Sosnowski schmeißt als Trainer hin und peilt Spieler-Comeback an!

Rückkehr grenzt an ein „medizinisches Wunder“

27.01.2015

Anfang September heuerte Lukasz Sosnowski als spielender Co-Trainer beim ambitionierten Kreisligisten RW Wilhelmsburg an. Keine zwei Monate später übernahm der Ex-Profi sogar gänzlich das Zepter am Rotenhäuser Damm – ein „Freundschaftsdienst“ für seinen guten Kumpel Tolga Kilic, der den Verein gemeinsam mit dem ehemaligen St. Paulianer in die Bezirksliga führen wollte. Denn inzwischen ist das Kapitel beendet: Sosnowski hat beim Spitzenreiter der Kreisliga-Staffel 1 hingeschmissen!

„Ich habe versucht, eine gewisse Struktur in den Club zu bringen. Viele Dinge wurden von Vereinsseite auch umgesetzt – aber am Ende des Tages war ganz einfach ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr ging“, erklärt uns der 28-Jährige und fügt ergänzend an: „Acht bis zehn Spieler wollten wirklich etwas lernen, haben alles dafür getan. Für die tut mir dieser Schritt leid. Aber auf der anderen Seite waren sechs bis acht Leute, die sich dem Erfolg nicht unterordnen wollten, die sich gegen alles gesträubt haben. Am Samstag im Testspiel gegen Croatia sind Dinge vorgefallen, die das Fass zum Überlaufen gebracht haben.“ Die Zeit bei RWW habe „enorm viel Kraft gekostet“, so Sosnowski. „Ich habe mich am Ende des Tages gefragt, wofür ich das eigentlich mache. Ich war mental leer und musste das Ganze erst mal verarbeiten.“

„Ein großer Schock im positiven Sinne“

Dabei half ihm vor allem ein Aspekt: denn Sosnowski ereilte „ein großes Wunder“, wie er selbst sagt. „Ich habe die letzten beiden Testspiele für Wilhelmsburg über 90 Minuten mitspielen können – an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, unter maximaler Belastung.“ Sein Resümee: „Ich hatte keine Schmerzen mehr. Das ist ein medizinisches Wunder! Nachdem mir mitgeteilt wurde, dass ich Sportinvalide bin, war das ein riesengroßer Schock. Ich musste versuchen, mich damit abzufinden und zu arrangieren. Das hat auch ganz gut geklappt, aber ich bin halt ein ‚Fussi‘ durch und durch. Genauso groß war der Schock, aber im positiven Sinne, dass der Fuß jetzt gehalten hat.“ Ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für den „Sechser“, der sich allerdings vor einem Besuch beim Arzt grähmt: „Ich habe Angst enttäuscht zu werden.“ Deshalb strebt der feine Mittelfeld-Stratege nun ein Comeback auf dem Platz an. „Ich werde jetzt ein halbes Jahr lang trainieren und mich fit machen, damit es zur neuen Saison wieder losgehen kann.“ Nach der Grenz-Erfahrung in Wilhelmsburg will Sosnowski aber zunächst einmal „die Liebe am Fußball zurückgewinnen“. Wie er uns zudem mitteilt, wird er sich ab sofort beim Landesligisten Vorwärts-Wacker Billstedt fit halten und dort mittrainieren. „Dort spielen einige Freunde von mir und auch zu Dennis (Kreutzer, Anm. d. R.) habe ich einen super Draht.“