Testspiel

Cordi improvisiert und netzt fünffach - aber: "Das Ergebnis spiegelt nicht zu 100 Prozent das Spiel wider"

10. Januar 2022, 11:15 Uhr

Cordis Führungs-Torschütze Veli Sulejmani (li.) im Duell mit HEBC-Neuzugang Arisch Butt. Foto: noveski.com

„Es war ein guter Test gegen einen sehr guten Gegner unter guten Bedingungen“, resümierte HEBC-Coach Özden Kocadal nach den 90 Minuten am Reinmüller gegen Concordia Hamburg. Zwar stand am Ende eine 2:5-Niederlage aus Sicht der Eimsbütteler zu Buche. Doch es war wahrlich nicht alles schlecht, wie auch Kocadal befand: „Die ersten 25 Minuten bewerte ich sehr positiv“, sprach er auf das hohe Pressing, „was uns am Reinmüller auch auszeichnet“, an. „Das hat super funktioniert. Wir waren sehr gut organisiert.“

Das 0:1: Veli Sulejmani (li.) nimmt Maß und lässt das Spielgerät im langen Toreck einschlagen. Foto: noveski.com

Wenngleich ein „sehr doofer individueller Fehler“ tief in der eigenen Spielhälfte den frühen Rückstand einleitete. Cordi schaltete blitzschnell um und spielte das dann sehenswert aus: Testspieler Selim Ajkic (16 Regionalliga-Einsätze und zwei Tore für die Sportfreunde Lotte) legte mit dem ersten Kontakt für Veli Sulejmani ab. Dieser schloss aus halbrechter Position gekonnt ins lange Eck ab (3.). Mitte des ersten Abschnitts stellte Kocadal um. „Das Ergebnis ist mir egal“, rief er seinen Mannen lautstark zu – und ließ nun aus einem sehr tiefen Pressing heraus agieren. „Da haben wir ein bisschen was gelernt. Ein paar Dinge haben mir nicht gefallen – das haben wir auch in der Halbzeit angesprochen“, konstatierte Kocadal.

HEBC-Zugang leitet Anschluss ein

Das 1:2: Hendrik Diekmann (li.) lässt Johannes Höcker keine Abwehrchance. Foto: noveski.com

Die Gäste erhöhten in jener Phase auf 2:0, als Vincent Boock im Zentrum zum Tänzchen bat, seine Gegenspieler stehen ließ und auf einmal freie Bahn hatte. Sein Zuspiel fand Ajkic, der die Kugel mit der Sohle an HEBC-Fänger Patrick Meins vorbeilegte und locker-leicht einschob (30.). Doch: Die Hausherren kamen nach Wiederanpfiff zurück. Nach einem tollen Spielzug flankte Neuzugang Arisch Butt, der in der Jugend beim Eimsbütteler TV ausgebildet wurde, von der rechten Seite herrlich auf den durchgestarteten Hendrik Diekmann – 1:2 (56.). Aber nur kurz darauf schlug Cordi zurück, weil Marc Bölter im Zentrum alle Zeit der Welt hatte und das Leder aus gut und gerne 25 Metern herrlich in den rechten Torknick setzte (62.) – ein super Treffer!

Gäste bestrafen individuelle Fehler

Was ein Strich! Marc Bölter (re.) feuert das Leder aus 25 Metern in den rechten Giebel - 3:1 Cordi! Foto: noveski.com

Bölter war es auch, der wenig später einen Querschläger von Chris Flick zu nutzen wusste und das Spielgerät aus 18 Metern im nahezu verwaisten HEBC-Gehäuse unterbringen konnte (70.). Zwar verkürzte Janosch Rinckens nach einer Flanke von Allan Muto noch einmal auf 2:4 (73.), doch ein weiterer Fauxpas von Flick ermöglichte dem starken Ajkic (HIER mehr zur Personalie) dessen zweiten Treffer zum 5:2-Endstand für Concordia Hamburg. „Für uns war das von vornherein ein normales Testspiel. Wir haben jetzt eine Woche lang trainiert, aber noch gar keine spieltaktischen Inhalte“, erklärte Cordi-Trainer Frank Pieper-von Valtier. Am Montag sei man mit einem Leistungstest gestartet. Am Mittwoch und Freitag habe man vor allem im athletischen Bereich gearbeitet. „Der Fokus lag darauf, wie der spieltaktische Ist-Stand ist.“

Cordi improvisiert auf AV-Positionen

Am Ende des Spiels posierten beide Teams und setzten ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung. Foto: noveski.com

Da man aufgrund von Corona-Fällen und Verletzungen derzeit nur zwölf einsatzfähige Leute habe, sei der Test „von der Belastung her sehr gut“ gewesen, resümierte Pieper-von Valtier. „Das Ergebnis passt. Es waren auch ein paar Abläufe dabei, die gut waren. Aber eben auch ein paar Sachen, wo ich aus dem Stegreif sagen kann, dass es da noch nicht passt. Man darf aber auch nicht vergessen, wie wir gespielt haben“, sprach er unter anderem darauf an, dass mit Vedat Düzgüner ein eigentlicher Offensivakteur als Linksverteidiger ranmusste und hinten rechts zunächst Jan Novotny, später dann Clifford Aniteye „aushelfen“ mussten.

"Ergebnis spiegelt nicht zu 100 Prozent das Spiel wider"

Kocadals Fazit: „Leider haben sich die individuellen Fehler in der zweiten Halbzeit gehäuft. Wir haben dann auch bunt durchgewürfelt und dadurch unsere Organisation verloren. Dennoch finde ich, das Ergebnis spiegelt nicht zu 100 Prozent das Spiel wider“, sah er von seiner Elf „gut herausgespielte Tore“.

Autor: Dennis Kormanjos

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