Landesliga Hansa

Condor: Neun weg, fünf dazu – und ein bisschen nach oben schielen

07. Februar 2020, 11:30 Uhr

Ken Niederstadt (li., hier gegen Dassendorfs Marcel von Walsleben-Schied) trägt ab sofort wieder das Trikot des SC Condor. Foto: Bode

Winterzeit bedeutet Wechselzeit – eine alte Fußballer-Weisheit, die auch vor dem SC Condor in der Winterpause der Saison 2019/2020 keinen Halt gemacht hat. Und so geht der Club vom Berner Heerweg mit einem doch etwas anderen Gesicht in die Restsaison, als die „Raubvögel“ mit dem 5:2-Sieg im Auswärtsspiel gegen den FTSV Altenwerder in ihr „Break“ über die Wintermonate gestartet waren. Ligamanager Frank Jacobsen hat uns einen genauen Blick in die Kaderbewegungen und die Ziele für die noch verbleibenden Spiele in der Landesliga Hansa gegeben.

Dass sich der SCC mit Milos Ljubisavljevic (Bramfelder SV) einen „dicken Fisch“ an Land ziehen konnte – darüber hatten wir schon Anfang Januar beim Hallenturnier um den Wandsbek-Cup berichtet. „Milos ist unser Königstransfer“, sagte Ralph Kainzberger seinerzeit unumwunden und konstatierte: „Wir haben zwar schon den besten Sturm der Liga, aber mit einem wie Milos vorne drin hätten unsere Siege in dieser Saison wesentlich höher ausfallen können. Ich will jedoch nicht sagen, dass wir dann weniger Niederlagen auf dem Konto hätten. Die, die wir kassiert haben, waren gerechtfertigt.“

Sieben von neun Abgängen mit unbekanntem Ziel

Condors Ligamanager Frank Jacobsen (re., hier mit SCC-Spieler Dennis Facklam) hatte in der Winterpause einiges zu tun. Foto: Bode

Schon in der Halle hatte der Condor-Coach zudem angelündigt: „Wir sind noch an mehreren weiteren Spielern dran. Aber da müssen wir die Kirche im Dorf lassen und uns erst noch mit den abgebenden Clubs unterhalten. Ich will dem nicht vorgreifen.“ Unter anderem, so Kainzberger, führe man Gespräche mit einem Innenverteidiger aus der Oberliga. Dieser „Mister X“ hat inzwischen sowohl einen Namen als auch ein Gesicht erhalten: Palomas Ken Niederstadt trägt nun das Condor-Trikot. Gleiches gilt auch für Igor Rodrigues da Costa (Dersimspor), dessen Transfer Kainzberger ebenfalls schon „unterm Dach“ in Wandsbek ankündigte. Leotrim Istrefi war damals bereits auf dem Parkett dabei. Als letzter Neuer gesellt sich Kevin Akpi hinzu, der vor der Saison aus der A-Jugend des SC Victoria zu Condors Ligakonkurrent SC V/W Billstedt wechselte und für den Club vom Öjendorfer Weg drei Spiele bestritt.

Geplant, so verrät Jacobsen, war auch ein Transfer des Ex-Meiendorfers Lukasz Sosnowski. „Mit ihm haben wir uns nun doch nicht verstärkt“, teilt uns der Ligamanager jedoch mit und hat stattdessen gleich neun Abgänge parat, die künftig nicht mehr zum Kainzberger-Kader zählen werden: Mit unbekanntem Ziel verlassen Tarek Pressel, Yakub Gülaz, Edward Haustein, Julian Haustein, Ahmed Osmanov, Sulejman Muaremi und Mateusz Zamachowski die „Raubvögel“, Bubacar Jalo hat sich derweil Nord-Bezirksligist SC Victoria II angeschlossen, während sich Gideon Forson in Richtung Barsbütteler SV verabschiedet hat und künftig nun also in der Bezirksliga Ost auflaufen wird, während seine bisherigen Teamkollegen in der Landesliga Hansa, „ein bisschen weiter nach oben schielen“ wollen, wie Jacobsen erklärt.

„Wir werden nicht mehr ganz oben angreifen, aber mal gucken, was noch geht“

Damit bestätigt der SCC-Ligamanager das, was Ralph Kainzberger schon Anfang des Jahres als Ziel ausgegeben hatte. „Wir werden zwar nicht mehr ganz oben angreifen, aber mal gucken, was noch geht“, lautete die Aussage des Condor-Trainers seinerzeit. Die Transfers, so der Coach, „sind schon Vorkehrungen für die nächste Saison, die in der Hansa-Staffel unheimlich schwer werden wird, wenn Meiendorf und Bramfeld denn runterkommen. Die Liga wird dann attraktiver und gewinnt an Qualität. Wie man hört hat Billstedt ja auch Ambitionen und Meiendorf will wohl direkt wieder hoch, wenn sie absteigen sollten...“

Jan Knötzsch