Oberliga 01
„Bundesliga-reifer“ Kunstschütze Claus ist Cordis Glück!
Damit sprach Nikolic keineswegs nur auf die erste Garde der Concorden an: „Wenn ich sehe, welche fünf Spieler da eingewechselt werden, dann ist das brutal!“ Vor allem ein Akteur brachte selbst den gegnerischen Übungsleiter ins Schwärmen: Ian-Prescott Claus. In der 55. Spielminute kam der Torjäger nach abgesessener Sperre zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für Cordi – und krönte sein Debüt mit dem goldenen Tor. Und was für ein Treffer das war, den die 203 Besucher der Partie im Sportpark Hinschenfelde zu sehen bekamen. Ein Traumtor, das selbst die ganz jungen Nachwuchskicker der Hausherren in Begeisterungsstürme versetzte und Nikolic zur prompten Reaktion zwang: „Ein Bundesliga-Tor“, konnte er sich einen umgehenden Kommentar an der Seitenlinie nicht verkneifen. „Das ist dann einfach die individuelle Qualität, den da so Bundesliga-reif in den Knick zu hauen“, so der Lohbrügge-Coach später.
Claus' Geniestreich ist Cordis Glück
Gerade schien der personell arg dezimierte Gast vom Binnenfeldredder – Goalgetter Pascal Bäker verletzte sich im Abschlusstraining und vergrößerte die Riege der Ausfälle – immer aufmüpfiger zu werden. Erst blieb Narek Abrahamyan in einer aussichtsreichen Kontersituation an Steven Lindener hängen, dann köpfte der eingewechselte Mert Akkus nach der darauffolgenden Ecke neben das Tor von Johannes Höcker (75.). Im direkten Gegenzug spielte Onur Saglam einen Sensationspass auf den halblinks startenden Claus. Dieser pflückte das Leder mit der Hacke aus der Luft, ließ es einmal auf dem tiefen grünen Geläuf auftitschen – und jagte es dann per Linksschuss an den rechten oberen Innenpfosten. Von dort fand der Ball den Weg ins Cordi-Glück (76.)!
Was Claus nach der Partie zu seinem Premierentreffer und dem „Bundesliga-reifen“ Strich zu sagen hatte, seht ihr im folgenden Video-Interview:
"Ich hatte beim Blick in die Augen meiner Spieler einen totalen Ruhepuls"
So dicht liegen Freud und Leid beieinander: Während Torschütze Claus (re.) jubelnd abdreht, blickt Franklin Weber konsterniert drein. Foto: noveski.com
„Natürlich hatte Cordi mehr vom Spiel. Aber das ist so, wenn man bei einem selbsternannten Aufstiegsaspiranten spielt“, wusste Nikolic, was auf seine Mannen zukommen würde. Dreimal verhinderte das Aluminium einen Torerfolg der Gastgeber – allein zweimal scheiterte der Ex-Lohbrügger Hischem Metidji am Gestänge. Dennoch: „Rein kämpferisch und von der Einstellung kann man Lohbrügge heute rein gar nichts vorwerfen. Das war eine Steigerung zu dem Dassendorf-Spiel, da waren wir noch zu ängstlich“, befand der Schneppel-Pendant.
"Die Bank hat das Spiel gewonnen – oder zumindest in die richtige Bahn gelenkt"
Nach dem Spiel feierten die Spieler von Concordia mit den jungen Nachwuchskickern den dritten Sieg im dritten Spiel - und zum dritten Mal zu Null. Foto: noveski.com
Sein Gegenüber erweckte zunächst nicht unbedingt den Eindruck des freudestrahlenden Triumphators – aber: „Aufgrund des Sieges sind wir natürlich zufrieden. Mit Sicherheit nicht mit dem, was wir teilweise spielerisch auf den Platz gebracht haben. Aber Ergebnis und Einstellung stimmen. Und zu einer Saison gehören natürlich auch ein paar schöne Arbeitssiege – und das war definitiv einer.“ Phasenweise, so Frank Pieper-von Valtier weiter, „standen wir uns selbst ein bisschen im Weg oder auf den Füßen und haben uns auf bestimmten Positionen manchmal für den schwierigen anstatt für den einfachen Ball entschieden, obwohl wir es anders vorbereitet haben“.
Damit ist auch Ian-Prescott Claus gemeint. Dieser machte mit seinem Geniestreich den Unterschied aus. „Das Tor passt zu ihm“, entgegnete Pieper-von Valtier nur. „Er ist zielstrebig, gradlinig, hat ein gutes Gespür für die Situation und weiß auch genau, wann er abdrücken muss.“ Wie in jener 76. Spielminute…