Landesliga Hansa
„Boki“ sagt „bye bye“ – zumindest dem Fußball: „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“
In der St. Pauli-Jugend gegen Waldmann und Babuschkin den Kürzeren gezogen
Beim FC Elazig Spor lief „Boki“ (li, hier gegen Jan Oltmann) gegen Altengamme im Mai 2016 sogar mal als Feldspieler auf. Foto: Bode
Wo Highlights sind, gibt s natürlich auch Niederschläge. „Die Verletzung ist einer davon“, sagt „Boki“, erinnert sich aber auch an den Moment zurück, „als man mir in der Jugend beim FC St. Pauli gesagt hat, dass es nicht für die ganz große Karriere reichen wird. In einer Zeit, wo damals meine Freunde alle ihre erste Freundin hatten und auf Partys gegangen sind, war ich an den Wochenenden immer zuhause und habe alles dem Fußball untergeordnet.“ Sein Manko damals? „Man meinte, dass es bei mir aufgrund der Größe nicht reichen würde“, blickt Lastro zurück, der damals das Duell gegen zwei Keepern verlor, die man im Hamburger Amateurfußball auch bestens kennt: Palomas Jannis Waldmann und Gianluca Babuschkin vom SV Curslack-Neuengamme. „Der Größenunterschied ist deutlich sichtbar – auch heute noch“, lacht Lastro mit Blick auf die beiden Torhüterkollegen, denen „ich in der Ober- und Landesliga dann später ja häufig noch begegnet bin.“ Einen großen Groll gegenüber beiden hegt der 27-Jährige allerdings nicht. Auch nicht gegenüber Yalcin Ceylani und Alen Brandic, hinter denen er in den letzten Jahren in Billstedt und Lohbrügge jeweils zurückstecken musste. Eine Umstand, der den ein oder anderen schon dazu verleitete, „Boki“ quasi zum „Jens Lehmann des Hamburger Amateurfußballs“ zu deklarieren, weil er – ähnlich wie Lehmann, der in der Nationalmannschaft und der öffentlichen Wahrnehmung nicht an Oliver Kahn vorbeikam – seinen Konkurrenten den Vortritt lassen musste. Ganz so schlimm, so verrät uns der Schlussmann, sehe er das nicht.
„Wer weiß: Vielleicht komme ich ja auch mal als Torwarttrainer zurück...“
Blick in die Zukunft: Boris Lastro (hier im Elazig Spor-Trikot) will auf jeden Fall wieder Futsal spielen – und vielleicht mal Torwarttrainer werden... Foto: Bode
„Sowohl in Billstedt als auch in Lohbrügge haben wir uns im Tor in einem gewissen Rhythmus abgewechselt, weil die Trainer jeweils gesehen haben, dass sie zwei starke Torhüter zur Verfügung haben. Am Anfang der Karriere hätte ich da wohl eine andere Sichtweise gehabt. Da wollte ich sofort und immer spielen. Mir hat dann mal ein älterer Mitspieler die Ansage gemacht, dass ich, egal wie gut ich sei, auf dem Boden bleiben solle und mir erstmal einen Namen machen müsse“, erzählt er und ergänzt: „Ich bin keinem meiner Trainer böse darüber, dass wir in den letzten Jahren im Tor dieses Wechselspiel betrieben haben. Ich habe aus beruflichen Gründen oder weil ich angeschlagen oder verletzt war, in manchen Phasen nicht in volllem Umfang trainieren können. Dann ist es eben so, dass auch mal der andere spielt.“ Klingt ganz nach Teamplayer. Genau die Eigenschaft, die in Lohbrügge zuletzt seine Trainer Elvis Nikolic und Sven Schneppel explizit lobten. Lastro hätte, so die beiden, eine enorme Bedeutung fürs Team, weil er immer für selbiges da sei – auch in der Zeit seiner großen Verletzung. Etwas, was ihm künftig fehlen wird? „Ich glaube, dadurch, dass die Oberligaspiele alle relativ zentral in Hamburg stattfinden, werde ich mir viel angucken. Nicht alle, aber ich werde ab und an da sein. In der Mannschaft beim VfL stehen ja viele Jungs, mit denen mich auch privat eine Freundschaft verbinde. Und wer weiß schon, was in einem Jahr ist. Vielleicht komm ich ja auch mal als Torwarttrainer zurück...“, sagt Lastro abschließend.
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