Regionalliga Nord

Ein „Schubserchen“ und ein „Panenka“ über Umwege kosten Teutonia 05 den Sieg

24. April 2023, 10:45 Uhr

Teutonen-Torsteher Marius Liesegang (li.) lenkt den Panenka-Elfer von Yannik Jaeschke in der Schlussminute an die Latte. Aber der Nachschuss sitzt! Foto: noveski.com

„Am Ende muss man ehrlicherweise konstatieren, dass Havelse sich den Punkt sehr verdient hat“, gab David Bergner, Cheftrainer des FC Teutonia 05, unumwunden zu. Und dennoch war das Zustandekommen aus Sicht der Hausherren überaus unglücklich. Denn: „Der Elfmeter ist natürlich sehr unglücklich“, sprach Bergner auf den Pfiff in buchstäblich letzter Minute an, als der umstrittene Schiedsrichter Tim-Alexander Strampe nach einem vermeintlichen Vergehen von Fabian Istefo, der zuerst einen kleinen Stoß bekam und sich rechts an der Strafraumgrenz mit einem klitzekleinen Rempler revanchierte, auf den Punkt zeigte.

Gazi Siala (Mi., Nr. 47) bekommt das Knie von seinem Keeper Marius Liesegang ab und musste mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus. Gute Besserung! Foto: noveski.com

Die große Chance für Yannik Jaeschke, der die Gäste nach neun Minuten bereits auf die Siegerstraße abbiegen ließ, seinem Team zumindest noch einen Zähler zu sichern. Der beste Torjäger der Garbsener lief an – und versuchte es in der 90. Spielminute in bester Panenka-Manier per Chip in die Mitte. Teutonen-Torsteher Marius Liesegang ahnte den „Kunstschuss“ des 29-Jährigen offenbar, ging auf die Knie, riss den linken Arm hoch und lenkte das Spielgerät tatsächlich an die Latte! Doch von dort fiel die Kugel dem Schützen abermals vor die Füße – diesmal ließ sich Jaeschke nicht nochmal bitte. 2:2 (90.)!

Ifeadigo-Doppelpack sorgt für Wende

„Am Ende haben wir ein paar brenzlige Situationen überstehen müssen. Aber wenn du in der 90. Minute so ein Tor kriegst, bist du natürlich angefasst“, gestand Bergner, dessen Mannen schwer in die Gänge kamen und durch Jaeschkes platzierten 18 Meter-Schuss ins lange Eck in Rückstand gerieten (9.). Die Antwort der „Kreuzkirchler“: Ridel Monteiro steckte perfekt getimt für Erolind Krasniqi durch. Dieser legte mustergültig für und ermöglichte Affam Ifeadigo (21.) den Ausgleich. Der Winter-Neuzugang war es auch, der nur wenig später eine Weiterleitung von Maik Lukowicz zum 2:1 veredelte und das Ergebnis auf den Kopf stellte (27.).

"Heute haben zehn bis 15 Prozent gefehlt"

Im Nachschuss trifft Jaeschke (2. v. re.) nach dem vergebenen Strafstoß doch noch zum 2:2-Endstand. Foto: noveski.com

Trotz dessen wollte das Trainerteam der Teutonen in der Pause nochmal den Impuls und die Akzente setzen, „um den Ball und den Gegner mehr laufen zu lassen. Aber irgendwie haben heute bei jedem Spieler zehn bis 15 Prozent an Bereitschaft, den Plan umzusetzen, gefehlt“, stellte Bergner fest.

Während Havelse schon vor der Pause mit Marco Drawz einen Leistungsträger verlor (34.), erwischte es kurz nach Wiederanpfiff Teutonias Defensivakteur Gazi Siala, der nach einem Zusammenstoß mit seinem eigenen Keeper Marius Liesegang eine Platzwunde davontrug und zur Sicherheit mit dem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus abtransportiert werden musste. Gute Besserung!

Die Miene von David Bergner nach der Gelb-Roten Karte gegen Fabian Istefo spricht Bände. Foto: noveski.com

Nach dem mehr als nur umstrittenen Strafstoß in der Schlussminute, der über Umwege zum 2:2 führte, wollte Istefo seinen Fauxpas wieder gutmachen, verzog aussichtsreich aber deutlich – und kassierte zu allem Überfluss in der fünften Minute der Nachspielzeit auch noch die Ampelkarte. „Die Bäume wachsen nun mal nicht in den Himmel“, bilanzierte Bergner nach dem triumphalen 3:2-Erfolg in der Woche zuvor an der Lohmühle beim Primus aus Lübeck. Dennoch blieben die Mannen aus Ottensen auf dem dritten Tabellenplatz in der Regionalliga Nord.

Autor: Dennis Kormanjos

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