Regionalliga Nord

Akyörük ist zurück – „Ich bin definitiv nicht hergekommen, um wieder abzusteigen!“

14. Juli 2020, 08:08 Uhr

„Wollten keine Fernbeziehung mehr“

Nach seiner Flensburg-Zeit dribbelte "Linksfuß" Akyörük für den Berliner AK ganz groß auf. Foto: KBS-Picture.de

Ein herber Schock für Akyörük, dessen Wunschtraum geplatzt war. Also zog es ihn zurück nach Deutschland – und zurück zum Berliner AK. Der Nordost-Regionalligist nahm direkt wieder den Kontakt auf und holte seinen „verlorenen Sohn“ heim. „Es hat keine vier, fünf Wochen gedauert, bis ich wieder richtig fit war und an die alten Leistungen anknüpfen konnte.“ 27 Partien absolvierte er in der Saison 2018/19 für den BAK, ehe er einen neuerlichen Anlauf in der Türkei nahm. Akyörük heuerte bei Usak Spor AS an – eine Mannschaft, die in der Dritten Liga spielt. „Wir sind Achter geworden, haben eine gute Saison gespielt, auch ich habe 20 Spiele gemacht – doch dann kam die Corona-Unterbrechung.“ Nachdem Akyörük inzwischen in die Heimat nach Hamburg und zu seiner Frau zurückgekehrt war, flog er vor gut zwei Wochen noch einmal zurück in die Türkei, „weil es von Seiten der FIFA hieß, dass die Saison nun doch noch zu Ende gespielt wird. Dem war dann aber doch nicht so.“ Und so brach er seine Zelte bei Usak Spor endgültig ab, obwohl „ich dort hätte bleiben können. Aber meine Frau macht ihren Master in Hamburg und arbeitet auch hier. Wir wollten einfach keine Fernbeziehung mehr. Und da wir auch hier eine Wohnung haben, ist die Entscheidung gefallen, dass ich nach Hamburg zurückkehren werde.“

Diverse Angebote - aber: „Wenn nicht Dritte Liga, dann pendle ich nicht mehr“

Nun ist Akyörük (li.) nach einigen Zwischenstopps in der Türkei zurück in seiner Heimatstadt Hamburg. Foto: KBS-Picture.de

Als der FC Teutonia 05, in Person von Liborio Mazzagatti, davon Wind bekam, suchte man sofort den Kontakt zu Akyörük. „Wir haben uns ein paar Mal getroffen und schlussendlich auch geeinigt“, so der Außenbahnspieler, der aber nicht nur von den „Kreuzkirchlern“ umworben wurde. Auch andere Clubs aus der Hansestadt und Umgebung bekundeten ihr Interesse. „Ich wollte aber im Hamburger Raum bleiben. Denn ich habe mir bei meiner Rückkehr gesagt: Wenn es nicht die Dritte Liga ist, dann pendle ich nicht mehr. Mir war es aber schon wichtig, mindestens in der Regionalliga zu spielen. Denn ich will immer noch so professionell und erfolgreich wie möglich Fußball spielen.“ Dabei gesteht Akyörük, dass er während seiner Zeit im Ausland den Amateurfußball in Hamburg komplett aus dem Auge verloren hat. So sehr, „dass ich zunächst gar nicht wusste, dass Teutonia 05 in die Regionalliga aufgestiegen ist. Und um ehrlich zu sein, kannte ich auch nur vier Spieler. Aber die sind wirklich richtig gut – genauso wie die Neuzugänge!“ Mit einem der Neuen hat Akyörük sogar schon beim BAK zusammengespielt: Fabian Istefo. Hinzu kommt, dass Achim Hollerieth für ihn „ein guter Trainer“ ist, wie er sagt. „Die Gespräche mit ihm waren sehr gut. Er kennt mich noch aus meiner ersten Oberliga-Saison. Damals war er Trainer von Elmshorn und ist Hamburger Meister geworden.“ Doch auch aus der Zeit in der Regionalliga Nordost ist Akyörük dem neuen Teutonen-Trainer ein Begriff. Denn zu jener Zeit coachte Hollerieth die TSG Neustrelitz.

„Wenn alles passt, warum sollte ich dann wieder gehen?!“

Der inzwischen 27-jährige Akyörük (Mi.) wird den FC Teutonia 05 in der Regionalliga verstärken. Foto: Verein

Auch im Drumherum werde bei Teutonia 05 „gute Arbeit gemacht“, betont der Linksaußen. „Der Verein hat richtig Bock darauf!“ Richtig Bock auf die Regionalliga – und genau das hat ihn letzten Endes zu einer Rückkehr an seine allererste fußballerische Wirkungsstätte bewogen. „Das ist eine Herausforderung, die mich wirklich gereizt hat.“ Und wie sieht der 27-Jährige seine Rolle innerhalb der Mannschaft? „Teutonia hat einige erfahrene und gestandene Spieler – ich zähle mich mit dazu und will auch Führungsaufgaben übernehmen.“ Und seinen Teil dazu beitragen, dass die Ottensener den Klassenerhalt schaffen – denn: „Ich bin definitiv nicht hergekommen, um wieder abzusteigen!“ Eine klare Ansage von Ömer Akyörük, der sich vorstellen kann, beim FC Teutonia 05, wo einst alles begann, endlich heimisch zu werden: „Wenn alles passt, warum sollte ich dann wieder gehen?!“

Autor: Dennis Kormanjos