Regionalliga Nord
„Ein unglaublicher Kraftakt!“ - Norderstedt schafft Historisches an der Lohmühle!
Jubel nach dem Schlusspfiff auf der einen, hängende Köpfe auf der anderen Seite: Der FC Eintracht Norderstedt feiert an der Lohmühle. Foto: noveski.com
Das Siegtor: Tjark Hildebrandt (verdeckt) köpft im Fallen mit Hilfe der Unterkante der Latte zum Erfolg ein. Foto: noveski.com
Gegen Weiche Flensburg in der Woche zuvor war man schon nah dran (2:2), in Jeddeloh musste man in der Schlussminute den Ausgleich hinnehmen (3:3) und auch gegen den HSV II musste man sich nach einem „überragenden Spiel“ und einer 2:0- sowie 3:1-Führung am Ende nur mit einem Remis begnügen (3:3). „Wir haben es nie geschafft, uns in diesen Spielen mal zu belohnen.“ Nun aber schug man „dem absoluten Top-Favoriten und Tabellenführer“ ein Schnippchen. „Das macht es natürlich umso schöner“, freute sich Smith.
Das Tor des Tages an der Lohmühle erzielte Tjark Hildebrandt in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts, als er eine Hereingabe von Pelle Hoppe am zweiten Pfosten mit Hilfe der Unterkante der Latte ins Norderstedter Glück nickte (45. +1)! Zuvor hatte der Gast aber auch das notwendige Matchglück auf seiner Seite, wie Keeper Lars Huxsohl und Juri Marxen unisono zugaben. Manuel Farrona Pulido (27.) und der langjährige Norderstedter Felix Drinkuth (34.) scheiterten am Aluminium. Zudem musste Dylan Williams gegen Routinier Mirko Boland für seinen bereits geschlagenen Schlussmann auf der Linie retten und den Einschlag verhindern (28.).
Bölter erntet Sonderlob
Anschließend drehte Siegtorschütze Hildebrandt (Mi.) zum Jubeln ab. Erster Gratulant: Jan Lüneburg (re.). Foto: noveski.com
„Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn Lübeck in Führung gegangen wäre“, gestand auch Marc Bölter. „Aber so ist das nun mal im Fußball“, führte er fort. „Das Spiel war defensiv sehr anstrengend - vor allem in der ersten Halbzeit, weil wir ziemlich hoch gepresst haben und die Räume hinter den Stürmern recht groß waren. Wir haben 20 Minuten gebraucht, bis wir komplett drin waren“, befand Bölter, der nach einem starken Auftritt ein Sonderlob von seinem Trainer erhielt: „Wie er heute gegen den Ball gearbeitet hat, wie viele Zweikämpfe er gewonnen hat und die Präsenz, die er ausgestrahlt hat - das war richtig stark! In den letzten Wochen hat er sich peu à peu in diese Aufgabe hereingearbeitet und sich über die Zweikämpfe Sicherheit geholt. Mittlerweile kommt auch der eine oder andere spielerische Akzent und die Aktionen mit Ball dazu. Das war eine Riesen-Leistung“, lobhudelte Smith den Neuzugang aus der Oberliga von Concordia Hamburg.
Doch nicht nur Bölter erwischte einen Sahnetag. Auch Abwehr-Boss Fabian Grau ragte aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus und verdiente sich die Bestnote. Allerdings zog sich der Innenverteidiger nach einem Zusammenstoß in der Nachspielzeit mit Kimmo Hovi eine leichte Gehirnerschütterung zu und musste nach der Partie im Krankenhaus genäht werden. Gute Besserung!
"Ein unglaublicher Kraftakt von der gesamten Mannschaft"
Fabian Grau (Mi.) ließ sich auch von einem Zusammenstoß nicht aus der Bahn werfen und zeigte eine überragende Leistung. Foto: noveski.com
Die Freude über den Sieg beim zuvor daheim noch ungeschlagenen Primus konnte aber auch dadurch nicht geschmälert werden. „Erstmal bin ich sehr glücklich und auch stolz auf die Mannschaft, wie wir das angegangen sind, gewuppt haben und am Ende auch über die Zeit gerettet haben. Das war richtig geil“, strahlte Juri Marxen. „Ich finde, insgesamt haben wir das sehr gut gemacht und die Null gehalten. So ein dreckiger Sieg macht immer richtig Spaß!“ Keeper Lars Huxsohl, der den Kasten sauber hielt, konstatierte: „Ein unglaublicher Kraftakt von der gesamten Mannschaft! In der ersten Halbzeit hatten wir etwas Glück. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir eine unglaubliche Defensivleistung an den Tag gelegt - und zwar jeder Einzelne!“
"Wir haben eine gute Hinrunde gespielt"
Ein Sieg im Hinrundenfinale - mehr geht nicht. Damit haben sich die Garstedter eine überaus gute Ausgangsposition geschaffen und können auf ein insgesamt erfolgreiches erstes Halbjahr zurückblicken. „Ich glaube, wir können zufrieden sein. Wir haben eine ordentliche und gute Hinrunde gespielt, sicherlich keine sehr gute. Dafür ist die Anzahl der Unentschieden ein bisschen zu groß. Aber alles in allem war das eine gute Hinrunde und jetzt nehmen wir uns vor, in der Rückrunde noch ein bisschen mehr einzusammeln“, richtete Smith den Blick direkt nach vorne.