Oberliga

Abschied vom Bekkamp: Braun verlässt Cordi

21. April 2020, 12:01 Uhr

Tobias Braun wird Concordia nach dem Ende der aktuellen Saison den Rücken kehren. Foto: Bode

Nächster Abgang bei Concordia: Nachdem auf Spielerseite feststeht, dass Pascal El-Nemr den Oberligisten verlassen und in der kommenden Saison beim HSV Barmbek-Uhlenhorst anheuern wird, verabschiedet sich mit Tobias Braun nun einer der Torhüter aus der Mannschaft von Trainer Frank Pieper-von Valtier vom Bekkamp. Braun teilt uns seinen Abgang zum Saisonende mit, nachdem wir gestern vermeldet hatten, dass der Verein in Zukunft nicht mehr mit Torwattrainer Sandro Ahrens plant. Warum der 31-Jährige Schlussmann in der nächsten Spielzeit nicht mehr für Cordi zwischen den Pfosten stehen wird, ob der Ahrens-Abschied etwas damit zu tun hat, wie es ihm nach einer langen Zwangspause wegen einer Handverletzung derzeit geht und welche Ziele er für die Zukunft hat, hat uns Braun im Gespräch erzählt.

„Als ich vom Sportlichen Leiter Matthias Stuhlmacher zu Cordi geholt wurde, hieß es, dass sich der Verein so aufstellen möchte, dass man in dieser Saison etwas Neues aufbauen will und auf längere Sicht dann in Richtung Regionalliga gucken möchte. Da sollte das Ziel sein – und für mich war es damals interessant. Daher habe ich mich entscheiden, dass ich diesen Aufbau gerne mitmachen würde und bin zu Concordia gewechselt“, erklärt Braun zu Beginn der Unterhaltung, um schließlich festzustellen: „Wenn man sich die bisherige Saison ansieht, muss man sagen: Es ist anders gelaufen. Zwischen dem Wunschgedanken Regionalliga und der Wirklichkeit ist ein großer Unterschied. Da liegt noch einiges dazwischen – selbst, wenn denn irgendwann mal das neue Stadion steht, das Cordi plant, muss im Umfeld noch eine Menge passieren, bis es für die Regionalliga reicht. Das ist der Punkt wo man dann sagt: Das ist ärgerlich und dann macht man sich seine Gedanken.“

„Nach meiner Verletzung habe ich gemerkt, dass man nicht mehr mit mir plant“

Zuletzt fehlte der 31-Jährige wegen einer Handverletzung, ist nun aber wieder soweit. Foto: Bode

Zudem, so Braun weiter, „habe ich nach meiner Verletzung auch gemerkt, dass man nicht mehr mit mir plant.“ Die Bestätigung dieses Gefühls „habe ich dann am Ostersamstag bekommen. Da hat sich Präsident Matthias Seidel bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass das so ist. Ich nehme das so hin. Das ist normal im Fußball. Wenn sich irgendwo eine Tür schließt, dann öffnet sich woanders eine andere“, konstatiert der 31-jährige Torhüter, der in seiner Karriere im Herrenbereich bereits für die TuS Dassendorf, den FC Türkiye, den FC Bergedorf 85, den Lüneburger SK, den SC Vier- und Marschlande, Anker Wismar und den VfB Lübeck spielte und in der Jugend unter anderem bei Lübeck und dem HSV ausgebildet wurde. Bei Cordi hatte Braun zuletzt lange aussetzen müssen. Im Spiel gegen die TuS Dassendorf am 3. November 2019 hatte er sich einen Bruch in der Hand zugezogen und seitdem nicht mehr für seinen jetzigen Verein zwischen den Pfosten gestanden.

Auch der Abgang von Torwart-Trainer Sandro Ahrens habe ein bisschen dazu beigetragen, dass er sich Gedanken gemacht habe, so Braun. „Das ist wie bei Feldspielern. Die wollen ja auch gut trainiert werden. Und genauso gilt das auch für uns Torhüter. Wir haben in dieser Konstellation mit Sandro als Torwart-Trainer und Tim Burgemeister als anderer Keeper auf einer Wellenlänge gelegen. Das hat richtig gut gepasst. Wir hatten zu dritt einen guten Austausch, haben gut zusammen trainiert. Tim und ich haben uns gegenseitig gepusht. Da gibt es nichts Negatives zu sagen“, sagt der Schlussmann, der inzwischen auch wieder so weit ist, dass er im Kader hätte stehen könnte – wenn die Corona-Pause ihm denn nicht dazwischen gekommen wäre.

„Mit 31 Jahren muss der nächste Schritt gut überlegt sein, das soll mein letzter Wechsel sein“

Für die Zukunft hat Braun klare Vorstellungen und ist offen für Gespräche. Foto: Bode

„Gegen BU oder Tornesch hätte ich wieder im Kader sein sollen, nachdem ich gegen Meiendorf schon mal so mitgelaufen bin, aber noch nicht wieder auf dem Spielbericht stand“, berichtet Braun. „Mit der Hand ist soweit wieder alles in Ordnung. Ich habe da viel mit den Physios gearbeitet. Auch Sandro hat sich im Torwarttraining viel einfallen lassen, um zu sehen, was geht und was nicht. Das haben wir dann Stück für Stück weiter ausgebaut. Dahingehend ist alles wieder gut“, gibt der „Goalie“ klar zu verstehen, dass ein künftiger neuer Verein einen bis dahin wieder völlig fitten und einsatzfähigen Tobias Braun bekommen würde. 


Aber wie geht’s für den Torwart denn überhaupt weiter? „Ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich bereits mit zwei Vereinen gesprochen habe. Aber ich bin offen und höre mir alles an. Mit 31 Jahren muss der nächste Schritt gut überlegt sein. Das soll möglichst mein letzter Wechsel sein. Da hängt dann auch für die Zeit danach mehr dran. Ich muss mir genau Gedanken machen – aber unterhalten kann man sich immer“, konstatiert Braun und fügt abschließend hinzu: „Ich habe meine Vorstellungen und die werde ich den Interessenten dann im Gespräch mitteilen. Ich bin keine 18 Jahre mehr, habe jede Menge Erfahrungen gemacht. Da kann man offen und sachlich reden. Wenn es passt, dann passt es. Wenn nicht, dann nicht.“