Landesliga Hansa

ASV: Spieler-Sperre bleibt bestehen, Punktabzug nicht!

20. Juni 2020, 11:06 Uhr

ASV-Manager Mansoor Ahmadi (vo.) und der Verein dürfen sich zumindest zum Teil freuen: Der Punktabzug gegen den Hansa-Landesligisten ist vom Tisch. Foto: Bode

Es war im Februar 2020. Noch bevor die Corona-Krise den Fußball lahmlegte. Damals verurteilte das Sportgericht des Hamburger Fußballverbendes (HFV) den ASV Hamburg zu einem Abzug von drei Punkten und sperrte mit Serhat Cayir einen Spieler des Hansa-Landesligisten für ein Jahr. Vorausgegangen war diesem Urteil ein Testspiel des ASV gegen den TuS Osdorf, in dessen Anschluss es – so die Sichtweise des Sportgerichts damals – zu einer Auseinandersetzung zwischen Cayir und dem Referee kam. Der ASV erklärte damals, nicht der Spieler selbst, sondern dessen Bruder sei beteiligt gewesen. Dennoch sprachen die Sportrichter ihr Urteil. Vor dem HFV- Verbandsgericht wurde am Freitag nun zumindest der Punktabszug zurückgenommen.

„Serhat bleibt weiterhin gesperrt, aber wir bekommen die Punkte nicht abgezogen“, berichtet uns Mansoor Ahmadi über die Verhandlung. „Der Bruder unseres Spielers war da und hat ausgesagt. Das Verbandsgericht hat ihm seine Schilderung aber nicht geglaubt. Deswegen bleibt Serhat gesperrt“, so der ASV-Manager, der ergänzt: „In den Augen des Gerichts war es aber gut, dass unsere beiden Spieler Masehullah Satari und Lamin Jawla damals Serhats Bruder – oder aber Serhat, wie es das Gericht meint – zurückgehalten haben. Das Gericht hat gesagt, dass es dies gut findet und man den Verein nicht mit dem Abzug von drei Punkten bestrafen könne. Das ist die Begründung, warum es den Punktabzug nicht geben wird.“

„Das jetzige Urteil ist ein Zeichen, dass unsere Arbeit geschätzt wird“

Nach dem Sportgericht-Urteil aus dem Februar hatte uns Ahmadi seinerzeit erklärt, dass es in der letzten Minute des Testspiels gegen Osdorf einen Dialog zwischen einem ASV-Akteur und dem Referee um die noch ausstehende Restspielzeit gegeben habe, in dessen Rahmen es zu einem Missverständnis gekommen sein soll. Um dies zu klären, sei besagter ASV-Kicker anschließend in Begleitung des Vereinspräsidenten in die Schiedsrichter-Kabine gegangen, um sich zu entschuldigen. Doch dazu, so die damalige ASV-Darstellung, kam es nicht, weil Spieler und Präsident aus der Kabine geschubst und dabei auch beleidigt wurden. Bei der ersten Verhandlung haben „die Schiris diese Wortwahl bestätigt – und auch, dass sie Serhat aus der Kabine geschubst haben“, sagte Ahmadi im Februar 2020.

Im Anschluss an diesen Dialog sollen später beim Verlassen des Platzes Cayir – oder eben laut ASV-Darstellung dessen Bruder – aneinander geraten sein. „Einige andere Spieler von uns, die noch anwesend waren, sind schlichtend dazwischen gegangen“, berichtete Ahmadi schon damals im Anschluss an das Urteil des HFV-Sportgerichts, gegen das der Hansa-Landesligist anschließend Berufung einlegte. Darüber wurde nun mit dem eingangs geschilderten Ende neuerlich verhandelt. „Ich möchte mich persönlich beim Verband bedanken. Das jetzige Urteil ist auch ein Zeichen, dass usnere Arbeit geschätzt wird. Man muss sehen, wo der ASV vor ein paar Jahren war und wo er heute ist und dass wir wirklich viel mit unseren Spielern reden. Wir dulden so etwas nicht – das sieht man auch daran, dass Satari und Jawla da gleich eingegriffen haben“, so Ahmadi abschließend.