Regionalliga Nord
Auch „Papa“ kann’s nicht richten – „Würde das Wort ‚Tiefpunkt‘ nicht in den Mund nehmen“
Auch Kyriakos Papadopoulos (re.) - lieferte sich einige Duelle mit dem Ex-Meiendorfer Can Düzel (li.) - konnte die Nullnummer nicht verhindern. Foto: Kormanjos
Das war‘s dann allerdings auch schon mit den erfreulichen Dingen – oder etwa nicht? „In der zweiten Halbzeit haben wir uns ab der 65. Minute zwei, drei Torchancen auf einem nicht einfachen Geläuf erspielt. Da kann man schon etwas Positives draus ziehen“, entgegnete Drews auf die Frage, ob er dem Auftritt seiner „Rothöschen“ überhaupt etwas Positives abgewinnen könne. Zu ideenlos, lethargisch und ohne den letzten Willen war die Darbietung seiner Mannen. Vor allem in der ersten Halbzeit, in der die Drews-Schützlinge ohne jeden Torabschluss blieben. „Das hat mir nicht gefallen“, musste der Übungsleiter eingestehen. „Das habe ich den Jungs in der Halbzeit auch gesagt. Wenn man sich vornimmt, Spiele zu gewinnen, dann muss mehr kommen, dann muss man auch mehr investieren. In der ersten Halbzeit war das vom Kampf her ganz klar zu wenig.“
"Wenn ich eine Erste Mannschaft in der Dritten Liga hätte, würde ich von einem Tiefpunkt sprechen"
Das hätte sich jedoch ab Mitte des zweiten Durchgangs geändert. „Da haben wir uns in die Dinger reingeschmissen. Aber uns fehlt so ein bisschen das Schussglück, dass die Murmel einfach mal irgendwie reingeht und wir 1:0 in Führung gehen. Dann läuft die Situation vielleicht auch mal für uns“, mutmaßte er – und konterte die Nachfrage, ob das Spiel einen Sieger verdient gehabt hätte, wie folgt: „Ich als HSV-Trainer sage ganz klar ja“, ehe ihm ein leichtes Grinsen durchs Gesicht huschte. Von einem „Tiefpunkt“ wollte er nach dem fünften sieglosen Spiel nacheinander aber nichts wissen: „Ich will das Wort nicht benutzen. Wir sind eine U21. Wenn wir in der Dritten, Zweiten oder Ersten Liga wären, dann würde ich es unterschrieben. Aber nicht in so einer Situation. Denn wir haben eine junge Mannschaft. Deswegen finde ich es unangebracht, zu sagen, es ist ein Tiefpunkt, eine Krise oder sonst was.“ Allerdings gab er auch offen zu: „Wenn ich eine Erste Mannschaft hätte, in der Dritten Liga wäre, und wir die Serie hätten, die wir aktuell haben, dann würde ich sagen, es ist ein Tiefpunkt.“
"Es gibt keine Ausreden mehr"
Can Düzel lieferte sich einige Duelle mit "Rothosen"-Abwehrhüne Kyriakos Papadopoulos. Foto: KBS-Picture.de
Zumal die Lüneburger Gäste, bei denen Stefan Wolk in der Nachspielzeit nach einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Gentrit Limani glatt Rot sah (90. +4), auch noch die besseren Möglichkeiten innehatte. „Ich glaube, gegen eine bessere Mannschaft hätten wir heute verloren, weil die ihre Chancen im Konterspiel eiskalt genutzt hätte“, so Drews, der seinen Jungs vor der Partie bereits mit auf den Weg gab, „dass es keine Ausreden mehr gibt“, wie er anschließend verriet. „Trotzdem bleibe ich dabei, dass wir nun mal eine junge Mannschaft sind. Das ist keine Ausrede, sondern Fakt. Deshalb weiß ich auch, was los ist, und bin relativ entspannt. Nichtsdestotrotz sollten wir bis zum Winter noch den einen oder anderen Punkt sammeln, damit das Weihnachtsfest ein bisschen entspannter wird. Und dann muss man im Januar einfach zusehen, dass man die Spieler, die jetzt zurückgekehrt und vielleicht noch nicht auf dem Top-Niveau sind, gezielt wieder auf das Top-Niveau bekommt.“ Dann sollte der HSV-Nachwuchs auch nichts mit dem Abstieg zu tun haben – aber auch nur dann...