2:2 in Minute 92 – UH-Adler schrammt an Sensation vorbei!

Joker Richter trifft Poppenbüttel doppelt ins Mark

08. März 2015, 14:41 Uhr

Den Uhlen fehlten nur wenige Sekunden zur faustdicken Überraschung. Der Auftritt gegen den Primus war dennoch bärenstark! Foto zum Spiel: noveski.com

Poppenbüttels Coach Olaf Ohrt stapfte wutentbrannt von dannen. Liga-Manager Nico Sorgenfrey sprach von „einem glücklichen Punkt“ und fügte an: „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir das Spiel verloren hätten. Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen.“ Grund für die Enttäuschung beim haushohen Leader der Bezirksliga Nord: im Gastspiel beim zuletzt flügellahmen SV Uhlenhorst-Adler fand der SCP zu keiner Phase auch nur annähernd zu seinem dominanten Spiel. Von den Ausnahmekönnern war über 90 Minuten so gut wie gar nichts zu sehen. Dementsprechend war die UH-Führung sieben Minuten vor Ultimo such alles andere als unverdient.

Doch dann kam die Klasse des Spitzenreiters einmal zum Vorschein, wobei der lange Ball in der zweiten Minute der Nachspielzeit über mehrere Umwege und dazu noch glücklich Maik Fischer auf den Schlappen fiel, und der unnachgiebig mit seinem linken Fuß ins Herz der Uhlen traf! Der Ärger bei den Uhlenhorstern war dementsprechend groß: „Vor dem Spiel hätten wir das 2:2 sofort genommen. Aber nach dem Spielverlauf überwiegt die Enttäuschung. Der Ausgleichung hat sich ja auch überhaupt nicht angedeutet, es lag eher noch das 3:1 für uns in der Luft“, machte Kapitän Shoaib Sedeghi seinem Ärger Luft.

Bereits nach 21 Minuten – Richter kommt für Marcinkiewicz

Bei den Mannen von der Beethovenstraße war die erhoffte Reaktion nach den derben Niederlagen der vergangenen Wochen dennoch geglückt. Der Trainer-Wechsel unter der Woche (der Verein trennte sich von Volker Burger) scheint seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Da Nachfolger Marco Herrgesell im Urlaub weilt, übernahm Liga-Manager David Gaerte an diesem Vormittag das Zepter bei UH. Bis auf zwei Distanzschüsse von Dennis Duve (7.) und Meris Cosovic (9.), den Keeper Simon Schuster gekonnt entschärfte, hatte der Gast von der Bültenkoppel nichts Kreatives zu bieten. Ganz im Gegenteil: bereits in der 21. Spielminute mussten die Hausherren verletzungsbedingt wechseln. Winter-Zugang Steven Richter kam für Martin Marcinkiewicz. Ein Tausch, der sich als absoluter Glücksgriff erweisen sollte!

Richter war noch keine 60 Sekunden auf dem Platz, als der bärenstarke Mantas Mazeikis die Kugel von rechts präzise ins Zentrum brachte und der Angreifer plötzlich frei vor Maxi Rohrbach stand - doch dieser parierte den Schuss aus sechs Metern in herausragender Manier, indem er pfeilschnell in sein rechtes Eck abtauchte (22.)! Nach Sedeghis langem Diagonalball und erneuter Mazeikis-Vorarbeit hatte nun Ata Yamrali freie Bahn, doch dem Routinier versprang das Spielgerät am zweiten Pfosten (32.). Wenig später machte Poppenbüttel erstmalig so richtig auf sich aufmerksam, als Tornieporth auf rechts Marvin Gyasi entwischte und den völlig freistehenden Cosovic bediente, doch der vollbrachte das Kunststück, den Ball aus fünf Metern am Tor vorbei zu schieben (36.)! Ein Wachrüttler für den SCP? Ja! Florian Kurzberg war auf dem linken Flügel auf und davon. Taner Sahin konnte ihn nur durch ein Foulspiel stoppen. Den fälligen Freistoß vom Strafraumeck schlenzte Stefan Winkel ins linke Eck – ein sehenswerter Treffer, aber auch die einzige auffällige Aktion des hoch begabten Edel-Technikers im gesamten Spiel (42.)!

Joker sticht, Poppenbüttel schläft

Die starken Uhlen zeigten sich davon jedoch gänzlich unbeeindruckt und schlugen umgehend zurück: einen weit geschlagenen Freistoß aus dem Mittelkreis verlängerte Sedeghis per Kopf zu Mazeikis – der über rechts machte, was er wollte - und dieser bewies das Auge für Richter, den scheinbar erneut keiner auf dem Zettel hatte, und locker-leicht schob der ehemalige Akteur von SCALA II zum prompten Ausgleich ein (44.)! Wer nun dachte, Poppenbüttel würde nach der Pause einen Zahn zu- und den Schalter umlegen, wurde schnell eines Besseren belehrt. Bei Richters Schlenzer aus halblinker Position musste Rohrbach schon sein ganzes Können aufbieten (47.). Die Sonne strahlte aufs Grün an der Beethovenstraße und es schien fast so, als würde sich der „prominente Primus“ bei dem Wetter ein wenig schonen und Sonne tanken wollen. Anders ist der behäbige Auftritt nicht zu erklären.

Aus dem absoluten Nichts heraus tauchte der kurz zuvor eingewechselte Malte Findeisen urplötzlich frei vor Schuster auf, der Abschluss passte aber zum Auftritt Poppenbüttels (72.). Wenig später half der ansonsten sehr souverän agierende Simon Schuster kräftig mit und ermöglichte Cosovic die Chance aufs 2:1, doch der konnte das Geschenk nicht annehmen und wirkte selbst komplett überrascht von der Situation (74.). Die Hausherren hatten ansonsten wenig Mühe, den Laden hinten dicht zu halten, da Poppenbüttel einfach zu wenig investierte. Da überraschte es auch nicht, als Yamrali den Ball toll durch die Schnittstelle steckte und Steven Richter von halblinks flach ins lange Eck einschob – UH-Adler auf der Siegerstraße (83.)! Bereits wenige Minuten zuvor wurde dem Landesliga-Absteiger ein Elfmeter verwehrt, als Bill Hittig eine Flanke von Mazeikis mit den Armen abwehrte (72.). Die Uhlenhorster hatten auch nach der Führung alles im Griff, obwohl die Ohrt-Truppe nun alles nach vorne warf. Bis zur 92. Minute, als Maik Fischer den Ball unter die Latte donnerte und seinem Team einen äußerst glücklichen Punktgewinn bescherte.

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

Die Bilder zur Fast-Sensation powered by noveski.com!

Fotogalerie