Oberliga
Nach Pfeifferschem Drüsenfieber: Kovacic schraubt Ansprüche runter
Dario Kovacic litt am Pfeifferschen Drüsenfieber. Nun will er bei Hamm zu alter Form zurückfinden. Foto: KBS-Picture.de
Für den Nachwuchs der "Kiezkicker" absolvierte Kovacic (re.) in zwei Spielzeiten 45 Regionalliga-Einsätze (Fünf Tore/Acht Vorlagen). Foto: KBS-Picture.de
Er habe es „zunächst gar nicht bemerkt“, so Kovacic, der aufgrund eines normalen Krankheitsbildes den Arzt aufsuchte. Dieser teilte ihm mit, „dass meine Leberwerte erhöht sind und ich vorläufig keinen Sport mehr betreiben darf“. Zwei Monate lang war der Offensivakteur komplett raus und nahm in jener Zeit auch an Gewicht zu. Ein weiterer Monat sei vergangen, so Kovacic, „bis ich bei Hamm angefangen habe“. Nach drei Monaten, in denen er zum Zuschauen verdammt war, durfte der einstige U16-Nationalspieler Kroatiens endlich wieder gegen den Ball treten. Dass das letztendlich nicht mehr in der Regionalliga und bei der SV Drochtersen/Assel der Fall war, lag auch an den weiten Wegen. „Er wohnt fünf Minuten zu Fuß vom Hammer Park weg“, so HUFC-Präsident Jörn Heinemann. Kovacic selbst sagt, dass er ebenfalls „nicht mehr die Lust“ hatte, „so weit zum Training zu fahren. Der Aufwand war einfach zu groß.“
"Da war für mich klar, dass ich eine Entscheidung treffen muss"
Hinzu kam, dass Kovacic für sich selbst einen weiteren Entschluss fasste: „Ich habe für mich keine Chance mehr gesehen, in den Profi-Fußball zu gelangen.“ Da sein Cousin Maurizio d’Urso bei Hamm spielt und er auch einen „gute Kontakt“ zu Manager „Jassi“ Huremovic pflegt, entschied er sich im Winter, im Hammer Park anzuheuern. „Als ich von St. Pauli weggegangen und zu Drochtersen gewechselt bin, wusste ich: ‚Jetzt musst du in der halben Saison komplett durchdrehen – im positiven Sinne – und viele Tore machen.‘ Das war aber nicht so. Da war für mich klar, dass ich für mich eine Entscheidung treffen muss.“ Und so ordnet Kovacic den Fußball nun dem Berufsleben unter. Dennoch ist eines geblieben: Der Ehrgeiz: „Ich mache es auf gar keinen Fall nur ‚just for fun‘. Ich will schon jedes Spiel gewinnen und hasse es, zu verlieren.“ Aber: „Es ist jetzt nicht so, dass ich da reingehe und denke, nochmal höher spielen zu wollen – so ist es nicht.“
"Die Fitness macht einen großen Unterschied"
Nach drei Monaten, in denen Kovacic (li.) nicht gegen den Ball treten durfte, fehlt ihm aktuell noch die Fitness für 90 Minuten. Foto: KBS-Picture.de
Seine bisherigen Eindrücke von der neuen Mannschaft sind überaus positiv, wie Kovacic berichtet: „Die Jungs sind echt korrekt und es ist in jedem Fall Potenzial vorhanden. Viele haben ja auch schon mal höher gekickt.“ Er sehe keinen so großen Unterschied zu seiner Zeit bei St. Pauli oder Drochtersen – außer: „Kicken können die Jungs alle – aber die Fitness macht halt einen großen Unterschied zwischen der Ober- und der Regionalliga aus. Denn in der Regio trainiert man nun mal viel häufiger.“ Bei den „Geächteten“ um Chefcoach Sidnei Marschall, der am heutigen Donnerstag seinen 40. Geburtstag feiert (Die allerbesten Wünsche!), ist der Offensiv-Allrounder inzwischen angekommen. Nur an eben jenem Fitnesszustand muss und will er nach längerer Krankheit mit Fitnesscoach Moritz Rieckenberg noch feilen. Dann könne er sich „schon vorstellen, länger hier zu bleiben“, sagt Dario Kovacic abschließend.