Testspiel
Sehenswert und torreich: Bramfeld und Sasel beenden „acht Monate der Tristesse“
Bramfeld-Neuzugang Marc Lange (re.) kann das zwischenzeitliche 0:3 durch den Ex-BSVer Selmin Dogic (Mi.) nicht mehr verhindern. Foto: noveski.com
Robin Polzin (li.) vergab die erste Großchance des Spiels, als er den glänzend aufgelegten Todd Tuffour nicht überwinden konnte. Foto: noveski.com
Apropos Belastbarkeit: Beiden Oberligisten machte im ersten Testspiel nach Monaten des tatenlosen Zusehens auch die Hitze zu schaffen. So musste der TSV Sasel über weite Strecken des zweiten Abschnitts nur zu zehnt agieren – und das, obwohl Zankl nahezu zwei Teams aufbieten konnte. Im Gegensatz zu BSV-Trainer Henning, der lediglich auf 15 Feldspieler und einen Torhüter zurückgreifen konnte – und mit seinem Team an den drei Tagen zuvor die ersten drei harten Einheiten hinter sich gebracht hat. Dementsprechend war ihm „wichtig, dass wir erstmal ins Laufen kommen und uns auch wieder neu kennenlernen nach der langen Zeit“.
Drei dicke Bramfeld-Chancen, drei astreine Sasel-Tore
Selmin Dogic (li.) und Marc-Oliver Timm bejubeln den Treffer zum 3:0 für den TSV Sasel. Foto: noveski.com
Während Lennard Bahn, Außenverteidiger der Bramfelder, mit einem süffisanten Spruch vor dem Spiel darauf hoffte, „nach zehn Minuten meine Füße auf dem Platz wiederzufinden“, fasste Zankl nach gut zehn Zeigerumdrehungen die Erkenntnis: „Wir spielen gefährlichere Ecken, als wir sie trainieren.“ Nichtsdestotrotz: Bramfeld hatte in Person von Robin Polzin (3., 19.) und Neuzugang Martin Werner (13.) zu Beginn drei absolute Hochkaräter. Zweimal entschärfte der ganz starke Sasel-Schlussmann Todd Tuffour, einmal fehlten Zentimeter. Besser machten es die Gäste, die bei der Hitze eiskalt blieben. Marc-Oliver Timm verwertete ein Zuspiel von Deran Toksöz (20.), Tim Jeske hielt aus abseitsverdächtiger Position in einen verunglückten Schuss von Nick Gerken den Fuß rein und bezwang Sebastian Kalk (35.), ehe der ehemalige Bramfelder Selmin Dogic eine Stafette über Kjell Ellerbrock und Tolga Celikten zum 3:0-Pausenstand für die Zankl-Zocker zum Abschluss brachte (41.).
Nrecaj verletzt sich wieder: "Er stand die ganze Zeit in den Startlöchern"
Aus spitzem Winkel brachte Simon Marklin (li.) den BSV nach der Pause wieder zurück ins Spiel. Foto: noveski.com
„Natürlich war es nach drei Einheiten schwierig gegen einen so guten Gegner. Aber wir haben uns in der ersten Halbzeit Großchancen herausgespielt“, konstatierte Henning – und befand: „Die Gegentore hat Sasel gut rausgespielt, aber da pennen wir auch.“ Nach der Pause habe man es „im Anlaufverhalten besser gemacht – gerade im Zentrum“, so Henning. Ein Beispiel: Justin Sadownik luchste Andranik Ghubasaryan den Ball ab und spielte einen tollen Außenristpass auf den durchstartenden Simon Marklin. Dieser umkurvte Tuffour und finalisierte zum 1:3 aus Hausherren-Sicht (56.).
"Das tut mir für die Jungs ein bisschen leid"
Der Wille war auch den Akteuren auf dem Geläuf an der Ellernreihe definitiv nicht abzusprechen. Beide Mannschaften liefen sich die Zwangspause aus den Beinen. Am Ende sorgte Lukas-Gabriel Kourkis (87.) mit einem wunderschönen Schlenzer vom linken Strafraumeck für ein technisch feines Kabinettstückschen zum 4:1-Endstand für Sasel. „Wir haben durchgewechselt und hatten ein bisschen Pech, dass wir in der zweiten Halbzeit lange mit zehn Mann gespielt haben. Deshalb war es für die Mannschaft der zweiten Halbzeit etwas eklig, weil sie sich nicht so zeigen und nicht in das Pressing, was wir besprochen hatten, reinkommen konnte. Das tut mir für die Jungs ein bisschen leid“, so der Sasel-Dompteur.
"Nach Monaten der Tristesse und des Zuguckens war das ordentlich"
Der Saseler Wermutstropfen: Bei einem Sprint zog es Enrik Nrecaj in den Oberschenkel. Die Leidenszeit des Stürmers geht weiter. Foto: noveski.com
Aktiv waren auch die Spieler auf dem Platz. „Es waren Dinge dabei, die wir schon sehr gut gemacht haben. Aber auch Sachen, die nicht so gut waren. Das führe ich jedoch darauf zurück, dass wir eine lange Pause hatten, die Kondition dementsprechend noch fehlt und gleichzeitig auch die Konzentration. Aber nach den Monaten der Tristesse und des Zuguckens war das schon recht ordentlich“, zog Henning ein kleines Fazit, dem sich sein Gegenüber fast ausnahmslos anschloss: „Wir könnten auch schon heute eine Mannschaft aufstellen, die ein vernünftiges Niveau hat. Wir hatten viele gute Momente und vor allem richtig gute Ansätze. Mit den Ansätzen können wir zufrieden sein und es ist für uns Trainer, aber auch für die Spieler eine kleine Einordnung, wo wir stehen.“