Petition

Este-Spieler droht Abschiebung – Verein startet Petition

10. Dezember 2020, 14:06 Uhr

Der FC Este 2012 geht gegen eine drohende Abschiebung seines Spielers Ibrahima Camara mit einer Petition vor. Foto: Verein/facebook

Während der SV Este 06/70 nach vierjähriger Abstinenz seit dieser Saison wieder am Hamburger Spielbetrieb teilnimmt, ist der FC Este 2012 im niedersächsischen Fußballverband beheimatet. In der dortigen Kreisliga Harburg führt die Equipe, die ihre Heimspielstätte in Moisburg hat, das Tableau nach sechs Spielen mit 16 von 18 möglichen Punkten an. Das Ziel ist klar: der Aufstieg in die Bezirksliga – und das unter der Leitung von Coach Sven Timmermann, der als aktiver Spieler einst unter anderem für den Harburger TB und Concordia Hamburg auflief, ehe er ins Trainer-Geschäft einstieg und zwischen Juli 2015 und September 2016 auch beim Buxtehuder SV tätig war.

Sportlich lief es für die „Timmermänner“ vor der Corona-Unterbrechung voll nach Plan, abseits des Rasens hat der Club jedoch mit einer ganz anderen Situation zu kämpfen: „Unserem Spieler Ibrahima Camara droht leider die Abschiebung in sein Heimatland Guinea. Wir vom FC Este wollen dies natürlich verhindern!“ Camara, der in seinen bisherigen fünf Saisoneinsätzen einen Treffer selbst erzielte und einen weiteren Torerfolg vorbereite, habe sich „innerhalb weniger Wochen nach dem Vereinseintritt am 29.08.2017 vorbildlich in unseren Verein integriert und eingelebt. Er hat sich in dieser Zeit stets als zuverlässig, hilfsbereit und sehr lernwillig gezeigt.“ Zudem habe man ihn „als sehr dankbaren, aufgeschlossenen, sensiblen und bescheidenen Menschen kennengelernt“. Camara sei „zu keinem Zeitpunkt negativ aufgefallen“, betonen die Este-Verantwortlichen in ihrem öffentlichen Appell. „Weder auf dem Fußballfeld noch neben dem Platz. Ibrahima ist voller Bestandteil der FC Este-Familie.“

"Sein Verhalten ist außergewöhnlich"

Nachdem der 21-Jähirge in Folge seiner Ankunft in Deutschland zunächst für die Zweite Mannschaft des Vereins aktiv war, habe er es mittlerweile „aufgrund seiner guten sportlichen und sozialen Leistungen bis in unsere Erste Herren geschafft“. Camara sei „immer sehr hilfsbereit und zuvorkommend, denkt zuerst an seine Mitspieler und Mitmenschen. Er fordert kaum etwas für sich ein, was für seine Bescheidenheit spricht. Sein Verhalten ist sehr außergewöhnlich, was für uns nicht selbstverständlich ist, wenn man seine Vorgeschichte bedenkt.“ Beim FC Este würde er „nicht nur als aktives Fußballmitglied in Erscheinung treten“, sondern auch „seit Beginn seiner Mitgliedschaft beim Jugendtraining in unterschiedlichen Jahrgängen unterstützend“ mithelfen. „Ibrahima ist aufgrund der vorgenannten Gründe bei unserem Nachwuchs, bei den Jugendtrainern, bei seinen Mitspielern, bei seinen Trainern und den Verantwortlichen des FC Este sehr beliebt und uns allen ans Herz gewachsen.“

"Er wünscht sich nichts sehnlicher als einen Verbleib"

Aus all den genannten Gründen würde man es „sehr bedauern, wenn es zu einer Abschiebung von Ibrahima kommen würde, da seine Freunde (die Ibrahima mittlerweile als seine Familie bezeichnet!) hier in Deutschland und beim FC Este sind. Er selbst wünscht sich nichts sehnlicher als einen Verbleib in unserer Gemeinde/bei uns im Verein, denn sein Zuhause ist der FC Este. Was Ibrahima in seinem Herkunftsland Guinea erwartet, mögen wir uns kaum vorstellen.“ Deshalb: „Wir vom FC Este und auch Ibrahima wären Ihnen sehr dankbar darüber, wenn sie uns helfen und die Petition unterschreiben können.“

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