In Minute 95: Felix macht dezimierte Cosmonauten glücklich

Waldenau-Führung in der Nachspielzeit wird noch gekontert

22. August 2017, 10:12 Uhr

Waldenaus Marvin Machein muss sich dem langen Bein von Lukas Westphal vor dem 1:0 erwehren. Foto: Klaas Dierks

Am Sonntagnachmittag empfing der Spiel und Sportverein Waldenau die „Cosmonauten“ aus Wedel zum Duell auf dem Stipper-Barthel-Platz. Und so wechselhaft wie das Wetter gestaltete sich auch das Spiel, in dem die Gäste die Initiative ergriffen.

In der achten Spielminute konnte der Heimkeeper Sven Maeder gerade noch vor dem heranstürmenden Finn Körbelin klären. Fünf Minuten später rettete der Pfosten, nachdem Felix Mühlich von links in den Strafraum eindrang und aus 14 Metern abzog. In der 17. Minuten hatte der Waldenauer Torwart Glück, dass ein Schuss der Wedeler knapp über den Querbalken zischte. Wieder drei Minuten später dann die bis dahin größte Chance der Wedeler, als Schiri Schulz-Greco auf indirekten Freistoß sechs Meter vor dem Tor der Waldenauer entschied. Wieder war es Mühlich, der den Ball nicht im Tor unterbringen konnte.

Der indirekte Freistoß für Cosmos sechs Meter vor dem Tor brachte keinen Ertrag. Foto: Klaas Dierks

Nach dieser vergebenen Chance war es nun das Heim-Team, dass das Spiel an sich riss. In der 22. Minute unterlief Frederic Verter im Tor der Wedeler einen Eckball, Fabian Buller schien zu überrascht und setzte den Kopfball über das Tor. In der 31. Minute klärte Verter dann vor den einschussbereiten Macheln und Karimi. In der 36. Minute erkämpfte sich Milosz Sikora den Ball ungefähr an der eigenen Eckfahne, setzte sich dann gegen vier Wedeler durch. Der Ball gelangte in Höhe der Mittellinie zu Schafi Karimi, der einen klugen, gut dosierten Pass auf den rechten Flügel zu Julian Perinan Benegas spielte. Der ließ sich nicht aufhalten und erzielte von innerhalb des Sechzehners in der 37. Minute das 1:0 für die Gastgeber, die es aber versäumten, den Vorsprung in der ersten Halbzeit auszubauen.

Felix Mühlich (re.) vollendet zum 1:1. Foto: Klaas Dierks

Kurz nach Wiederanpfiff hatte Waldenau direkt eine Chance dazu, als der Ball knapp am gegnerischen Tor vorbei sauste. Kurz danach konnte Fabian Buller gerade noch von Felix Loyal durch ein Tackling in Nahdistanz zum Wedeler Tor am Erfolg gehindert werden. Die anschließende Ecke blieb folgenlos. Dann war wieder Wedel am Zug. Gleich mehrfach hatten die Elb-Anrainer in der 61. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, letztendlich klärte Marvin Macheln auf der Linie für seinen geschlagenen Tormann zur Ecke. Nicht nur in dieser Situation verstand es der Waldenauer mit geschicktem Körpereinsatz zu überzeugen. In der 65. Minute trieb Schafi Karimi einen Angriff der Gäste etwa in Höhe der Mittellinie voran, als er von Wedels Kapitän Linus Klasen unfair gebremst wurde. Dafür gab es die Gelb-Rote Karte; Wedel von nun an zu zehnt. Der SuS schien aber mit der Überzahlsituation nichts anfangen zu können. Im Gegenteil. In der 68. Minute standen auf einmal drei Wedeler frei vor Torwart Maeder, der gegen den Schuss von Felix Mühlich aus halbrechter Position innerhalb des Sechzehners chancenlos war. Bis auf einen Schuss von Kapitän Boris Koch in der 77. Minute blieben die Angriffsbemühungen der Heimmannschaft blass, was auch daran lag, dass die Spitzen bis dahin zu selten gut in Szene gesetzt wurden.

Torwart vs. Torwart: Wedels Verter setzt einen Elfmeter neben das Tor. Foto: Klaas Dierks

Zwei Minuten nach der Chance durch Koch dann die Möglichkeit für die Gäste, das Spiel zu drehen. Ein klares Foul im Strafraum bescherte den Wedelern einen Strafstoß. Ein Duell der Torhüter. Doch Frederic Verter setzte den scharf geschossenen Ball von sich aus gesehen knapp neben den rechten Pfosten. Waldenaus Sven Maeder war in der richtigen Ecke, hatte den Ball aber nicht mehr berührt, so dass es Abstoß Waldenau gab. Etwa ab der 85. Minute ging ein zunehmend stärker werdender Regenschauer auf dem Platz nieder, der beide Mannschaften für die Schlussphase noch einmal Beine machte. Erst erwischte Waldenaus Pascal Gertschat eine Flanke mit dem Kopf nicht richtig, so dass der Ball aus fünf Metern als Aufsetzer links über die Latte ging. Dann hatte Maeder Mühe mit einem Schuss der Gäste aus der Distanz. Wieder nur eine Minute später verschätzte sich Wedels Tobias Schridde bei einer Rückgabe zu seinem Keeper, der den Ball im Sprint gegen Benegas gerade noch mit einer Fußabwehr klären konnte. Bei dieser Situation spielte der mittlerweile zum starken Platzregen angeschwollene Guss von oben sicher eine Rolle. Noch in derselben Minute bekam Maurice Studt den Ball, umkurvte Schridde und legte den Ball im Strafraum mit Übersicht quer auf Benegas, der im fast blickdichten Regen ungefähr vom Elfmeterpunkt aus abziehen wollte, als Loyal ihm in die Quere kam und den Schuss abfälschte. Der geforderte Elfmeterpfiff blieb zur Empörung der Heimmannschaft aus. In der 90. Minute bekam Benegas erneut den Ball, diesmal in halbrechter Position. Alleine vor dem gegnerischen Torwart umkurvte er diesen und schoss das Leder am im kurzen Eck positionierten Schridde vorbei zur Führung ein.

Bedröppelte Waldenauer nach dem Schluspfiff. Foto: Klaas Dierks

Wer jetzt dachte, der Drops sei gelutscht, der irrte. Etwas überraschend aber nicht unverdient erkämpfte sich der Gast in Unterzahl in der 95. Minute (!) mit seinem letzten Angriff nahe der Torauslinie der Heimmannschaft auf dem rechten Flügel einen Freistoß am Rande der Box. Der hereingetretene Freistoß fand den Kopf des guten Felix Loyal, der seinem Vornamen (Felix, der Glückliche) alle Ehre machte, in dem er die Kugel zum 2:2 einschädelte. Der Unparteiische pfiff die Partie nach dieser Aktion direkt ab und ließ frustrierte Waldenauer und zufriedene Wedeler auf dem Platz zurück.

Klaas Dierks

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