Futsal

„Der Modus liegt uns – es ist schwer, uns in Hin- und Rückspiel zu schlagen“

„Mo“ Labiadh im Gespräch vor dem Futsal-Halbfinale

24. Mai 2019, 15:40 Uhr

Mo Labiadh (li.) - hier im Duell mit dem Ex-Bundesliga-Profi Philipp Wollscheid - peilt mit den HSV-Panthers den Finaleinzug an. Foto: KBS-Picture.de

Am vergangenen Wochenende erreichten die HSV-Panthers im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Futsal-Meisterschaft ein 3:3-Unentschieden beim amtierenden Titelverteidiger VfL 05 Hohenstein-Ernstthal. „Die Ausgangslage ist in Ordnung, wäre aber natürlich besser gewesen, wenn wir dort gewonnen hätten“, blickt Mohamed Labiadh – vor dem Rückspiel am Samstagabend (18 Uhr, Sporthalle Kerschensteinerstraße, bei uns im LIVE-Ticker) – mit durchaus gemischten Gefühlen auf das erste Aufeinandertreffen zurück. „Vor dem Hinspiel waren die Chancen fifty-fifty. Da hatte eigentlich keiner so richtig die Favoritenrolle inne“, lautet Labiadhs Einschätzung.

Nach langer Verletzungspause ist Mohamed Labiadh zurück. Zurück auf dem „Futsal-Court“, aber auch auf dem Fußballplatz. Wenngleich der 29-Jährige in der kommenden Saison seinen aktuellen Verein Concordia, wo er schon „halb zugesagt“ hat, wie er sagt, verlassen wird. Die Gründe: „Kurz vor Ende der Saison haben sich die Rahmenbedingungen verändert.“ Dennoch betonter: „Es ist alles gut. Ich wünsche dem Verein und dem Trainerteam nur das Beste – und hoffe, dass man eine schlagkräftige Truppe für die nächste Saison hat.“ Wo es für ihn hingeht, könne er „aktuell noch nicht sagen. Ich lasse mir da ein bisschen Zeit.“ Stattdessen gilt der volle Fokus nun erst einmal dem Futsal. Jahrelang heimste Labiadh mit den HSV-Panthers – damals noch als Hamburg Panthers unterwegs – Titel um Titel ein. Im letzten Jahr wurden die „Raubkatzen“ bei der Deutschen Meisterschaft jedoch entthront – und das vom jetzigen Halbfinal-Kontrahenten Hohenstein-Ernstthal.

„Der aktuelle Kader kann da noch hinkommen“

Mo Labiadh (li.) und Panthers-Initiator Onur Ulusoy wollen auch am Samstagabend allen Grund zur Freude haben. Foto: KBS-Picture.de

„Trotz des Umbruchs in den letzten zwei Jahren haben wir einen sehr guten Kader zusammen“, so Labiadh, ehe er ausführt: „Die gute Mischung macht’s. Wir haben immer noch einen großen Kern an Spielern dabei, die sehr viel Erfahrung, viele Titel gewonnen sowie etliche Nationalmannschaftsspiele und internationale Spiele absolviert haben. Genauso haben wir aber auch viele junge Spieler dazu bekommen, die noch nicht so viel Erfahrung haben, dafür aber sehr wissbegierig sind, viel aufnehmen und eine riesen Qualität haben.“ Nichtsdestotrotz erklärt Labiadh ganz offen und ehrlich: „Wenn man den jetzigen Kader mit dem vor dem Umbruch vergleicht, dann war der davor aufgrund der Erfahrung besser. Aber der aktuelle Kader kann da auf jeden Fall noch hinkommen, braucht einfach nur ein bisschen Zeit.“

„Jeder, der nicht dabei war, hat was verpasst“

Im September 2017 wurde aus den Hamburg Panthers die HSV-Panthers. Eine Zusammenarbeit, die in den bislang gut anderthalb Jahren „in Ordnung“ sei, wie Labiadh meint, „aber noch besser geht. Wie immer werden wir uns nach der Saison zusammensetzen und gewisse Dinge gemeinsam diskutieren, uns austauschen und gucken, wo man das Ganze noch punktuell verbessern kann.“ Gesteigert haben sich die „Raubkatzen“ auch im Viertelfinale, als gegen Köln bereits nach dem Hinspiel das Aus drohte. Mit 0:4 und 3:6 lagen die Panthers zwischenzeitlich vor heimischer Kulisse in Rückstand und gewann am Ende tatsächlich noch mit 10:6. „Das war ein kurioses Spiel. Die Zuschauer sind extrem mitgegangen“, erinnert sich Labiadh, der die Aufholjagd wie folgt begründet: „Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen, in der Kabine aber dennoch die richtigen Worte gefunden und es sehr gut und sachlich analysiert, was wir falsch gemacht haben. Damit haben wir den Grundstein für die Aufholjagd gelegt und sind auf die taktischen Anweisungen eingegangen, so dass wir in der zweiten Halbzeit noch neun Tore erzielen konnten. Das war ein furioses Spiel! Jeder, der nicht dabei war, hat auf jeden Fall was verpasst.“

„Bin felsenfest davon überzeugt, dass wir Deutscher Meister werden“

Labiadh (re.) ist „felsenfest“ vom DM-Titel seiner „Raubkatzen“ überzeugt. Foto: Heiden

Furios und famos soll es auch am Samstagabend um 18 Uhr in der Harburger Sporthalle Kerschensteinerstraße zugehen, wenn die HSV-Panthers – nach dem 3:3 im Hinspiel – den Titelverteidiger eliminieren wollen. „Wir müssen konzentriert und fokussiert an die Sache rangehen, alles aus uns rausholen, uns auf die eigenen Stärken beruhen, diese gezielt einsetzen und perfekt als Mannschaft harmonieren. Dann werden wir ins Finale einziehen“, ist sich Labiadh sicher – und glaubt an ein Titel-Comeback seiner Panthers: „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir Deutscher Meister werden. Aber wir müssen und sollten von Spiel zu Spiel schauen und erstmal den Finaleinzug perfekt machen. Dieser Modus mit dem Hin- und Rückspiel liegt uns. Denn es ist schwer, uns in zwei Spielen zu schlagen. Deswegen glaube ich fest daran, dass wir Deutscher Meister werden.“ Eine klare Ansage des 29-Jährigen, der die „sehr gute Mischung aus den Alt-Eingesessen, die viele Titel geholt und internationale Spiele absolviert haben, und den jungen Spielern, die diesen Hunger auf den Titel haben“, als Erfolgsrezept ansieht. „Das sind unsere Mittel, die mich optimistisch stimmen.“

Fan-Andrang? Möglicher Einlassstopp!

Wer die HSV-Panthers am Samstag vor Ort unterstützen will, der sollte sich derweil sputen. Denn: „Der Verband hat es leider versäumt, eine größere Halle zu organisieren“, so Labiadh. In Harburg würden „nur 400 bis 500 Zuschauer reinpassen“, erzählt er – und verrät: „Deshalb kann es sein, dass es einen Einlassstopp geben wird.“ Zumal auch eine größere Fan-Gruppe aus Sachsen erwartet wird.

Autor: Dennis Kormanjos