Buchholz brilliert – Walek ist wütend: „Das hatte zum Teil kein Oberliga-Niveau“
Süderelbe bekommt von „08“ eine eine 5:0-Abreibung verpasst
Der Keeper des FC Süderelbe konnte einem an diesem Abend leid tun. Schon am Dienstag hatte „Yalle“ in der Begegnung gegen den Niendorfer TSV vier Mal hinter sich greifen müssen. Aber am Sachsenweg bewies die Mannschaft von Markus Walek zumindest Moral und konnte das Spiel beim zwischenzeitlichen 2:3 aus ihrer Sicht fast sogar noch einmal kippen. Davon war im Match gegen Buchholz 08 nichts zu sehen. Nun gut, dem FCS fehlten aus unterschiedlichsten Gründen mit Martin Sobczyk, Jan Luka Segedi, Alexandar Mucunski, Francis Gyimah und Niklas Golke gleich fünf Kräfte, die eigentlich zur Stammformation zählen, doch „dann müssen eben andere die Positionen ausfüllen. Die fehlenden Spieler haben zwar alle Qualität, aber ich bin kein Typ, der gerne Ausreden sucht. Man muss ehrlich sagen: Die, die stattdessen gespielt haben, haben auf vollster Linie enttäuscht. In der Mannschaft müssen sich einige fragen, ob sie oberligatauglich sind und vielleicht ihre Ansprüche besser einschätzen“, fand Walek nach der Begegnung klare Worte.
Walek: „Es sind ja nie die Spieler Schuld, sondern immer andere – das ist langsam zum Kotzen“
„Ich muss sagen“, setzte Walek seine Wutrede fort, „das ich mich noch nie so geschämt habe. Das hatte zum Teil schon kein Oberliga-Niveau mehr. Aber wir müssen da im Moment einfach durch. Wir werden weiter daran arbeiten, aus diesem Tief zu kommen und müssen im Moment glücklich sein, dass wir schon 36 Punkte auf unserem Konto haben.“ Dass zu dieser Ausbeute gegen die Gäste aus der Nordheide keiner dazu kommen würde, war schnell abzusehen: Schon nach gerade mal 13 Minuten bediente Cedric Fuß Teamkollege Luca Knobloch zum 1:0 für den TSV, der weitere 13 Minuten später das 2:0 folgen ließ – diesmal war Fuß derjenige, der den Ball über die Linie schoss. Es dauerte nur ganze fünf Zeigerumdrehungen, dann musste FCS-Torhüter Ceylani schon wieder hinter sich greifen: Nach einem Freistoß von Jannik Thees köpfte Andreas Metzler aufs Tor, traf dabei einen Süderelbe Spieler und die Kugel flog ins Netz. Thees hätte sieben Minuten später erhöhen können, traf aber nur die Querlatte des Gehäuses der Hausherren.
Und auch nach dem Seitenwechsel ließ Buchholz zunächst eine Chance ungenutzt. Metzler zielte nach einem Elfmeterpfiff von Referee Thomas Bauer (Rahlstedter SC) zu genau und traf nur die Latte (50.). Blerim Murtezani, mit einem Schubser im Sechzehner Auslöser des Strafstoßes, meckerte nach der Ausführung des selbigen und seiner Gelben Karte wegen des Fouls so hartnäckig und lautstark weiter, dass er die Gelb-Rote Karte sah (51.). Mit einem Mann weniger auf dem Feld verschwand die bis dahin sowieso schon nicht wirklich vorhandene Gegenwehr der Gastgeber völlig und Buchholz hatte leichtes Spiel: Erst war Knobloch mit seinem zweiten Treffer des Abends nach 63 Minuten zum 4:0 für die Gäste zur Stelle, dann gelang dem eingewechselten Glenn Lentvogt vier Minuten vor dem Schlusspfiff sogar noch das 5:0. Zuvor hatte der TSV in der 74. Minute binnen Sekunden doppelt Pech, als es Süderelbe gelang, gleich zwei Mal auf der Linie zu klären.
Schneider: „Der Matchplan ist aufgegangen: Alle Tore der ersten Hälfte waren schnelle Angriffe“
„Wir haben uns das Ganze in der zweiten Halbzeit durch die Gelb-Rote Karte nicht einfacher gemacht. Und das Schlimme daran ist, dass wir genau so etwas in der Pause in der Kabine noch besprochen haben – und dann gibt es binnen einer Minute trotzdem zwei Mal Gelb. Aber es sind ja nie die Spieler Schuld, sondern immer andere. Das ist langsam zum Kotzen...“, ärgerte sich FCS-Coach Markus Walek vielsagend, während Thorsten Schneider erklärte: „Ich habe uns in beiden Halbzeiten als die bessere Mannschaft gesehen. Wir haben über 90 Minuten nicht eine einzige Chance für Süderelbe zugelassen. Leider haben wir den Elfmeter verschossen und vergeben drei Mal allein vorm Tor. Da kann man schon mal zwei Tore mehr machen.“ Dennoch, so Schneider, sei er „zufrieden mit meinen Jungs. Es ist so gekommen, wie wir uns das vorgenommen haben. Der Matchplan ist aufgegangen: Wir wollten gelegentlich vorne drauf gehen, Süderelbe dadurch ein bisschen unter Druck setzen, zu Fehlern zwingen und wenn wir in Ballbesitz kommen, schnell nach vorne spielen. Und alle Tore der ersten Halbzeit waren schnell vorgetragene Angriffe. Das hat also geklappt!“