Deftige Bescherung für Lurup!

Nach Führung geht nicht mehr viel

18. Dezember 2016, 17:18 Uhr

Eidelstedts Stephen Adjouman (li.) trug sich ebenfalls in die lange Riege der Torschützen ein. Foto: Klaas Dierks

Während sich das Gros der Landesligamannschaften bereits in der Winterpause befinden, mussten bzw. wollten der SV Lurup und der SV Eidelstedt am Samstag im letzten Pflichtspiel an der alt-ehrwürdigen Flurstraße eine Nachholpartie des 16. Spieltages bestreiten. Während sich die Verantwortlichen und Spieler des Tabellenschlusslichts gewünscht hätten, das Spiel zu verschieben, wollte Trainer Jogi Meyer vom SVE das Spiel unbedingt vor Weihnachten absolvieren. Was folgte war eine schöne Bescherung aus der Sicht der Eidelstedter.

Und das, obwohl die Heim-Mannschaft gestärkt durch die positiven Entwicklungen der letzten Spiele die Anfangsphase des Matches offenhielt. In der 13. Minute machte Schafi Karimi den Ball am eigenen Sechzehner fest. In einer für Luruper Verhältnisse überraschend zügigen und passgenauen Ballstafette kam das Spielgerät über Baran Gökalp zu Konstantin Ockasov, der den Ball am Strafraum des Gegners halbhoch links auf den durchgestarteten Schafi Karimi brachte, der vom Gegner bedrängt am Fünf-Meter-Eck den Ball am Keeper des Gastes vorbei ins Tor bugsierte.

Auch Hüseyin Eren (li.) wurde zum Toreschießen eingeladen. Foto: Klaas Dierks

Nur vier Minuten später die große Chance für die Heimmannschaft erstmals in der Saison 2:0 in Führung zu gehen: Baran Gökalp schießt den Ball aus 16 Metern in habrechter Position an dem heraustürmenden Torwart Marco Hiebenga vorbei aufs Tor. Knapp vor der Linie gelingt es dem zurückgeeilten Richie Cudjoe jedoch, den Ball zur Ecke zu klären.

Der SV Eidelstedt ist nun wach und entwickelt Druck, dem Lurup nicht standhält. Ein satter Schuss von Spielführer Mehmet Eren, an dem Darko Lejic im Tor der Flursträßler noch knapp dran ist, bringt den Ausgleich nach 19 Minuten. Eine Unaufmerksamkeit von André Drawz in der 28. Minute leitete das 1:2 durch Fatih Simsek ein, dem das 1:3 nur eine Minute später, nach einer schönen Kombination über links, durch den quirligen Stephan Adjouman folgte. Der Kracher an das Lattenkreuz aus 18 Metern wieder nur zwei Minuten darauf ließ keinen Zweifel aufkommen, wer hier als Sieger vom Platz gehen sollte. Dabei muss man Lurup zu Gute halten, dass sie mit dem allerletzten Aufgebot antraten und nur den Ersatztorwart auf der Bank hatten. Drei der aufgelaufenen Spieler waren stark angeschlagen und werden sich in der Winterpause gründlich auskurieren müssen. Andere Spieler machten ihr erster Landesliga-Spiel. Zur Pause schied dann auch noch der Torwart der Luruper, Darko Lejic, verletzt aus, nicht ohne vorher noch einige Eidelstedter Chancen gut pariert zu haben. Gegen das 1:4 durch Waldemar Gräfenstein, der von mehreren Lurupern nicht daran gehindet werden konnte, links unten einzunetzen, war die "Nummer 1" im Tor der Roten machtlos. Ebenso gegen das 1:5 fast mit dem Pausenpfiff, einem Elfmeter nach Foul im Sechzehner, sicher verwandelt durch Christoph Heinrichs.

Musste in der ersten Halbzeit fünfmal hinter sich greifen: Darko Lejic. Foto: Klaas Dierks

In der zeiten Halbzeit stand dann für den verletzten Lejic Kevin Büttner im Kasten, der kurz darauf die erste von vielen Möglichkeiten bekam, sich auszuzeichnen, als er gehen den durchgebrochenen Eidelstedter Spieler geschickt den Winkel verkürzte und den Ball blockte. Die raren Angriffsbemühungen der Luruper mündeten oft in Kontern der Gäste. Bei einer dieser Gelegenheiten wusste sich der Luruper Kapitän André Drawz nur mit einer Grätsche zu helfen, die in der 60. Minute die Rote Karte nach sich zog. Den darauffolgenden Freistoß aus 19 Metern konnte Büttner entschärfen. Die offene Mitte der Luruper Verteidigung lud zum weiteren Torschießen ein. Der SVE machte das Spiel in seinen besten Momenten breit, zog die Verteidiger so noch mehr auseinander und kam, teilweise aus abseitsverdächtigen Positionen, zu weiteren Toren. Sicher kein Abseits war der Volleyknaller von Hüseyin Eren, der einen Diagonalball von rechts vom linken Eck des Fünf-Meter-Raumes sehenswert verwandelte (67.).

Das zwischenzeitliche 1:5 von Christoph Heinrichs per Strafstoß. Foto: Klaas Dierks

Zwei Minuten später ist es wieder Hüseyin Eren, der die Pille im Nachschuss versenkt, nachdem der Ball zuvor über den Torwart an die Latte gelupft wurde, von wo er zurück ins Feld sprang. Nochmal zwei Zeigerumdrehungen darauf rettete der wacker kämpfende Christian Adu Gyamfi für seinen geschlagenen Torwart auf der Linie mit dem Kopf. Der nächste Doppelschlag zum 1:8 beziehungsweise 1:9 gelang in der 81./83. Minute aus kurzer Distanz Kapitän Mehmet Eren, und mit einem strammen Hammer aus 18 Metern erneut Adjouman. Die Gelb-Rote Karte wegen Meckern gegen Lurups Peres Asafo Agyei führte nicht zu einem zweistelligen Ergebnis, obwohl die Chancen dazu noch reichlich gegeben waren; aber Büttner hielt, was zu halten war.

Trotz der deftigen Niederlage zollten die Spieler des SV Eidelstedt dem Gegner ehrlichen Respekt für ihre Einstellung, was die enttäuschten Luruper vielleicht etwas versöhnlicher in die dringend herbeigesehnte Winterpause gehen lässt, während die Eidelstedter auf einem Platz im gesicherten oberen Mittelfeld überwintern.

Vielen Dank für Bilder und Bericht: Klaas Dierks!

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