Toller Pokalfight: Wedel weiter!
TBS-Unglücksrabe Yilmaz
Um es vorweg zu nehmen, trotz dreier Platzverweise war es ein absolut faires Aufeinandertreffen der Landesligisten. Schiedsrichter Kunde hatte in einem kämpferischen Match keinen einfachen Stand, machte seine Sache aber insgesamt gut.
Abstauber Appiah
Haris Tahirovic, Trainer von TBS Pinneberg, wartet weiter auf ein Erfolgserlebnis. Mit der Niederlage bei TuRa Harksheide und dem Pokalaus ist der Saisonstart nicht gut verlaufen. Foto: KBS-Picture.de
Den Startschuss läutete der Wedeler TSV ein. Von Beginn an war die Barthel/Zessin-Elf auf Ballgewinn aus, drei gute Einschussmöglichkeiten blieben in den ersten 15 Minuten ungenutzt und so kam TBS immer besser in Fahrt. Spielerisch ist Tahirovic-Eleven eine LL-Toptruppe, doch die gut organisierte Wedeler Defensive konnte die meisten Angriffe abwehren. Nicht so in Minute 31: Ein Eckstoß wird vor die Füße von Rodriguez Estevez geklärt, sein Abschluss lenkt Torsteher Katran noch ans Dreier, doch Mike Appiah muss nur noch einschieben. Es schien fast so als würde die Nadel in Richtung der Hausherren ausschlagen, denn etliche Freistöße um den Sechzehner waren auch ein Indiz für zu späte Zweikampfführung.
Yilmaz mit Rot runter
Mit dem Halbzeitpfiff kam das Leben zurück bei den Gästen. TBS nach einer Standard im Rausrücken begriffen, langer Ball Lange, Hellmann und Hinze nicht im Abseits, Erstgenannter mit viel Körpereinsatz und Block für Hinze, der entschlossen aus 16 Metern ins lange Eck einschießt (45.+1). Wütende Proteste der Pinneberger blieben ergebnislos.
Wedel kam in Hälfte zwei erneut besser aus der Kabine. Das TBS-Aufbauspiel selten zielstrebig genug, auch die Standards brachten nur selten Gefahr. Ein weiterer langer Ball brachte urplötzlich Ebbecke ins Laufduell mit Yilmaz, der dabei nicht nur den kürzeren zog, sondern den WTSV-Offender auch unglücklich im Strafraum zu Fall brachte. Referee Kunde hatte keine andere Wahl: Rot und Strafstoß! Hellmann verwandelte sicher zum 2:1 (66.).
Alu-Pech für TBS
Ab diesem Moment zog sich Wedel zurück und überließ den Hausherren die Szenerie. Die zehn verbliebenen Akteure kämpften verzweifelt um den Anschluss. Als sich Erturul Kayali nach einem Luftzweikampf mit dem Ellbogen Platz verschaffen wollte, sah er die Ampelkarte (81.). Auf der Gegenseite musste Poyraz Akgül ebenso Gelb-Rot, das Foulspiel allerdings sehr harmlos (83.). Nachdem Hayran per Freistoß bereits den Pfosten traf (75.), testete auch Eibl in der Nachspielzeit das Aluminium (90.+3).
Ein Spiel auf Messers Schneide, welches der Wedeler TSV am Ende für sich entscheiden konnte. Ein richtig schöner Pokalfight von beiden Seiten!