Oberliga

Curslack: Ex-Kiezkicker kommt – Schubert-Ära zu Ende

02. September 2022, 11:37 Uhr

Louis Jacobs (li.) - hier noch im Trikot von BU II - verstärkt den SV Curslack-Neuengamme. Foto: noveski.com

Bedenken habe er keine gehabt, „aber natürlich habe ich mich über das Bild, was die Mannschaft in diesem Spiel abgegeben hat, gewundert“, gesteht Robert Mimarbachi. Der neue Liga-Manager des SV Curslack-Neuengamme hätte sich „gewünscht, dass man sich mehr dagegenstemmt“, entgegnet er auf Nachfrage – und spricht damit auf das 1:6 beim USC Paloma an. Dass es auch anders geht, zeigte der SVCN wenige Tage später im Heimspiel gegen den Niendorfer TSV (2:2). „Das Entscheidende ist, dass die Mannschaft das auch verstanden und daraufhin ein ganz anderes Gesicht gezeigt hat“, so Mimarbachi.

Robert Mimarbachi (Mi.) ist der neue "starke Mann" beim SVCN. Foto: Bode

Der Umbruch am Gramkowweg war groß. Viele Leistungsträger haben den Club im Sommer verlassen. Auch im Team ums Team mussten sich die „Deichkicker“ neu aufstellen. „Es hat durchaus mal geknallt, aber wir sind im Endeffekt immer zum konstruktiven, gemeinsamen Arbeiten zurückgekehrt“, betont der neue „starke Mann“ des SVCN. „Wir mussten ein bisschen was umstellen und korrigieren, einige Gespräche führen, die unnötig waren, und viele Dinge prüfen, haben aber auch festgestellt, dass eigentlich alles in bester Ordnung ist“, fasst Mimarbachi die Geschehnisse zusammen.

Eine einschneidende Veränderung: Sportchef Oliver Schubert hat den Verein verlassen. „Sieben geile Jahre sind jetzt zu Ende“, teilte er uns in der vergangenen Woche mit. „Die Zeit ist reif für Curslack, einen neuen Weg zu gehen“, so Schubert, der aus beruflichen Gründen nun erstmal eine Pause einlegen will. „Es war ganz allein seine Entscheidung“, erklärt Mimarbachi – und fügt an: „Wenn ich Fragen habe, telefonieren wir nach wie vor miteinander.“ Die Stelle an Mimarbachis Seite soll aber nicht unbesetzt bleiben. Unseren Informationen zu Folge ist auch schon eine Lösung gefunden. Letzte Gespräche sollen nun endgültig Klarheit bringen, wer das Liga-Management bei den „Deichkickern“ erweitern wird.

Vom Torwart zum Stürmer

Nach sieben Jahren ist die Ära von Oliver Schubert (li.) als Sportchef beim SVCN beendet. Foto: Bode

Eine Erweiterung hat es auch am „Deadline Day“ im Kader gegeben: Vom VfL Lohbrügge wechselt Louis Jacobs an den Gramkowweg. Der 21-Jährige hat eine äußerst spannende Vita hinter sich, war im Nachwuchs des SVNA, Hamburger SV, Eimsbütteler TV und SC Victoria aktiv, ehe er beim FC St. Pauli den Sprung aus der U19 in die U23 schaffte – als Torwart. Inzwischen ist Jacobs aber als Feldspieler aktiv, kickte vor seinem Wechsel an den Binnenfeldredder bei BU II – und will nun in der Oberliga so richtig durchstarten.

„Louis ist ein ganz interessanter Spieler“, schwärmt Mimarbachi. Beim SVCN wird er in der Offensive eingeplant. „Ich habe ihn zweimal spielen sehen. Er ist brutal schnell und genau der Spieler, der uns als Pendant zu ‚Mo‘ Kühn auf der rechten Seite gefehlt hat. Auf links fehlte uns noch so ein bisschen der Dampf“, erhofft sich Mimarbachi viel Schwung von seinem Neuzugang – und gesteht: „Es ist schon erstaunlich, dass ein gelernter Torwart so viel Verständnis für und mit dem Ball hat.“

Schubring weg, Lechler vor Rückkehr

Beim SVCN hofft man auf die baldige Rückkehr von Torjäger Arnold Lechler (Mi.). Foto: Bode

Mit Jacobs habe man nun einen 24-Mann-Kader. Nicht mehr dazu gehört Marco Schubring, dessen Vertrag bereits vor einiger Zeit aufgelöst wurde. Der langjährige Torjäger laboriert noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses. Dafür ist Arnold Lechler ins Teamtraining zurückgekehrt. „Er wird noch ein bisschen Zeit brauchen, ist aber auf einem guten Weg, endlich wieder gesund zu werden“, fiebert man der Rückkehr des Mittelstürmers entgegen. Mit seiner Erfahrung soll Lechler helfen, dass der SVCN den nächsten Entwicklungsschritt gehen kann. „Wir haben eine homogene Truppe mit einer stabilen Achse und guten Jungspunden“, befindet Mimarbachi, der aber keine Luftschlösser bauen will, sondern meint: „Ziel ist es, das Bestmögliche rauszuholen“, visiert man am Deich einen „einstelligen Tabellenplatz“ an – aber ohne jeglichen Druck…

Autor: Dennis Kormanjos