Dank Doppelschlag – Dassendorf mit „historischem Erfolg“!

Rugenbergen-Krise verschärft sich: „Momentan ist nicht mehr drin!“

17. Oktober 2016, 13:08 Uhr

Dassendorfs Joe Warmbier (vo.) unter Bedrängnis von Jan Düllberg. Foto: KBS-Picture.de

Mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Süderelbe ist der SV Rugenbergen in die Saison gestartet. Seither sind zweieinhalb Monate ins Land gegangen und die Bönningstedter haben in dieser Zeit nicht ein einziges Spiel mehr gewonnen! Nach elf sieglosen Matches am Stück und dem vorletzten Tabellenplatz mit ganzen sieben mickrigen Pünktchen schrillen beim SVR die Alarmglocken. „Wir müssen die Situation akzeptieren, dass im Moment einfach nicht mehr drin ist. Das ist die Wahrheit! Aber wir dürfen und wir werden auch nicht jammern“, sagte Trainer Ralf Palapies nach der 1:2-Pleite gegen Meister Dassendorf.

Die Freude nach dem zwischenzeitlichen 2:0: André Ladendorf (l.) und Sven Möller im Jubel-Modus. Foto: KBS-Picture.de

Für die Gäste hatte der Triumph hingegen fast schon historische Ausmaße. Denn die TuS konnte den allerersten Saison-Dreier in der Fremde bejubeln! „Darüber freuen wir uns natürlich sehr“, war Coach Peter Martens die Erleichterung deutlich anzumerken – allerdings fügte er im selben Atemzug an: „Das zweite Ziel haben wir nicht erreicht: wir haben schon wieder nicht zu Null gewonnen.“ Aber man kann ja auch nicht alles auf einmal haben. Die nächste Chance, auch in diesem Punkt eine Premiere zu feiern, bietet sich dem Meister am kommenden Wochenende im Gigantentreffen gegen Spitzenreiter Concordia. Und auch Martens wollte dem Sieg letztlich nur Positives abgewinnen: „Eine halbe Stunde lang haben wir richtig guten Fußball gespielt.“ Daraus resultierend: eine beruhigende 2:0-Führung nach gerade einmal 25 Zeigerumdrehungen.

Nach Doppelschlag in den „Verwaltungsmodus“

Schiedsrichter Fabian Porsch (r.) zeigt Sven Möller (l.) die Ampelkarte. Foto: KBS-Picture.de

Zunächst brachte Sven Möller die „Wendelwegler“ auf die Siegerstraße, als Marcel Lenz einen traumhaften langen Ball auf den von der Rugenbergener Hintermannschaft völlig außer Acht gelassenen Kristof Kurczynski spielte. Nach dessen Hereingabe trat Broder Hansen äußerst unglücklich über den Ball, so dass Möller leichtes Spiel hatte (22.)! Keine 180 Sekunden darauf schauten die Hausherren erneut nur zu, wie der Ball durch die Dassendorfer Reihen lief. Amando Aust chippte die Kugel schließlich aus dem Zentrum auf den Kopf von André Ladendorf – 2:0 TuS! „Danach sind wir in den Verwaltungsmodus verfallen. Wir haben versucht, das Spiel zu kontrollieren, was uns aber nur phasenweise gelungen ist“, bemängelte Martens. Hier muss man dem SVR zu Gute heißen, dass man sich keineswegs aufgab und trotz des frühen Zwei-Tore-Rückstandes nicht in sich zusammen fiel. Im Gegenteil. Nach Zuspiel von Dennis Limani verkürzte Dennis von Bastian per Flachschuss aus 16 Metern zum 1:2 und weckte wieder Hoffnungen auf etwas Zählbares (32.)!

Kristof Kurczynski (M.) narrt Niklas Stahlbock (l.) und Dennis von Bastian per Hacke. Foto: KBS-Picture.de

Aber es sollte nicht sein – und das, obwohl man die letzten halbe Stunde in Überzahl agierte, da Sven Möller von Referee Fabian Porsch (Barsbütteler SV) die Ampelkarte gezeigt bekam. „Ich denke, uns ist einfach zu wenig eingefallen in der Überzahl-Situation – da hätten wir ein bisschen mehr draus machen müssen. Stattdessen waren wir zu hektisch, haben zu häufig mit hohen Bällen agiert“, befand Palapies, dessen Elf kaum Durchschlagskraft nach vorne entwickelte. „Woran es bei uns im Moment ganz einfach klemmt, dass wir es nicht schaffen, Tore zu verhindern und auch Tore zu erzielen. Dassendorf hat die gute erste halbe Stunde ausgereicht, um das Spiel zu gewinnen. Wir hatten zu Beginn auch zwei, drei wirklich aussichtsreiche Aktionen. Aber entweder der Ball verspringt oder der letzte Pass kommt nicht an. Das kostet uns immer wieder Erfolge – heute wäre es einer gewesen, wenn wir glücklich einen Punkt holen. Aber das ist uns momentan nicht vergönnt.“

„Wir werden da wieder rauskommen“

Bedröppelte Mienen auf der Bank des SVR: Auch Trainer Ralf Palapies wirkt verärgert. Foto: KBS-Picture.de

Nichtsdestotrotz konnte „Palla“ seiner Equipe im Nachgang keine Vorwürfe machen. „Die Mannschaft hat alles versucht!“ Das gilt auch für die Vorbereitung auf das Spiel. Denn das Team hielt unter der Woche eine kleine „Krisensitzung“ ab, um Tacheles zu reden. Palapies: „Wir hatten vergangene Woche viermal Training und werden es auch in dieser Woche so halten. Wenn die Mannschaft darüber hinaus noch Zeit verbringt, dann stimmt es innerhalb der Truppe. Das ist gut und positiv.“ Trotz der massiven Negativspirale ist der Übungsleiter von der Wende zum Guten überzeugt: „Wir werden da wieder rauskommen – es kann nur noch einen Augenblick dauern.“ Sein Gegenüber bilanzierte derweil: „Nach dem Platzverweis hat die Mannschaft großartig gefightet und sich diesen Sieg verdient.“