Lauf hatten...“

Der Abstiegskampf bleibt bis zum Schluss offen...

Nun müssen also die Kicker, mit dem zweiköpfigen Adler auf der Brust, ihre Kräfte bündeln und am kommenden Sonntag gegen HEBC mindestens einen Punkt einfahren. Das dies möglich ist, zeigte auch die SVHR II am heutigen Sonntagmittag, die den Tabellenfünften mit einem 3:1 (3:1) am Reinmüller zurückließ und damit ebenfalls den Abstiegsplatz verlassen konnte!
Und auch auf Seiten der Eidelstedter bleibt es bis zum Saisonende weiter spannend! Während man nun zwar vorerst den Abstiegsplätzen ade sagen konnte und sogar noch zwei Spiele zu bestreiten hat, muss man am letzten Spieltag zum TBS Pinneberg reisen. Die Pinneberger könnten jedoch immer noch mit einem Sieg gegen den SVE den letzten Tabellenplatz verlassen und somit das Team vom Redingskamp selbst in die Bezirksliga schicken. Das letzte Wort über Klassenerhalt und Abstieg ist also erst am 22.05. gesprochen...

Spielinfos
SV Eidelstedt - FK Nikola Tesla
Liga: Landesliga Hammonia
Anstoss: So - 15.05. 15:00 Uhr
Spieltag: 33. Spieltag
Ergebnis: 2 : 1
Schiedsrichter: Martin Ghafury
Platz / Ort: Redingskamp 1 (Rasen)
Zuschauer: 128
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