LOTTO-Pokal
„Das wird kein Zuckerschlecken und kein Spiel, wo wir mal eben im Vorbeigehen weiterkommen“
Michael Fischer muss in seinem ersten Pflichtspiel als Rugenbergen-Trainer im Pokal bei HR ran. Foto: KBS-Picture.de
„Klar, auf dem Papier sieht das so aus“, sagt auch „Fischi“ und stellt fest: „Wir gehen als Favorit ins Spiel, wenn es nach der Liga geht, in der beide Teams spielen. Und wir wollen natürlich auch ins Halbfinale“ Es folgt jedoch das große „Aber“: „Ich glaube, so einfach wird die ganze Geschichte jedoch aufgrund der Bedingungen nicht. Außerdem: Es ist ein Derby und ich kenne Heiko Barthel (HR-Trainer, Anm. d. Red.) sehr gut, hatte ihn selbst schon als Spieler. Er wird sich schon was einfallen lassen gegen uns. Das wird sicher kein Zukerschlecken und auch kein Spiel, in dem wir mal eben im Vorbeigehen weiterkommen werden“, konstatiert Fischer, der sagt: „Ich bin froh, dass sich bei uns am vergangenen Wochenende im Testspiel gegen Komet Blankenese (Rugenbergen gewann 4:0, Kilian Utcke traf dreifach, Anm. d. Red.) keiner ernsthaft verletzt hat. Da hatte ich große Bedenken, dass ich irgendeiner aufgrund der langen Pause irgendwas Muskuläres einfängt.“
„Dass es nach der Dritten Runde Pokalspiele gibt, weiß ich nur vom Hörensagen und aus der Presse“
Da geht's ins Halbfinale: Coach Fischer (re.) weist im Trainingslager Spieler Leon Müller den Weg. Foto: KBS-Picture.de
Verständlich. Denn wie (fast) alle anderen Mannschaften im Hamburger Fußball-Verband (HFV) hatte der SVR zuletzt das Problem, aufgrund der Corona-Problematik zunächst gar nicht und dann nur eingeschränkt trainieren zu können, bis es für die Pokal-Teilnehmer die Ausnahme-Regelung gab. „Ich hatte mich darüber auch mit Norderstedts Trainer Jens Martens in der vergangenen Woche noch unterhalten“, so Fischer. „Die Jungs haben das bei uns gut gemacht, aber du merkst halt schon, dass – wenn man kurz vor Ende mal einen 40-Meter-Sprint nach einem Ballverlust ansetzen muss – da logischerweise noch Defizite sind. Deswegen wird es unter diesen Vorzeichen schwieriger, als wenn es normale Vorzeichen wären“, sagt der SVR-Coach, für den der Einzug ins Halbfinale etwas Besonderes wäre: „Bisher war für mich und meine Mannschaften immer nach der Dritten Runde Schluss. Dass es danach noch weitere Spiele gibt, weiß ich nur vom Hörensagen und aus der Presse“, scherzt Rugenbergens Übungsleiter, der die Konstellation vor dem Duel mit HR als „heißes Höschen“ und „enge Kiste“ bezeichnet.
Da so jemand wie „Fischi“ am liebsten ideal vorbereitet ist und nichts dem Zufall überlässt, hatte Rugenbergens neuer Übungsleiter eigentlich vor, die Barthel-Balltreter bei deren Testspiel gegen den Hetlinger MTV in Heidenau am zurückliegenden Wochenende zu beobachten, weil er das vorherige Test-Match der „Baumschuler“ gegen den FC Süderelbe nicht sehen konnte. Einziger Haken: Das Kräftemessen zwischen HR und Hetlingen fiel kurzfristig aus, da es bei den Barthel-Schützlingen personelle Probleme gab. „Davon“, erzählt „Fischi“, „hab' ich aber nichts mitbekommen. Also hatte ich am vergangenen Samstag eine schöne Odyssee: Statt nach Heidenau bin ich dann nach Maschen gefahren, wo ich mir das Testspiel vom SV Curslack-Neuengamme angesehen habe. Deren Trainer Christian Woike hat mich fragend angesehen und ich habe ihm dann im Spaß gesagt, dass ich nicht wegen ihm und seiner 'Fritten-Truppe' da bin. Anschließend habe ich mir dann Sasel gegen Rahlstedt angesehen. Ich war also neun Stunden und 205 Kilometer unterwegs, für ein Spiel, das nicht stattgefunden hat, und zwei, die ich eigentlich gar nicht sehen wollte...“