Oberliga-Abstiegsrunde
Binnen sechs Minuten: Jansen kontert „CD“ und spielt mit Lohbrügge „Cello“
Frisch aus dem Urlaub zurück, entschied Marcell Jansen (re.) die Partie in der Schlussphase zugunsten seiner Rothosen fast im Alleingang. Archivfoto: noveski.com
Doch bis zu eben jener Schlussphase war es ein weiter Weg – und ein vor allem in den ersten 45 Minuten auch überaus beschwerlicher. Der HSV III konnte nach langer Zeit personell mal wieder nahezu aus dem Vollen schöpfen. „Dafür haben wir in der ersten Halbzeit katastrophal gespielt“, fand Rahn deutliche Worte. Zwar habe man „zwischendurch immer mal wieder gute Momente gehabt, aber wir haben zurecht zurückgelegen“, gestand Rahn, der zusammen mit Marcus Rabenhorst die Geschicke bei den Rothosen leitet.
Vor allem Christian Degener war von den Gastgebern kaum in den Griff zu kriegen. Die frühe Führung der Gäste leitete „CD“ selbst ein und schloss nach einem feinen Chip über die Kette von Erdogan Pini ins kurze Eck ab. Zwar gelang den Norderstedtern die schnelle Antwort, als Mohamed Abd El Aal Ali einen Traumpass von Theodoros Ganitis zum 1:1 veredelte (16.). Doch unmittelbar vor der Pause war es erneut Degener, der nach einem kurz ausgeführten Freistoß und anschließender Energieleistung von Anto Zivkovic dessen Zuspiel veredelte – diesmal ins lange Eck (43.).
"Die zweite Halbzeit war richtig stark von uns"
Nach 90 Minuten hatte Christian Rahn gut lachen - auch aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung seiner Rothosen nach der Pause. Foto: noveski.com
Auf den Auftritt ihrer Elf in den ersten 45 Minuten reagierten Rabenhorst/Rahn mit einer „Umstellung, ohne zu wechseln“. Die Folge: Manuel Brendel und Abd El Aal Ali kombinierten sich direkt nach der Pause durch. Erstgenannter wurde zu Boden befördert – Elfmeter. Diesen verwandelte Rückkehrer Dominik Jordan staubtrocken in den linken Giebel – 2:2 (47.). „Der schnelle Ausgleich hat uns natürlich in die Karten gespielt“, machte Rahn keinen Hehl daraus. Aber: „Die zweite Halbzeit war generell richtig stark von uns!“
Nachdem Tobias Braun in schier unglaublicher Manier eine Dreifach-Chance von Jansen, der erst in der 66. Minute eingewechselt wurde, und zweimal Nikroo vereitelte, war er wenig später machtlos. Jordan setzte mit einem Außenristpass erneut Nikroo in Szene. Dieser hielt den Ball auf Höhe der Grundlinie im Spiel, machte den Schlenker nach innen und schweißte ins kurze Eck ein – Spiel gedreht (70.)! Zwar schlug Lohbrügge umgehend nach einem herausragenden ausgespielten Angriff – Pascal Bäker behauptete sich stark, Pini steckte durch, Stjepan Brkic legte uneigennützig quer und Degener staubte ab (72.) zurück. Doch dann schlug die Stunde von Marcell Jansen!
In Minute 66 eingewechselt: Drei Tore in sechs Minuten!
Dominik Jordan ballt die Fäuste: Mit seinem Elfmetertor direkt nach der Halbzeit leitete er die Wende ein. Archivfoto: noveski.com
Seinen ersten Streich initiierte der Ex-Profi selbst und schloss nach Stationen über Brendel und Jordan, der mit der Hacke wohl eher unfreiwillig ablegte, locker ab (76.). Keine 120 Sekunden darauf setzte Brendel auf rechts den eingewechselten Leon Packheiser glänzend in Szene. An dessen flache Hereingabe rutschten zwei Verteidiger vorbei, Jansen sagte am zweiten Pfosten artig „Danke“ (78.). Und schließlich traf „Cello“ sogar mit seinem etwas schwächeren rechten Fuß – nachdem Brendel in Folge einer Jordan-Flanke zunächst noch gebremst wurde (82.)!
„Alles in allem ein verdienter Sieg – schlussendlich auch in der Höhe“, bilanzierte Rahn, der mit seinen „Rautenträgern“ nun zehn von zwölf möglichen Punkten in der Abstiegsrunde einheimste und an dritter Stelle rangiert. Für die „Binner-Boys“ wird die Luft als Drittletzter hingegen immer dünner…