LL Hammonia

Alle Neune: Mit Tor-Spektakel zum ersten Heimsieg und „Rückrunden-Spitzenreiter“

8:0! BU II schießt desaströses Schenfeld ab

16. November 2019, 21:39 Uhr

Oliver Desimeier überzeugte als dreifacher Torschütze und verdiente sich im Nachgang noch ein Sonderlob vom Trainer. Foto: Olaf Both

Im neunten Heimspiel war es endlich soweit: Der HSV Barmbek-Uhlenhorst II konnte den allerersten Heimsieg der Saison einfahren – und was für einen! Doch die „Neun“ war nicht nur aufgrund des ersten Landesliga-Dreiers vor heimischer Kulisse die omnipräsente Zahl an der Dieselstraße. Denn nach dem Kantersieg gegen ein erschreckend desolates BW 96 Schenefeld feierten die Hausherren einen weiteren Triumph. Nach zwei Siegen und 9:0 Toren wurden süffisant gemeinte „Rückrunden-Spitzenreiter“-Schlachtgesänge angestimmt. Und auch der Erfolg gegen den Mit-Aufsteiger hätte am Ende mindestens 9:0 ausfallen können, wenn nicht gar noch deutlich höher…

Tim Jeske sammelte nach längerer Verletzungspause Spielpraxis in der Zweiten und durfte sich beim Kantersieg doppelt in die Liste der Torschützen eintragen. Foto: Bode

„Es gab auch ein paar Bierchen, leider wurden davon viel zu viele stehen gelassen“, scherzte Jan Haimerl, der nach dem Auftritt seiner Mannen gut lachen hatte. Ganz im Gegensatz zur Stimmungslage bei den Gästen. Zwar trat Schenefeld mit vier Spielern aus der Kreisliga und einem Akteur aus der A-Jugend an – eine Entschuldigung für die dargebotene Leistung dürfte das aber kaum sein. Zumal auch die BU-Reserve auf etliche Leistungsträger verzichten musste. Dass es nach 45 Minuten durch Treffer von Lukas Müller (12.), Oliver Desimeier (27.) und Liga-Leihgabe Tim Jeske (28.), der nach langer Verletzungspause langsam wieder rangeführt werden soll, „nur“ 3:0 hieß, lag einzig und allein am großen Chancenwucher der Hausherren. „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt“, so Haimerl. „Das war keine Monster-Halbzeit, aber wir haben einfach wenig Fehler gemacht und Schenefeld war nicht so gut organisiert. Es stand zwar 3:0, aber die klarsten Chancen machen wir nicht mal rein. Wir hatten zur Halbzeit zwölf Torschüsse, acht oder neun davon waren richtig gute Torchancen.“

„Wir hatten in der zweiten Halbzeit weniger Chancen als in der ersten - und machen fünf Tore“

Da der Gegner hoffnungslos unterlegen war, die Führung klar und deutlich, sei es „nicht so leicht gewesen, die Mannschaft so anzupacken, dass sie weiter zielstrebig bleibt und das eigene Tor mit aller Macht verteidigt“. Und so kam Blau-Weiß tatsächlich zu einer Riesenchance durch Jannik Asmußen, der jedoch das ganz große Kunststück vollbrachte, aus allerfrühestens Entfernung an den Fingerspitzen von Oliver Gaedtke und dem Pfosten zu scheitern, ehe Jan Carlo Wieland die Gefahr bereinigte (55.). „Das hätte mich wirklich maßlos geärgert“, gestand Haimerl – schließlich hatten seine Schützlinge weiter alles im Griff. „Der Witz ist, dass wir in der zweiten Halbzeit mit weniger Chancen als in der ersten Halbzeit fünf weitere Tore machen.“ Womit die Gäste noch gut bedient waren. Desimeier (50., 81.), Jonas Wesemann (65.), Jeske (75.) und Moritz Scholz (80.) sorgten schlussendlich für den 8:0-Kantersieg. Vor allem Dreifach-Schütze Desimeier scheint zurzeit mächtig aufzublühen. „Er hat sich richtig gut entwickelt in den letzten Wochen, spielt fast immer und erarbeitet sich das auch“, lobte Haimerl den 21-Jährigen – und hob auch das „Prunkstück“ im Mittelfeld um Robin Strunz, Tom Jahnke und Wesemann hervor.

„Wir sind gerade in einem ähnlichen Flow“

BU II-Coach Jan Haimerl sieht sein Team in einem „guten Flow“. Foto: Bode

„Für uns waren das wichtige Punkte – auch fürs Torverhältnis haben wir was getan“, strahlte der BU II-Coach, der Vergleiche zur letzten Saison zog, als man in der Bezirksliga kurz vor Weihnachten eine nahezu identische Phase mit sechs Siegen am Stück hatte. „Wir sind gerade in so einem ähnlichen Flow. Die Mannschaft spielt frei von der Leber weg und verspürt irgendwie gar keinen Druck, den wir eigentlich ja auch nicht haben, aber den man sich trotzdem selber machen kann.“ Man komme „so langsam ein bisschen besser in Fahrt“ und könne inzwischen auch mit der neuen Spielklasse „immer besser umgehen“, so Haimerl abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos