Landesliga Hammonia

Algner und Janta schießen die Alsterbrüder wieder an die Spitze

14. Februar 2023, 08:15 Uhr

Drin! Tim Algner (Mi.) köpft zur Entscheidung und zum 5:2-Endstand für seinen FC Alsterbrüder ein. Foto: Klaas Dierks

Nach dem umkämpften Pokalerfolg gegen Ligakonkurrent Eintracht Lokstedt und dem damit verbundenen erstmaligen Einzug der Alsterbrüder ins Viertelfinale im Verbandspokal, hieß es am Sonntagnachmittag zurück zum Liga-Alltag gegen den Kummerfelder Sportverein. Der reist als Tabellenelfter an und ist bemüht, den Tabellenzweiten FCA ein wenig zu ärgern, eventuell auch den einen oder anderen Punkt mitzunehmen. 

Der 1:1-Ausgleich: Konrad Janta (re.) befördert den Ball per Volley in die Maschen und leitet die Wende des neuen Tabellenführers ein. Foto: Klaas Dierks

Und der Gast erwischt die Gelb-Blauen in den ersten Minuten auf dem falschen Fuß. Nach einem gut durchgespielten Angriff über links kann Moritz Kühn im Tor der Heimelf zwar den Ball von Enzo Simon noch abwehren, der Ball springt aber vom Knie Felix Niebuhrs unhaltbar als Abpraller ins eigene Tor zum 0:1 (6.). In der Folge sind die Alsterbrüder um Spielkontrolle bemüht, mit durchwachsenem Erfolg. In der 24. Minute bringt dann der erste konsequent zu Ende gespielte Angriff aus dem linken Halbfeld mit einem schönen Steckpass auf Luca Verago Ertrag für die Alsterbrüder. Verago läuft auf der linken Seite bis fast zur Grundlinie durch und zieht dann eine halbhohe Flanke auf den langen Pfosten auf den mitgelaufenen Konrad Janta. Der nimmt den Ball volley aus vollem Lauf und lässt Kummerfelds Torwart Yannick Neumann keine Chance. 1:1.

Alsterbrüder-Keeper Moritz Kühn (re.) ist vor Kummerfeld-Knipser Enzo Simon am Ball und kann klären. Foto: Klaas Dierks

Nach dem Ausgleich werden die Angriffsbemühungen der Gastgeber vorne etwas strukturierter, aber hinten muss Moritz Kühn aus seinem Kasten sprinten und erreicht einen guten Pass in die Spitze einen Schritt vor dem anstürmenden Enzo Simon. Auf der anderen Seite bekommt Tim Algner zu wenig Druck hinter seinen Kopfball aus sieben Metern. Kein Problem für Neumann. Zwei Minuten später bekommt Kummerfeld im rechten Halbfeld des Gegners einen Freistoß. Der in den Strafraum geflankte Ball kann einmal von Kühn abgewehrt werden, den zweiten Versuch verwandelt Mikael Großmann aus kurzer Distanz (36.). 


Kurz darauf scheitert Kummerfelds Martin Braun in aussichtsreicher Position, bedrängt von Niebuhr und Kühn. Er setzt den Ball nach scharfer Hereingabe durch Marco Guillery von der Grundlinie aus kurzer Distanz Zentimeter neben das Tor. Kurz vor Schluss der ersten Halbzeit verzieht Alsterbrüders Lennart Duve aus 18 Metern. So geht es mit der knappen aber nicht unverdienten Führung der Gäste in die Pause.

Tim Algner (li.) beweist Köpfchen und nickt zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich ein. Foto: Klaas Dierks

In der Pausenansprache scheint Jörn Großkopf die richtigen Worte gefunden zu haben, denn nun gehen die Alsterbrüder zunehmend strukturierter an die Aufgabe heran und spielen sich Vorteile heraus. Es dauert aber bis zur 58. Minute, ehe etwas Zählbares dabei herausspringt. Felix Niebuhr versetzt seinen Gegenspieler an der Grundlinie und flankt auf den zentral lauernden Tim Algner, der den Ball per Kopf ins rechte untere Eck zum Ausgleich drückt. Nur zehn Sekunden nach Wiederanpfiff verlieren die Gäste den Ball im Mittelfeld an Lennart Duve. Wieder ist es Algner, der nach gelungenem Anspiel mit dem Fuß mittig aus fünf Metern zum 3:2 einnetzt (58. Minute). Das saß! Spiel gedreht. 

Alsterbrüder-Coach Jörn Großkopf ballt nach dem 3:2 für sein Team jubelnd die Faust in die Höhe. Foto: Klaas Dierks

Kummerfeld, bis dahin gut dabei, wirkt verunsichert und kassiert nach eigener Ecke nur fünf Minuten später durch einen Konter fast das 4:2 durch Konrad Janta, doch der Ball geht knapp am rechten Pfosten vorbei. Der nächste lange Schlag von Jannik Kretschmar aus der Alsterbrüder Hälfte auf die lauernden Stürmer bringt dann doch das nächste Tor. Der im Abseits stehende Luca Verago widersteht der Versuchung und lässt Mitspieler Konrad Janta den Ball an Neumann vorbei aus sechzehn Metern flach ins Tor schieben. 


Zwei Minuten später hat Neuzugang Max Waskow die Chance zu erhöhen, nachdem Torwart Neumann den Ball nicht zum eigenen Mann bringen kann, doch der Ball verfehlt das Ziel. Nicht so in der 75. Minute. Ein diagonaler Ball, vom eingewechselten Lenny Akpu der lang und länger wird, kann Neumann gerade noch mit den Fingerspitzen zur Seite wischen, doch auf rechts steht Luca Verago, der den Ball vor Überqueren der Torauslinie auf Tim Algner schaufelt, der erneut Köpfchen beweist und mit dem 5:2 in der 75. Minute von der Toraumlinie seinen Hattrick erzielt.

Kummerfeld im Alu-Pech: Der Ball klatscht an die Latte. Am Ende steht eine 2:5-Pleite beim neuen Primus der Hammonia-Staffel. Foto: Klaas Dierks

Vielleicht durch die deutliche Führung im Rücken nicht mehr ganz so aufmerksam und entschlossen, lassen die Alsterbrüder nur kurz darauf innerhalb von wenigen Minuten drei Hochkaräter für den Gegner zu. Jonas Linau setzt den Ball aus spitzem Winkel am langen Pfosten vorbei ins Aus, einmal ist die Latte mit den Hausherren im Bunde und einmal vergeben die Gäste zu zögerlich. Da Moritz Kühn danach noch zweimal klärt, bleibt es beim 5:2. Ein Sieg, der aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte für die Alsterbrüder in Ordnung geht, der aber bei etwas konsequenterer Chancenausnutzung der Gäste enger hätte ausfallen können. 


Kummerfelds Trainer Phillip Obloch verbuchte das Match denn auch als „Lehrgeld“, während Jörn Großkopf seiner Mannschaft nochmal mit auf den Weg gab: „Es geht nicht von alleine! Wir müssen uns strecken und dran bleiben!“. Zum nächsten Spiel gegen die HNT reisen die Alsterbrüder als Tabellenführer über die Elbe, da parallel BU gegen Halstenbeck-Rellingen unterlag. Kummerfeld hat am Dienstag um 19:00 Uhr im Pokalnachholspiel gegen den Regionalligisten FC Teutonia 05 Gelegenheit erneut ein paar Nadelstiche zu setzen.

Klaas Dierks

Fotogalerie

Mehr zum Thema