„Rothosen“-U23 ärgert Oldenburg und hält die Klasse!

Vor lediglich 290 Zuschauern auf der Wolfgang-Meyer-Sportanlage brachten die Gäste in 90 Minuten lediglich einen gefährlichen Torabschluss zustande. Wobei: So wirklich gefährlich war auch dieser nicht. Ein Freistoß von Kamen Hadzhiev in der 77. Spielminute segelte rechts am Pfosten des von Youngster Morten Behrens – der den bei den Profis eingesetzten Tom Mickel vertrat – gehüteten Tores vorbei. Ansonsten kam von den Hirsch-Schützlingen, die bis zum gestrigen Abend, als Wolfsburg II in Cloppenburg triumphierte (3:0), noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft hatten, offensiv rein gar nichts.

Insgesamt waren die 90 Minuten eher schwere Kost und von viel Stückwerk geprägt. Die Hausherren kamen in Durchgang eins zu drei Halbchancen durch Oliver Oschkenat, der einen Cigerci-Eckball knapp vorbei nickte (2.), Rafael Brand, der nach Cigercis Zuspiel vom rechten Strafraumeck in Dominik Kisiel seinen Meister fand (16.), und Dominik Jordan, der die wohl größte Möglichkeit vergab: Von Nico Charrier in Szene gesetzt, hatte der Außenverteidiger auf halbrechts unendlich viel Zeit, jagte den Ball jedoch weit am Kasten vorbei. Auch nach der Pause sollte die Partie nicht unbedingt herzerwärmender werden. Wenn es allerdings vor einem Tor ein wenig brannte – dann vor dem der Oldenburger. Cigerci nahm aus 22 Metern Maß – auf das Tornetz (57.). Dann kam Adel Daouri nach Charriers Pass in den Rücken der Abwehr aus 14 Metern relativ ungehindert zum Schuss – weit drüber (68.). Die beste Gelegenheit hatte jedoch Nico Charrier zehn Minuten vor Ultimo auf dem Fuß, als der HSV einen Freistoß blitzschnell ausführte und der Angreifer aus halbrechter Position hauchdünn am langen Eck vorbei zielte.

„Aus dem Spiel heraus hatte Oldenburg eigentlich keine Chance – wenn, dann nur bei Standards. Deshalb können wir gegen den Tabellenzweiten mit einem 0:0 absolut zufrieden sein – vor allem, da wir damit den Klassenerhalt geschafft haben“, freute sich auch „Rothosen-Capitano“ Sebastian Haut, der den bei den Profis weilenden Ahmet Arslan mit der Binde am Arm vertrat. „In der zweiten Halbzeit hätte ich mir noch ein bisschen mehr Druck auf den Sieg gewünscht, aber im Großen und Ganzen haben wir sehr gut dagegengehalten.“ Nach dem Punktgewinn hat auch das Zittern ein Ende: „Natürlich hatten wir im Hinterkopf, dass wir noch nicht durch sind. Aber wir hätten den Klassenerhalt gerne früher erreicht, deshalb ist es kein Grund, ausgelassen zu feiern“, so Haut. Trainer Uysal befand: „Wir sind alle ruhig geblieben, haben unser Bestes gegeben und die Jungs haben heute eine gute Leistung abgerufen.“ Zu den Gerüchten, er würde in der kommenden Saison wieder ins zweite Glied rücken und als Co-Trainer fungieren, wollte sich Uysal „nicht äußern“, ergänzte aber: „Wir haben darüber gesprochen und eigentlich ist auch alles geklärt. Aber wir werden schauen, was kommt…“