Oberliga

Düzgüner will mit Niendorf „den Kurs wieder nach oben richten – wo wir hingehören“

04. Dezember 2020, 16:14 Uhr

Nach seinem Muskelfaserriss wäre Vedat Düzgüner (re.) wieder startklar und will den Blick mit Niendorf nach oben richten. Foto: KBS-Picture.de

Kurz vor Saisonbeginn zog er sich einen Muskelfaserriss zu und verpasste damit die ersten fünf Spiele seines Niendorfer TSV. Als er gerade wieder ins Mannschaftstraining einstieg und unmittelbar vor der Rückkehr stand, machte ihm der zweite „Lockdown“ einen Strich durch die Rechnung. „Das ist natürlich sehr ärgerlich“, sagt Vedat Düzgüner. „Somit bleibt es dabei, dass mein letztes Pflichtspiel in diesem ungewöhnlichen Jahr im März war.“

Die ersten fünf Spiele der Saison verpasste Düzgüner verletzungsbedingt. Foto: KBS-Picture.de

Fast neun Monate ist es nun her, dass Vedat Düzgüner in einem Spiel unter Wettkampfbedingungen auf dem Platz stand. Dabei setzte ihn in all der Zeit nicht etwa eine schwerwiegende Verletzung – mit Ausnahme des Muskelfaserrisses vor Saisonstart – außer Gefecht, sondern Corona. Dass der 24-Jährige seinen „Sachsenweglern“ gefehlt hat, zeigte sich in den ersten Partien. Denn: Der NTSV lief der Musik und den eigenen Erwartungen hinterher. Nur sieben Punkte aus fünf Begegnungen – zu wenig für die Ansprüche des NTSV. „Ich denke, es ist schwierig zu beurteilen“, kommt auch Düzgüner – angesprochen auf die Gründe für den durchwachsenen Start – ins Grübeln. „Man kommt aus einer langen und ungewohnten Pause ohne Fußball, hat keine gewöhnliche Vorbereitung, bereitet sich trotzdem – den Umständen entsprechend – bestmöglich auf die neue Saison vor und darf zum ersten Spiel aufgrund eines Corona-Verdachts nicht antreten. Daraufhin hat man drei Spiele in sechs Tagen“, sucht er nach Erklärungen. „Ich denke, es ist momentan für keine Mannschaft einfach. Wenn ich mir die Tabelle anschaue, gibt es viele Überraschungen“, so Düzgüner.

"Ich hatte einige Anfragen"

Mit 20 Jahren machte Markus Walek "Jungspund" Düzgüner (re.) bereits zum Kapitän bei Süderelbe. Foto: KBS-Picture.de

Im zarten Alter von 20 Jahren ernannte ihn Markus Walek bereits zum Kapitän beim FC Süderelbe. „Darüber bin ich sehr dankbar“, erinnert sich Düzgüner, der „eine schöne Zeit beim FC Süderelbe hatte“, wie er selbst sagt. „Ich konnte mich dort entwickeln und das Team mit gerade einmal 20 Jahren als Kapitän auf den Platz führen. Nichtsdestotrotz wollte ich nach vier Jahren beim FCS den nächsten Schritt machen.“ Die Leistungen Düzgüners blieben innerhalb der Oberliga nicht verborgen. Im Gegenteil. „Ich hatte einige Anfragen“, verrät er, „jedoch haben mir damals die Gespräche mit Niendorf am meisten zugesagt. Das Konzept, die Ziele und das Umfeld – all das entsprach meinen Vorstellungen. Und mit Ali (Farhadi, Anm. d. Red.) ist dort ein Trainer, der mir vollstes Vertrauen schenkt. Ich möchte mich hier weiterentwickeln, dem Team mit meinen Fähigkeiten helfen und Verantwortung übernehmen.“

"Die letzte Saison war für uns nicht befriedigend"

Die vergangene Saison sei "nicht befriedigend" gewesen, gesteht Düzgüner. Auch in diese Spielzeit ist der NTSV - ohne den Offensivspieler - holprig gestartet. Foto: KBS-Picture.de

Denn, so der Linksfuß: „Ich denke, dass wir zurecht zu den Top-Teams der Liga gehören. Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft und dazu noch eine gute Mischung aus jungen und älteren Spielern.“ Nichtsdestotrotz blieb man in der vergangenen Abbruch-Saison als Tabellensechster (mal wieder) hinter den eigenen Ansprüchen „Das war nicht unser Ziel und ich denke, da war viel mehr für uns drin – deswegen war das nicht befriedigend“, macht Düzgüner keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Wir haben hin und wieder unnötig Punkte liegen gelassen.“ Aber, so meint er: „Der ausschlaggebende Punkt war, dass wir es in den Top-Spielen leider verpasst haben, den ersten Treffer zu erzielen oder einfach den glücklicheren Tag zu erwischen. Diese Spiele sind es, die am Ende den Unterschied machen.“ Nichtsdestotrotz sei er „der festen Überzeugung, dass es noch genügend Spiele gewesen wären, um nochmal an dem einen oder anderen Konkurrenten vorbei zu ziehen. Unter anderem auch in Top-Spielen, wo man Punkte hätte gut machen können“, mutmaßt der Offensivakteur – und stellt fest: „Rausfinden werden wir das wohl leider nicht mehr.“

"Ziel ist, die Saison gesund zu überstehen"

Klein, wendig und dribbelstark: "Vedo" Düzgüner treibt seine Gegenspieler oft zur Verzweiflung. Foto: KBS-Picture.de

Stattdessen befinde man sich im Hier und Jetzt – und richtet den Blick nach vorne. Auch Düzgüner, der betont: „Die Mannschaft macht einfach Spaß.“ Und wenn’s dann wieder losgeht, will er mit seinen „Leistungen der Mannschaft helfen, Erfolge zu feiern. Auch nach einem eher holprigen Start sowohl für mich mit der Verletzung als auch für das Team, den Kurs wieder nach oben zu richten, wo wir meiner Meinung nach hingehören.“ Über allem stehe aber, „diese Saison gesund zu überstehen. Das ist das Ziel – und das wünsche ich allen anderen natürlich auch.“

"Um von einer Meisterschaft sprechen zu können, muss alles passen"

Düzgüners Standards sorgen oft für Gefahr beim Gegner. Foto: KBS-Picture.de

Und wie sieht es mit der rein sportlichen Zielsetzung mit seinen Niendorfern in der jüngeren Zukunft aus? „Ich bin der Meinung, dass unser Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist“, entgegnet Düzgüner. „Wir haben junge, hungrige Jungs dazu bekommen, es ist Feuer drin und die Jungs haben Bock.“ Um von einer Meisterschaft sprechen zu können, müsse in einer Saison aber „natürlich alles passen. Wir müssen weiterhin an uns arbeiten, die Jungen heranführen und das Maximum aus uns herausholen. Unterm Strich wird man dann sehen, wofür es reicht.“