„Wir haben uns das Leben so ein bisschen selbst schwer gemacht“, befand Meyer – und fügte an: „Natürlich wussten wir, dass das nicht einfach wird. Aber wir wollen jetzt ja auch irgendwann den nächsten Schritt gehen und den Anspruch haben, dass man sagt, man gewinnt so ein Spiel sehr viel souverän, macht nicht so viele Fehler und lässt den Gegner nicht so lange schnuppern.“ Denn: „Es sind Kleinigkeiten, die so etwas am Ende doch noch kippen lassen könnten. Und wir wollen gar nicht erst in die Situation geraten, dass es überhaupt dazu kommen kann.“
Sehr offene und ehrliche Worte – und keine reine Schönrederei trotz eines am Ende sehr souveränen Sieges. Das Oberliga-Schlusslicht aus Bönningstedt konnte den AFC überhaupt nicht vor Probleme stellen und kam in 90 Minuten nicht zu einer wirklich hochkarätigen Torchance. „Wir wollten uns so gut wie möglich verkaufen, waren aber natürlich auch in einer gewissen Drucksituation, weil wir die Spiele davor nicht gewonnen haben. Mit dem 0:2 können wir leben. Aber wir hatten ja auch keine Offensivaktionen“, brachte es SVR-Trainer Nils Hachmann auf den Punkt.
"Die Qualität reicht momentan nicht für so eine Mannschaft"
Ein wenig bezeichnend: Als Yoshiki Iizuka von links Pascal Haase in der Mitte in Aktion brachte, haute dieser freistehend über den Ball. Und Iizuka selbst kam mal ansatzweise in den Genuss einer Abschlusschance, rutschte aber im entscheidenden Moment weg. „Wir wussten, dass die hinten eine Körperlichkeit haben, wo wir mit unserer Qualität nicht viel entgegensetzen können“, sprach Hachmann auf das Altonaer Innenverteidiger-Duo Michael Ambrosius und Gideon Baur an – und merkte deutlichst an: „Insgesamt reicht die Qualität in der Offensive im Moment nicht für so eine Mannschaft.“
Hinzu kam, dass „die Gegentore zu ganz schlechten Zeitpunkten“ fielen. Dem Altonaer Führungstreffer ging ein eklatanter Abspielfehler von Mika Steensen voraus. Lenny Glissmann passte raus zu Armel Gohoua, der dem ehemaligen Bönningstedter das Leder postwendend auf dem Silbertablett servierte. Und der Angreifer veredelte die Flanke gegen seinen Ex-Club per Kopfball-Bogenlampe aus zwölf Metern halblinker Position in den rechten Giebel (5.)! Schon früh hatte der AFC den Riegel durchbrochen und tat in der Folge nur noch das Nötigste. Oder: Die „Bergmänner“ mussten nicht mehr, Rugenbergen konnte nicht.
"Entweder/Oder - sonst ist der Zug abgefahren"
Ein frühes Gegentor in der ersten, aber auch in der zweiten Halbzeit – und wieder verteidigte der Oberliga-Letzte ganz schlecht. Diesmal bei einem Eckball von Moritz Grosche, den Bujar Sejdija im „Fünfer“ per Volley in die Maschen jagte (52.)! In der Schlussphase bewahrte SVR-Keeper Patrick Hartmann seine Bönningstedter mehrfach vor einer deutlich höheren Niederlage. „Wenn wir zehn, zwölf Punkte hätten, wäre es kein großes Drama. So heißt es für uns gegen Tornesch: Entweder – Oder. Denn sonst bringt es auch nichts mehr. Dann ist der Zug abgefahren“, sprach Hachmann Klartext.
Währenddessen ist Altona 93 vorerst zurück an der Tabellenspitze. Vorerst deshalb, weil noch immer der Abzug der drei Punkte gegen Türkiye droht. Am Rande der Partie kündigte Sportchef Mato Mitrovic uns gegenüber jedoch nochmals an, dass man gegen das Urteil und die Umwertung definitiv vorgehen wird. Es bleibt also spannend…
Altona 93 - SV Rugenbergen | |
Liga: | Oberliga Hamburg |
Anstoss: | Mi - 11.10. 19:30 Uhr |
Spieltag: | 13. Spieltag |
Ergebnis: | 2 : 0 |
Schiedsrichter: | Marvin Repke (Harburger TB) |
Platz / Ort: | Adolf-Jäger-Kampfbahn |
Zuschauer: | 601 |
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