Landesliga Hansa

„Billstedt-Boss“ Hinsch legt Vereins-Vorsitz nieder

15. Januar 2021, 09:12 Uhr

Hans-Werner Hinsch legt sein Amt als Präsident des SC V/W Billstedt zum Monatsende nieder. Foto: privat

Am 31. Januar 2021 endet die Amtszeit von Hans-Werner Hinsch als Erster Vorsitzender des SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt. Eine Amtszeit, die nicht von ungefähr kommt. Denn Hinsch gehört dem Verein seit mittlerweile sage und schreibe 60 Jahren an! Auf der Homepage der Billstedter nennt er die Gründe für sein Ausscheiden und wagt auch einen Ausblick in die Zukunft, „für die ich unseren Club absolut gut aufgestellt sehe“.

Im Jahr 1961 trat Hans-Werner Hinsch, im Alter von gerade einmal zwölf Jahren, dem SC V/W Billstedt bei. „Als aktiver Fußballer durchlief ich von der D-Jugend bis zu den Super-Senioren alle Teams und hütete in acht Spielzeiten das Tor der Liga-Mannschaft in der damals vierthöchsten Spielklasse“, erinnert er sich. „Deshalb fiel mir der Schritt, als Erster Vorsitzender von Vorwärts-Wacker aufzuhören, überhaupt nicht leicht“, erklärt er – und zitiert den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering: „Diese Aufgabe ist vielleicht nicht ‚das schönste Amt nach dem Papst‘, aber war für mich eine große Ehre und auch Freude“, zumindest „meistens“, wie er anfügt. Mit dem Ende dieses Monats sei es aber soweit und Hinsch‘ Tätigkeit als Klub-Boss geht nach sechs Jahren zu Ende.

"Muss eingestehen, eines meiner wichtigsten Ziele, nicht erreicht zu haben"

Beim Blick zurück in die jüngste Vergangenheit müsse er „eingestehen, dass ich eines meiner wichtigsten Ziele, nämlich ‚den Vorstand breiter, jünger und mit zusätzlicher Management-Qualifikation aufzustellen‘, nicht erreicht habe“, gibt er offen und ehrlich zu. „Hinzu kamen im Frühsommer letzten Jahres gesundheitliche Probleme, die meine Präsenz und Belastbarkeit zeitweise stark einschränkten“, verrät Hinsch, neben dem „auch unser Zweiter Vorsitzender Michael Repenning und Schriftführerin Susanne Repenning aus beruflichen beziehungsweise familiären Gründen aufhören“ werden. „Deshalb an dieser Stelle meinen großen, aufrichtigen Dank an die Beiden und an die verbleibenden Vorstandsmitglieder für eine immer konstruktive und menschlich äußerst angenehme Zusammenarbeit!“

Da eine ordentliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen zum gewohnten Zeitpunkt im Februar aufgrund der Corona-Beschränkungen alles andere als wahrscheinlich erscheint, hätten sich die Verantwortlichen vereinsintern einvernehmlich auf den 1. Februar geeinigt, so Hinsch. „Wir glauben, sagen zu können, dass wir ein gut bestelltes Feld hinterlassen werden und nenne folgende Punkte“, ehe er folgende sieben Aspekte einzeln aufzählt:

1. Geordnete Finanzen, wobei der aktuelle Lockdown besonders für die in Eigenregie betriebene Vereinsgastronomie ein großes Erschwernis darstellt
2. Konstante Mitgliederzahl (trotz Corona-Krise keine Austrittswelle)
3. Sportliche Erfolge, z.B. Aufstiege mit der Liga (leider nur kurzes Oberliga-Gastspiel) und Zweiten Herren, „Wiederbelebung“ der Boxsparte
4. Mit der Jugendleitung erarbeitetes und umgesetztes Hygienekonzept
5. Konstruktive Zusammenarbeit mit HFV, Verwaltung und Politik
6. Zukunftsträchtige Planung von Plätzen und Gebäuden für einen Quantensprung bei der Infrastruktur
7. Harmonisches Vereinsklima, sowohl im Vorstand, wie auch zwischen den einzelnen Gremien und den handelnden Personen

Außerdem, führt Hinsch aus, sei es „uns natürlich ein großes Anliegen gewesen, unseren Verein nicht führungslos zurückzulassen. Die Nachfolge ist, bis zur nächsten Mitgliederversammlung erst einmal kommissarisch, ordentlich geregelt und der neue Vorstand mit Ex-HSV-Profi Carsten Kober an der Spitze zukunftsorientiert aufgestellt“, lässt er verlautbaren. „Dies gelte auch für die Konzepte zum weiteren Verlauf der aktuellen Saison 2020/2021 sowie für die kommende Serie 2021/2022 der Liga-Mannschaft, die mir stets besonders am Herzen lag.“

Hinsch kümmert sich "weiter um die Betreuung unserer Sponsoren"

Dabei betont Hinsch auch: „So ganz werdet Ihr mich dann aber doch nicht los“, denn: „Bis zur Genesung von unserem leider erkrankten Ehrenamtsbeauftragten Rudi Schlienz werde ich – natürlich ebenfalls nur kommissarisch – seine Aufgaben wahrnehmen und natürlich kümmere ich mich weiter um die Betreuung unserer bisherigen Sponsoren.“ Abschließend richtete der 71-Jährige auf der Vereinsseite, „auch im Namen von Susanne und Michael Repenning, ein riesiges ‚Danke‘ an alle, die uns in den vergangenen Jahren so großartig unterstützt haben. Den neuen Vorstandsmitgliedern wünschen wir für ihre Arbeit ‚eine glückliche Hand‘“, und er sei sich „sicher, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht“, macht Hinsch deutlich. „Uns allen: ‚Vorwärts-Wacker 04 Glück auf‘!“.