Lohbrügge leicht und locker: Mein Gott, Walter – wenn er will, dann knallt er!

Sein Team hatte bis dahin das eine oder andere Mal die Übersicht verloren, lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:5 im Hintertreffen – und hatte sich dabei zumindest drei Treffer selbst eingeschenkt, wie auch Dennis Facklam (siehe Video am Text-Ende) befand. Am Ende sollten es gar sieben Streiche sein, die der bisherige Tabellendritte Lohbrügge dem zweitplatzierten SCC spielte. Allen voran Marcel Walter wurde von der Condor-Defensive nie richtig in den Griff bekommen. Er traf am Ende vier Mal – und beim vorletzten Torerfolg des Mannes mit der Nummer 28 entfuhr VfL-Coach Sven Schneppel nur ein fröhliches „Mein Gott, Walter“, dem letztlich nur anzufügen war: Wenn er will, dann knallt er. Die drei anderen Treffer gingen auf das Konto von Pascal Bäker (2) und Mert Akkus. Das zeitgleiche Remis des ASV Hamburg beim SV Altengamme (3:3) sorgte letztlich dafür, dass die VfL-Kicker nach dem Match den Sprung an die Tabellenspitze bejubeln konnten.

Kainzberger: „Wir sind ins offene Messer gelaufen und brutal bestraft worden“

„Da wollen wir nach 30 Spieltagen stehen. Trotzdem ist es ein gutes Gefühl jetzt da oben zu sein. Wenn man den Zweiten zuhause mit 7:0 abfertigt, dann ist das ein deutliches Statement“, konstatierte Schneppels VfL-Trainerkollege Elvis Nikolic. „Man sieht, dass die Mannschaft gut funktioniert. Der Gegner hat es uns am Anfang durch einfache Fehler auch leicht gemacht – die muss man allerdings auch erst einmal nutzen. Das haben wir getan und dann haben wir es wie ein richtiger Spitzenreiter heruntergespielt“, konstatierte Nikolic und blickte auf die ersten Wochen der neuen Spielzeit, in der es mit der Niederlage gegen den ASV Hamburg zu Saisonbeginn und dem Pokal-Aus gegen Hamwarde zwei Rückschläge gab, zurück: „Intern herrschte bei uns zwischen dem Team und den Trainern nie Unruhe. Wir glauben an unsere Stärken. Gegen den ASV kann man verlieren. Wir sind entspannt und arbeiten normal weiter. Wenn man mit 15 Punkten aus sechs Spielen vorne steht und ein überragendes Torverhältnis hat, dann war das ein guter Start. Jetzt kommen wir hoffentlich langsam ins Rollen. Es werden noch einige Spieler aus dem Urlaub dazukommen. Der Konkurrenzkampf wird uns brutal pushen und weiter nach vorne bringen.“

Das Fazit von Ralph Kainzberger fiel derweil hart aus. „Mit Respekt formuliert: Das war nichts, definitiv nichts. Man hat gesehen, dass wir ganz klar noch nicht so weit sind, dass das ein Spitzenspiel war. Wir lernen aus dieser Niederlage und wollen uns verbessern. Diesmal sind wir brutal bestraft worden. Ich denke, wenn man drei Geschenke verteilt, Ist es schwer, aus dem Loch zu kommen“, urteilte der Condor-Übungsleiter im Anschluss an die Partie und analysierte: „Wir sind ziemlich jung als Team. Einige haben den Schalter nicht gefunden, defensiv zu arbeiten oder etwas zu verändern. Wir sind einfach ins offene Messer gelaufen.“ Diese Pleite aber, so Kainzberger, „wir uns nur noch stärker machen. Wir haben trotzdem heute unseren Mannschaftsabend. Der wird zwar von der Stimmung her etwas gedämpft ausfallen, aber die Niederlage wird ihn nicht verhindern. Wir betreiben Frustbewältigung, wollen uns aber nicht über Fußball unterhalten, sondern noch besser kennenlernen und näher zusammenrücken. Ab Montag beginnt die Vorbereitung auf das Spiel gegen Berne. Unsere Mini-Serie, dass wir fünf Mal nicht verloren haben, ist gerissen. Jetzt gilt es, es wieder besser zu machen und einen neuen Lauf zu starten.“

Jan Knötzsch 

Danijel Suntic (VfL Lohbrügge) im Interview nach dem Spiel

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Condors Dennis Facklam im Gespräch nach dem Abpfiff

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