LOTTO-Pokal

„Wir gewinnen 2:0 – und die Tore schießen ehemalige Norderstedter“

04. August 2020, 11:32 Uhr

Jan-Philipp Rose freut sich auf das Duell mit Norderstedt – und tippt auf einen Teutonen-Triumph. Foto: Lobeca.de/Felix Schlikis

Es liegt noch gar nicht so lange zurück, da trug Jan-Philipp Rose noch den Trainingsanzug des FC Eintraccht Norderstedt und saß Seite an Seite mit Jens Martens und Olufemi Smith auf der Bank des Nord-.Regionalligisten. Dann verpflichtete der FC Teutonia 05 Achim Hollerieth als Trainer, der erinnerte sich an seinen guten Draht zu „Rosi“ und lockte den Bondschopf, der acht Jahre lang bei der Eintracht zum Inventar zählte, als Co-Trainer an die „Kreuze“. Am Sonntag (Anstoß: 11.30 Uhr) kommt es nun zum großen Wiedersehen, wenn „T05“ auf dem heimischen Kunstrasen „EN“ im Viertelfinale des LOTTO-Pokals empfängt. Wir haben uns Rose, der bekanntlich auch als Spieler für Norderstedt aktiv war  zum Gespräch über das Spiel geschnappt.

Selbiges übrigens wird nicht nur für den „Co“ des Neu-Regionalligisten aus Ottensen eine Begegnung mit der eigenen Vergangenheit. Nein, wer genau hingugckt und gut informiert ist, wird feststellen: Bei den Teutonen hat sich längst eine kleine Eintracht-Filiale entwickelt. Nick Brisevac und Jannik Mohr kamen ebenso wie Rose in diesem Sommer aus Garstedt an die „Kreuze“, auch Marcus Coffie, der von Holstein Kiel II zu Teutonia wechselte, und Sinisa Veselinovic, den die „Kreuze-Kicker“ im Winter aus Erfurt holten, haben eine Eintracht-Vergangenheit.

Auch Mohr, Brisevac, Coffie und Veselinovic treffen auf ihren Ex-Club

Auch Sinisa Veselinovic (Mi.) hat eine Norderstedt-Vergangenheit. Foto: Both

„Ja, das stimmt“, lacht Rose, „mit einigen von ihnen habe ich darüber schon gesprochen. Auch, wenn Marcus und 'Sini' ja mit Kiel beziehungsweise Erfurt zuletzt noch andere Zwischenstationen hatten, wird das auch für sie ein besonderes Spiel. Wir haben ja noch zusammen dort gespielt und hatten in Norderstedt eine tolle Zeit.“ Und auch, wenn sich der 34-Jährige bemühr, den Kick am Sonntagvormittag als „Spiel wie jedes andere“ zu betrachten: Rose kommt nicht umhin zuzugeben, dass „da natürlich noch eine enge Verbundenheit besteht. Auch, wenn ich noch nicht so lange weg bin, freue ich mich, die Spieler und auch das Trainerteam wiederzusehen. Aber: Für uns ist es wichtig, dass wir eine Runde weiterkommen. Deswegen gucke ich eher auf Teutonia als auf die Eintracht.“

Was die angeht, so dürfte „Rosi“ in dieser Woche unter Umständen das eine oder andere Mal öfter von Achim Hollerieth angesprochen werden, als dies sonst vielleicht der Fall ist. „Der Fokus liegt ganz klar auf dieser Partie. Wir reden über nichts anderes als dieses Spiel. Das ist so oder so schon ein Highlight – aber durch die lange Corona-Pause nochmal mehr. Jeder, der im Amateurfußball in Hamburg unterwegs ist, weiß, dass das ein richtiger Höhepunkt ist – immerhin spielen da zwei Regionalligisten gegeneinander“, konstatiert Rose, „das ist etwas Besonderes – aber nicht nur für die Jungs mit einer Vergangenheit bei Eintracht Norderstedt, sondern für alle Spieler, die am Sonntag auf dem Platz stehen werden. Und hoffentlich auch für die Fans.“ 

„Wir reden nur über dieses Spiel – aber ich gucke eher auf Teutonia als auf die Eintracht“

In der vergangenen Saison standen Jens Martens (li.), Olufemi Smith (re.) und Rose noch gemeinsam an der Linie, am Sonntag sind sie Gegner. Foto: KBS-Picture.de

Ein Aufeinandertreffen mit dem Ex-Club – das ist doch wie gemalt für Sticheleien und kleine Spitzen, oder etwa nicht? „Es ist eigentlich recht still“, gibt „Rosi“ uns gegenüber zu Protokoll, „ich stehe mit Dane Kummerfeld im regen Austausch – aber nicht nur jetzt, sondern immer. Bisher haben wir uns aber eigentlich nur jeweils gegenseitig gesagt, dass wir uns auf das Spiel freuen, Spaß haben wollen und nach der Begegnung gemeinsam Essen gehen werden.“ Dass sowohl Kummerfeld als auch Rose die Mahlzeit am liebsten als Sieger verbringen wollen, versteht sich von selbst. Dass aus dem Eintracht-Lager noch mehr an Frotzeleien und Sprüchen kommt, „glaube ich nicht“, sagt Rose, „es kann aber sein. Ich bin gespannt. Ich denke aber, dass sich beide Seiten mehr auf sich konzentrieren werden.“

In einer Angelegenheit ist der 34-Jährige sich da schon weitaus sicherer: „Wir bekommen es mit einer spielstarken Mannschaft zu tun, die darüber hinaus auch noch sehr eingespielt ist. Über Jahre ist dort ein Kern zusammengeblieben. Wir werden schon alles in die Wagschale werfen müssen, wenn wir weiterkommen wollen – und das wollen wir“, sagt Rose, der sich abschließend bei der Frage nach einem Tipp, wie denn die Begegnung der beiden Nord-Regionalligisten enden werde, dann doch zu einer kleinen Kampfansage hinreißen lässt: „Wir gewinnen mit 2:0 in der regulären Spielzeit.“ Und die Torschützen? „Die Treffer erzielen auf jeden Fall ehemalige Norderstedter“, sagt Rose lachend...